Entegra hat das Crossfire Pro vorgestellt – ein Tablet, welches ähnlich wie Googles Project Ara auf ein modulares System setzt, bei dem einzelne Komponenten je nach Bedarf einfach ausgetauscht werden können. Entegra hat mit dem Gerät mehr die Business-Kunden – auch Militär und Regierungen – im Fokus.
Es ist nicht wirklich leicht, als Tech-Unternehmen auf dem Tablet-Markt einen Fuß in die Tür zu bekommen, wenn man nicht gerade zu den Global Players wie Samsung, Apple und Co zählt. Also könnte es durchaus ein probates Mittel sein, sich eine Nische zu suchen, in der sich noch niemand befindet.
Entegra hat anscheinend diese Nische gefunden, indem es sich auf den Enterprise-Markt stürzt mit Tablets, die auf ein ganz ähnliches modulares System setzen, wie wir es von Project Ara/Phonebloks bereits kennen. Ganz so weit geht Entegra mit dem Crossfire Pro vielleicht noch nicht, aber wirklich weit weg ist man vom Gedanken auch nicht.
Wir haben es hier mit einem 9.7-inch Tablet zu tun, welches mit 1.024 x 768 Pixeln auflöst, von einem Intel M-Series N2930 COM Quadcore-Prozessor angetrieben wird und zudem einen 4 GB großen Arbeitsspeicher vorzuweisen hat. Die weiteren Specs: 64 GB Speicher, 2 MP Front-Shooter, 5 Megapixel-Cam mit Autofokus und Blitz auf der Rückseite, 802.11 a/b/g/n Wi-Fi mit MiMo, Bluetooth 4.0, LTE, USB 2.0/3.0, mini-HDMI, Platz für eine SD-Karte und ein auswechselbarer 33.5 Whr Li-Ion-Akku, der bis zu sechs Stunden durchhalten soll. Verpackt ist das Ganze in einem „rugged“-Gehäuse, was das Tablet sehr widerstandsfähig macht, aber auch dafür sorgt, dass es ein mächtiger Klopper ist, der deutlich über 1 Kilogramm wiegt.
Das wirklich Besondere an diesem Gerät sind aber natürlich nicht die gerade genannten Spezifikationen, sondern die Möglichkeit, bestimmte Module einfach auszutauschen. So könnt ihr beispielsweise die Elemente an den Seiten austauschen, um andere Anschlüsse unterzubringen, einen Joystick ergänzen oder einen Barcode-Scanner oder einfach den Speicher erweitern. Nicht nur Entegra will dieses Zubehör entwickeln, sondern hofft auch auf Module von Drittherstellern. Auch der Prozessor selbst bzw das ganze COM-Modul kann ausgetauscht werden, wenn euch irgendwann die CPU-Power nicht mehr ausreichen sollte.
Einen Preis nennt uns Entegra noch nicht, aber wir müssen davon ausgehen, dass so ein Gerät wohl im vierstelligen Bereich liegen wird. Für den Endverbraucher ist das ’ne ziemliche Masse, im Enterprise-Segment könnte das durchaus funktionieren. Ich kann mir jedenfalls gut vorstellen, dass beim Militär, in Krankenhäusern etc so ein Tablet eingesetzt wird, weil es ziemlich perfekt an die jeweiligen Bedürfnisse angepasst werden kann. Das unterstreicht auch die freie Wahl bei den Betriebssystemen. Das Crossfire Pro ist ein Dual-Boot-Tablet, wobei ihr die Wahl zwischen den Systemen Windows, Android und auch Linux habt.
Auch für private Tablet-Nutzer ist so ein modulares System nicht ganz unspannend, wenngleich die „Darreichungsform“ für diesen Fall doch ein wenig anders sein sollte. Scheinbar arbeitet Entegra aber auch hier an einer Lösung und wird künftig auch mit einem Tablet für Endverbraucher an den Start gehen.
Introducing Crossfire Pro™ from Mike Crixell on Vimeo.