Der ASUS Eee PC 1201N ist der erste Eee mit einer Dualcore Intel Atom CPU und vor allen Dingen mit dem NVIDIA Ion Chipsatz. Dazu kommt noch eine Subnotebook-Groesse mit dem 12.1-inch Display und die Hoffnung, dass dieses System auch fuer das ein oder andere Spielchen zwischendurch genug Performance hat. Unser Leser Stefan Feldbinder hat einen wirklich sehr lesenswerten und vor allen Dingen ehrlichen Testbericht verfasst und mir zugemailt. Was der Eee PC 1201N kann und was er nicht kann, erzaehlt er auch deshalb besser mal selber.
P.S. Stefan, Glueckwunsch und Danke. Fuer deine Muehe moechte ich dir einen 16GB USB Stick zuk0mmen lassen (das ist auch als Aufruf fuer alle anderen Leser zu verstehen), bitte maile mir deine Adresse!
Vorwort
Als Netbook-Fan und glücklicher Besitzer des Asus S101 ist mir nur eines immer wieder unangenehm aufgestoßen: HD-Filme und 3D-Spiele lassen sich auf den sonst sehr schönen Geräten absolut nicht verwenden. Doch dank NVidia und dem ION legt Asus nun mit dem 1201N nach, und bringt nicht nur ein Netbook im 12“ Format bei 1366×768 Pixeln, sondern auch mit deutlich mehr Power unter der Haube, dank einem Dual-Core Atom 330 und dem ION Chipsatz und seiner GeForce 9400. Dazu noch ein HDMI Anschluss, mit dem nicht nur sinnvolles Arbeiten an größeren Monitoren möglich wird, sondern sich auch ein Film problemlos mal auf dem heimatlichen Großbild-Fernseher darstellen lässt.
Als der T-Online Shop endlich nach nur einem Monat Verspätung seitens Asus das Gerät in der 2GB Ausführung im Angebot hatte, wurde es sofort bestellt und 3 Tage später ausgepackt. Doch schon die ersten Minuten haben den Traum des perfekten Netbooks mit bitterer Realität zerrissen und mich bewogen dieses Review zu schreiben.
Unboxing des Eee PC 1201N von Liliputing.com
Von Außen: Chiclet Plastik
In der Verpackung befindet sich nur eine spartanische Ausstattung: Installations-CDs, Handbuch, Netzteil, und ein in eine antistatische, weiße Stofftüte verpacktes Netbook. Schon der erste Blick auf das schwarze Plastik-Gehäuse im Glanz-Look vermittelt statt qualitativ hochwertiger Verarbeitung eher das Gefühl, als hätte Asus gewaltig sparen müssen, um den 1201N noch im Netbook Preissegment zu platzieren. Das Design wirkt lieblos und schlicht billig und schon nach dem ersten Öffnen wird klar, dass Asus den Glanz-Look durchaus hätte als Sicherheitsfeature anpreisen können, denn egal wer das Gerät anfasst, er hinterlässt garantiert deutlich sichtbare Fingerabdrücke und zwar überall.


An Anschlüssen bietet das 1201N auf der linken Seite neben dem schon erwähnten HDMI Anschluss zusätzlich noch einen VGA-Port, einen USB-Port und den Stromanschluss, und auf der rechten Seite weitere 2 USB Anschlüsse, so wie LAN, Kopfhöhrer-/Mikrofon-Anschluss, Keylock und ein SD-Karten Slot. Auf der Rückseite befinden sich keinerlei Anschlüsse, und einen Blick unter das Gerät lässt vermuten, dass sich unter dem abschraubbaren Deckel ein austauschbarer Ram-Slot befindet (den ich zum Erhalt potentieller Rücksendemöglichkeiten nicht geöffnet habe). Status-Leuchten befinden sich auf der Vorderseite und zeigen Betrieb, Batteriestatus, Festplatten- und Funk-Aktivität, so wie Lock-Status an. Die Rund 1,4 Kg Gewicht mit Akku hinten liegen gut in der Hand und machen sich auch bei längerem Tragen nicht wirklich bemerkbar. Das Netbook steht stabil und rutschfest.
Klappt man den leicht zu öffnenden Deckel auf, sieht man direkt die Webcam über dem spiegelnden 12“ Bildschirm, der mit seiner Größe gerade längeres Nutzen deutlich angenehmer macht als 10“ Netbooks, so wie Mikrofon-Öffnungen. Darunter liegt die Power- und Touchpad-Taste (mit der sich das Touchpad ab- und wieder anschalten lässt) gefolgt von einer Chiclet-Tastatur mit den üblichen Sonderfunktions-Tasten und einem Fn-Pseudo Nummernblock auf den Tasten U-P und umliegende. Die Pfeiltasten dürfen hier per Fn-Taste auch als Medien-Steuerung herhalten (Play/Pause, Stop, Forward, Rewind).
Der Aufbau der Tastatur entspricht fast einer Dekstop-Tastatur, lediglich die rechte Shift-Taste wurde gekürzt, um den Pfeil-hoch Taste Platz zu machen. Die Fn-Taste befindet sich zwischen Strg- und Windows-Taste und die Bild-/Home-/End-Tasten wurde elegant als eine weitere, senkrechte Tastenreihe rechts neben der Entertaste angebracht. Unter der Tastatur befindet sich ein nahtlos integriertes Touchpad und eine einzelne Maustaste, dass nur durch seine Benoppung erfühlbar ist und Multitouch beherrscht. Die Noppen sind etwas gewöhnungsbedürftig, verringern aber die Reibung des Fingers merklich, und erlauben daher eine sehr präzise Bedienung der Maus.
Leider zieht sich hier der erste Eindruck von mangelnder Verarbeitung weiter durch: die aktuell scheinbar moderne Chiclet-Tastatur tippt sich zwar angenehm, gibt einem aber eher das Gefühl von billigstem Plastik, als von Qualität. Klopft man auf den Rahmen, gibt das Gerät ein deutliches Klappern von sich, bei dem man sich unmittelbar die Frage stellt, in wie viele tausend Einzelteile sich das Netbook wohl bei einem Sturz zerlegen würde und die leichte (aber nicht beeinträchtigende) Wölbung der Tastatur lässt erahnen, wie sehr Asus wohl die Innereien stopfen musste, um den ganzen Inhalt noch kühlbar unterzubringen. Deutlich hörbar wird das auch nach dem ersten Einschalten, denn der Lüfter ist zwar nicht unerträglich laut, aber durchaus präsent und kann unter Vollast durchaus merkliche Geräusche von sich geben. Allerdings merkt man an der Temperatur der Luft, die aus dem seitlichen Lüftungsschlitz kommt, auch deutlich, dass der Lüfter sich nicht aus Langeweile im Kreis dreht.
Trotz all dieser schlechten Eindrücke, konnte ich allerdings bisher (in der einen Woche Nutzung) keinerlei Verschleiß oder Qualitätsmängel feststellen, ich hoffe daher das trotz Allem die Verarbeitung stimmt.