Manch einer mag ja bei einem No-Name-Smartphone wie dem Mobistel Cynus T1 mit einem Preis von gut unter 200 Euro die Nase rümpfen, doch ausschlaggebend für meine Wahl waren sowohl der Preis als auch die Displaygröße.
Über diesen Autor
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Grundlegendes
Ausschlaggebend für die Wahl dieses Smartphones waren sowohl der Preis unter 200 Euro (variiert, je nachdem, wo man es kauft, um 20 bis 30 Euro) als auch die Displaygröße. Ein 4 Zoll Modell ist mir zu klein, ein 5 Zoll Smartphone hingegen zu groß. Die 4,3 Zoll des »Cynus T1« empfinde ich für mich als optimal. Ferner ist es für mich absolut indiskutabel, zig hundert Euro für ein Smartphone auszugeben, dass ich eventuell nur zwei Jahre benutze.
Lieferumfang
Der Lieferumfang umfasst die üblichen Komponenten, wie Bedienungsanleitung, Akku, Lade-Adapter, USB-Kabel und Stereo-Headset. Eine ausführliches Handbuch ist heutzutage schon fast eine Seltenheit – ich lade mir die meistens aus dem Internet herunter – daher war ich hier positiv überrascht.
Optik und Verarbeitung
Optisch besticht das Gerät nicht unbedingt durch Hochwertigkeit, doch das ist in dieser Preisklasse auch nicht zu erwarten. Die Rückseite sieht durch die blau-türkisen Punkte zwar ganz witzig aus, fühlt sich in meinen Augen jedoch billig an. Die glatte und edler wirkende Vorderseite gefällt mir dagegen sehr gut.
An der Verarbeitung habe ich nichts auszusetzen. Die Druckpunkte der Power-, Laut- und Leise- sowie Kamera-Taste sind gut und wackeln vor allen Dingen nicht in den Halterungen, wie ich es schon bei teureren Geräten erlebt habe.
Das Display erscheint mir ausreichend scharf und bei 100 Prozent auch sehr hell. Bei direkter Sonneneinstrahlung sehe ich allerdings überhaupt nichts mehr – aber das ist bei den vielen anderen Smartphones, die ich kenne, nicht anders.
Das Display wirkt ferner ziemlich kratzfest; in bisher drei Monaten Nutzung gibt es keinen Kratzer auf der Oberfläche.
Zugegeben, ich gehe auch sorgfältig mit dem Smartphone um und es befindet sich grundsätzlich in einem Case.
Quelle: mobistel.de
Zwecks optischer Benachrichtigungen bei ausgeschaltetem Display besitzt das »Cynus T1« oben rechts eine LED, die bei verpassten Anrufen sowie SMS und Mails grün blickt.
Zusätzlich fungiert sie als Anzeige für den Ladestatus. Während des Ladevorgangs leuchtet sie rot und nach Beendigung grün.
Betriebssystem
Als Betriebssystem ist Android 4.04 aufgespielt. Irgendwann demnächst soll es ein ein Update auf 4.1 geben.
Mit »Ice Cream Sandwitch« bin ich jedoch absolut zufrieden und brauche »Jelly Bean« nicht wirklich. Als Angehörige der »ever change a running system« – Fraktion werde ich natürlich trotzdem updaten.
Das OS ist nicht überladen, wie ich es bei anderen, teilweise weitaus teureren Geräten schon öfter gesehen und empfunden habe, sondern Android pur. Installiert sind ein paar mehr oder weniger essentielle Apps.
Logisch ist auch der Google Play-Store vorhanden, mit dem man Zugriff auf Hundertausende von Anwendungen hat.
Dual-Sim
Ein Feature, das man selbst bei vielen teureren Geräten vergeblich sucht, ist die DUAL-SIM-Funktion; das heißt, es lassen sich zwei SIM-Karten normaler Größe (kein micro-SIM) unterbringen. In der SIM-Verwaltung kann ich einstellen, welche SIM für was zuständig ist, also für Sprachanrufe, Videoanrufe, SMS/MMS und die Datenverbindung.
Zur Zeit nutze ich nur eine SIM-Karte, doch die ersten beiden Monate hatte ich zwei eingelegt. Alt für ab und an Telefonate, weil noch Guthaben auf der Karte war, neu für Telefonate mit alt im wechsel (manuell), SMS und Datenverkehr.
Das Ganze hat immer problemlos geklappt, das heißt, ich habe bspw. mit der alten Karte telefoniert und bin anschließend über die neue mobil ins Internet gegangen. Im Vergleich zur Nutzung mit nur einer SIM war jeweils eine Verzögerung spürbar, die aber nicht so groß war, dass es mich gestört hätte.
Akku
Der Akku hält nach den ersten drei Komplettladungen bei normaler, nicht zu intensiver Nutzung (etwa eine halbe Stunde Internet – WLAN oder Mobil, ebenfalls circa eine halbe Stunde Musik hören und ein paar Anrufe und SMS – jeweils unter 10 Stück) gut zwei volle Tage.
Natürlich habe ich es gerade in der Anfangszeit auch öfter geschafft, ihn innerhalb weiniger Stunden zu entladen, doch ich denke, dass passiert halt, wenn man die ganze Zeit ständig neue Apps installiert, sie testet und wieder deinstalliert, etc.
Für den Fall, dass der Akku mal den Geist aufgeben sollte, kann man ihn auswechseln, er ist also nicht fest verbaut.
