Anfang des Monats veröffentlichte LG ein Software-Update für die G Watch, welches die teilweise extreme Korrosion der Kontakte verhindern sollte. Das Update schaltete die schwache Spannung auf den Ladekontakten ab, wenn die Uhr nicht geladen wird. Diese Spannung soll für die Korrosion verantwortlich gewesen sein – aber scheinbar wurde damit das Problem nicht komplett gelöst.
Unser Leser Björn erzählte uns seine persönliche G-Watch-Korrosions-Geschichte. Zwar hatte er mit seiner ersten Uhr Glück, die Kontakte haben nicht direkt angefangen zu rosten, aber die Beschichtung der Kontakte war verschwunden. Bei Google – seinem Händler – konnte man ihm erst einmal auch nicht helfen, aus Deutschland war er zu dem Zeitpunkt der erste, der das Problem gemeldet hatte. Ihm wurde ein Umtausch angeboten, den er aber erst in Anspruch nehmen wollte, sobald das eigentliche Problem von LG gelöst worden wäre – was hat man auch vom Umtausch, wenn das Problem bei der neuen Uhr direkt wieder auftaucht? Eben.
Als LG dann das Update angekündigt hat, tauscht Björn seine G-Watch um und in einer besseren Welt wäre er nun mit seiner G-Watch glücklich und zufrieden gewesen bis zum EOL der Smartwatch. Aber zumindest bei seinem Exemplar tritt die Korrosion trotz Software-Update wieder auf – immerhin nicht ganz so stark wie vorher.
Wie kommt es überhaupt zu dieser Korrosion? Kurzfassung: Durch die Spannung an den Kontakten, die beim Tragen direkten Kontakt mit der Haut und damit einer leitenden Oberfläche haben werden entsprechende elektrochemische Prozesse angestossen. Wer es ein klein wenig ausführlicher möchte, der fragt den Cemielehrer seines Vertrauens oder die Wikipedia ;) Ein weiterer Nebeneffekt sind natürlich Hautirritationen, den die verschwundene Beschichtung der Kontakte löst sich in dem Fall natürlich nicht in Luft auf, irgendwo landet die, im Zweifel auf der Haut des Uhrenträgers. Aber auch ohne die Spannung auf den Ladekontakten wird die Korrosion natürlich weiter gehen, nur eben (sehr viel) langsamer.
Jetzt darf man sich natürlich fragen, warum auf den Kontakten überhaupt Spannung anlag, wenn die Uhr gar nicht geladen wird oder warum man bei LG nicht daran gedacht hat, dass diese Kontakte beim Tragen der Uhr mit der Haut in Berührung kommen. Die simple Antwort dürfte lauten: Mangelnde Erfahrung. LG baute bisher eben keine Geräte, die direkt und dauerhaft am Körper getragen werden. Ein Problem, dass auch für viele andere Hersteller von Smartwear gilt. Solche und ähnliche Kinderkrankheiten, über die erfahrene Uhrenhersteller wohl nur müde lächeln können, werden wir also wohl auch noch bei anderen Smartwatches sehen. Eine Chance für Uhrenhersteller, selbst in den Smartwatch-Markt einzusteigen, ggf. über entsprechende Kooperationen. Wäre zumindest gut für uns Kunden, denn auch mit einem „intelligenten“ Innenleben ist eine Smartwatch eben doch eine Armbanduhr…