Neukunden der Telekom steht die Drosselung der DSL-Geschwindigkeit auf Schneckentempo bevor ab bestimmten Datenmengen. Wirklich nur denen, oder sind Altkunden auch betroffen?
Wie der Pottblogger Jens berichtet, sind lediglich die Altkunden mit IP-Technologie nicht von den neuen Tarifen betroffen – das wären eine Million Kunden von insgesamt 12 Millionen Breitband-Kunden! Für alle anderen Altkunden wird man nach und nach – bis zum Jahre 2016 – den Anschluss auch auf die IP-Technologie umstellen und diese Umstellung wird faktisch als Neuvertrag gehandelt! Das muss man jetzt erst mal sacken lassen!
Im Februar des Jahres machte die Nachricht die Kunde, dass man mit der Umstellung auf IP-Anschlüsse bereits begonnen habe. Betroffen sind aktuell zunächst ein paar Tausend Kunden, wie Heise berichtete:
Betroffen sind bundesweit einige tausend Kunden. Diese erhielten jüngst ein Anschreiben, in dem die Telekom die Kündigung des Altanschlusses für die nahe Zukunft ankündigt und den Wechsel auf ein VoIP-Produkt empfiehlt.
Dieses Anschreiben, welches aktuell nur einige Tausend Kunden bekommen haben, steht also noch den insgesamt 11 Millionen DSL-Kunden mit alten Anschlüssen ins Haus und pünktlich 2016 – wenn auch die Drosselung erst akut werden soll – sollen dann alle Altkunden auf die IP-Technologie umgestellt worden sein.
Explizit spricht die Telekom natürlich nicht davon, dass hier aus Altkunden Neukunden gemacht werden, daher hat Jens für das Pottblog nochmal nachgehakt. Er fragte:
Das heißt im Endeffekt sind 11 Mio Breitbandkunden demnächst von der möglichen Drosselung betroffen, da die nicht IP-Kunden nach Telekom-Auskünften bis 2016 alle umgestellt werden. Diese bekommen nach meinen Informationen neue Verträge – die dann mit den neuen Regelungen ausgestattet wären. Oder irre ich mich da?
Als Antwort kam zurück:
[…] von der Volumenbegrenzung ist bis 2016 faktisch niemand betroffen, weil wir sie bis dahin nicht technisch umsetzen werden. Und selbst wenn sie umgesetzt ist, werden die allermeisten Kunden davon nichts merken, weil die Inklusivvolumina ausreichen. Wenn das Volumen nicht reichen sollte, können die Kunden problemlos Highspeedvolumen nachbuchen – wie im Mobilfunk auch.
Keine Ahnung, wie ihr das seht – aber ich kann da beim besten Willen kein Dementi herauslesen, egal wie lange ich zwischen den Zeilen nach Subtext suche. Jens hat auch nochmal nachgehakt, ob wirklich alle Nicht-IP-Nutzer betroffen wäre und bekam darauf dann keine Antwort mehr.
Wer also Telekom-DSL-Kunde ist, darf a) davon ausgehen, dass er mit großer Wahrscheinlichkeit auch in den nächsten Jahren wieder zum Neukunden mutiert und hat b) nur noch sehr wenig Zeit, das zu verhindern. Wer jetzt – also noch bis zum 02. Mai – seinen Tarif umstellt, könnte das geplante Vorgehen der Telekom noch einigermaßen geschickt umschiffen. Vielen Millionen Nutzern dürfte das leider nicht klar sein und diese Menschen werden dummerweise aktuell in Sicherheit gewogen – fair geht anders, Telekom!