Performance und Speicher
Überrascht war ich, dass das »Cynus T1« trotz der nicht gerade üppigen Ausstattung dennoch zügig arbeitet. Egal, ob ich durch die Bildschirme blättere, Programme – oder auf Neudeutsch »Apps« – öffne, im Internet surfe, durch Einstellungen navigiere – oder oder oder – das Smartphone reagiert rasch und flüssig auf Bewegungen und Eingaben. Das Gleiche gilt, wenn mehrere Apps geöffnet sind; hier habe ich ebenfalls keinen signifikanten Performanceverlust feststellen können.
Auch die Installationen von etlichen Apps – ja, ich weiß, ich bin ein Spielkind – ging nicht zu Lasten der Geschwindigkeit.
Zu der Performance bei Spielen kann ich nichts sagen, denn ich bin keine Gamerin – weder auf dem PC noch auf dem Smartphone.
Die Videos, die ich mir bisher auf meinem »Cynus T1« angeschaut habe, liefen alle flüssig und ohne Ruckler.
Knapp 512 MB RAM erschien mir zu Beginn ziemlich mager, vor allem wenn ich an meinen in dieser Hinsicht gut bestückten PC denke, doch ein halbes Gig reicht nach meinem Empfinden völlig aus.
Die 4 Gigabyte Speicherkapazität mit 1 GB internem Speicher und 1,5 GB als SD-Karte sind ebenfalls nicht die Welt, aber man kann diesen mittels microSD-Karte um nochmals maximal 32 GB aufrüsten.
Als App-Speicher steht 1 GB zur Verfügung, wobei man mit speziellen Apps auch die Möglichkeit hat, Anwendungen auf die externe SD-Karte auszulagern. Trotz Installation etlicher Apps habe ich immer noch gut 500 MB Speicher übrig – Auslagern brauchte ich ebenfalls noch nichts.
Konnektivität
Sowohl WLAN als auch 3G funktionieren einwandfrei.
Die in einigen Foren beschriebene schlechte Verbindung kann ich ich nicht bestätigen. Das WLAN ist absolut stabil und in Sachen Geschwindigkeit kann ich auch nicht meckern.
HDSPA, sofern im jeweiligen Gebiet verfügbar, ist nach anfänglicher, leichter Verzögerung ebenfalls flott – wobei die Geschwindigkeit hier ja auch abhängig vom Mobilfunkanbieter ist.
Ebenso rasch geht das Ein- und Ausbuchen in die jeweiligen Netze vonstatten.
Bluetooth funktioniert gut, wobei ich kein Bluetooth-Headset ausprobiert habe. Dateiübertragungen mit Bluetooth haben bisher alle funktioniert. Man sollte es allerdings nicht dauerhaft eingeschaltet lassen, denn der Akku leert sich dabei entschieden schneller, als wenn diese Funktion deaktiviert ist und nur bei Bedarf eingeschaltet wird.
Das GPS ist schnell, meistens sehr genau und erkennt bis auf etwa 5 bis 15 Meter, wo ich mich gerade befinde. Wenn es prima gelaunt ist, arbeitet es sogar auf den Meter exakt.
Mikrofon und Lautsprecher
Die Sprachqualität gefällt mir gut und bisher habe ich nichts Negatives in dieser Hinsicht von meinen Gesprächspartnern gehört – Mikrofon und Lautsprecher sind also in Ordnung, Gleiches gilt für die Freisprechanlage. Die Stimmen sind gut hörbar und die Verzerrungen minimal.
Kamera
Die Kamera gehört nicht zu den Hochwertigsten; ich denke, das kann man bei dem Preis auch nicht verlangen. Sie macht jedoch für meinen Geschmack durchaus passable Schnappschüsse und auch der Blitz funktioniert einwandfrei. Der Autofokus reagiert rasch.
Die Videofunktion habe ich nicht getestet, da Filmen nicht so mein Ding ist.
Zubehör
Im Bezug auf die Kopfhörer dachte ich zuerst, für den Preis kann man ja nur mehr oder weniger Schrott erwarten, doch ich wurde positiv überrascht. Das Headset gefällt mir vor allem in Verbindung mit der App »Poweramp Music Player«, die ich um Welten besser finde, als die Standard-Musik-App, sehr gut.
Meine 32GB-Speicherkarte von A-Data wurde problemlos erkannt. Der Zugriff hierauf ist immer flott, was sicherlich mit an der »Klasse 10« liegt.
Sonstiges
Zu der Ladezeit kann ich nicht wirklich etwas sagen. Ich hänge das Smartphone vor dem Schlafengehen an das Ladegerät und ziehe es nach dem Aufstehen wieder ab. Zum Laden schalte ich das »Cynus T1« jeweils aus.
Da sich mir zumindest bisher der Sinn und Zweck dafür nicht erschließt, habe ich das »Cynus T1« nicht gerootet, daher kann ich hierzu nichts berichten.
Fazit
Abschließend kann ich sagen, dass man – hat man keine überzogenen Ansprüche – für den Preis ein tolles Smartphone bekommt, an dem man viel Freude hat.
Inzwischen besitze ich es seit drei Monaten und in dieser Zeit hat es nicht ein Mal rumgezickt.
Legt man also keinen übermäßigen Wert auf Markennamen und absolutes Highend-Gedöns, ist das »Cynus T1« in meinen Augen eine gute Wahl.
Ein paar Bilder mit meinen Screens
Technische Daten
Plattform
- GSM
- GPRS
- EDGE 900/1800/1900
- HSPA 900/2100MHz
Display
- 4.3″ WVGA IPS LCD
- Auflösung: WVGA (800 x 480 Pixel)
OS
- Android 4.0.4
Video
Videoformate 3GP Audioformate AMR
Kamera
- Kameras: 8MP Kamera mit autofocus, 1.3MP Frontkamera
- Modi: Auto, Incandescent, Fluorescent, