Eine Frau stürzt beim Lesen einer Facebook-Nachricht vom Pier, unterdessen verdankt ein Dieb Instagram seinen staatlich finanzierten Aufenthalt im Knast. Zwei Fälle, in denen man scheinbar mit den Möglichkeiten von Social Media überfordert war.
Es klingt nach einer Story, bei der man eigentlich denkt, dass man nicht wirklich so dumm sein kann: Depree Johnson ist ein 19-jähriger Gangster, dem es scheinbar nicht reichte, vor seinen Freunden damit zu prahlen, was er bei seinen Beutezügen alles an Land gezogen hat. So hat er sich unter anderem vor einem gestohlenen Auto fotografieren lassen und die Bilder bei Instagram gepostet.
Zum Verhängnis wurde ihm allerdings, dass er sich mit zwei Pistolen fotografierte und dieses Bild ebenfalls bei Instagram postete. Die Polizei sah das Bild, fand heraus, dass der Kamerad keine Waffen besitzen darf und ist direkt mal vorstellig geworden. In seiner Bude fand man dann haufenweise Diebesgut, u.a. den Schmuck, um den es bei den Ermittlungen der Polizisten ging.
Insgesamt 142 Delikte wirft man dem nicht ganz so gescheiten Johnson vor und der dürfte in den nächsten Jahren eine Menge Zeit haben, Selfies von sich zu machen – wenngleich es öde werden dürfte, im Hintergrund immer die gleiche Gefängniszelle zu sehen.
Wenn wir schon dabei sind, wie man sich besser nicht anstellen sollte, wenn man mit einem Smartphone bewaffnet unterwegs ist, dann passt diese Story da noch ganz gut dazu: Eine Touristin aus Taiwan (definitiv nicht unsere Nicole, der geht es gut ^^) ist in Australien ein wenig zu nah am Wasser entlang marschiert, hat ihre Facebook-Nachrichten gecheckt und ist dabei dann vom Pier ins Wasser gestürzt.
Wie sich das gehört, ist sie natürlich Nichtschwimmerin und so musste die örtliche Polizei benachrichtigt werden, um sie aus dem Wasser zu fischen. Sie hielt immer noch tapfer ihr Smartphone hoch und entschuldigte sich als Erstes sofort bei ihren Lebensrettern. Sie scheint mit dem Schrecken davon gekommen zu sein, hat sich weder verkühlt noch andere Verletzungen zugezogen. Aber auch hier darf man die Frage stellen, ob das nicht absolut vermeidbar gewesen ist. Zumindest hat das die Polizei in St Kilda – in der Nähe von Melbourne – veranlasst, öffentlich davor zu warnen, sich zu sehr in die Social Media-Welten zu vertiefen, wenn man in Wassernähe unterwegs ist.
Das sind jetzt zwei Fälle, die derzeit durch die Medien gehen und ich bin gespannt, ob wir künftig immer öfter auf solche Stories stoßen, oder ob es einfach nur ein paar schwarze Schafe sind, die es immer geben wird – die nur in diesem Fall eben ein Smartphone dazu nutzen, sich dämlich anzustellen. Zumindest in der heimischen Fußgängerzone entwickelt sich mein Weg manches Mal zu einem Slalom, weil einem ständig Menschen entgegenkommen, die von ihrem Smartphone deutlich mehr mitbekommen als von dem, was um sie herum geschieht. Glücklicherweise ist bei uns kein Wasser in der Nähe – dennoch mache ich mir Gedanken, ob wir noch die Helmpflicht in Fußgängerzonen erleben werden ;)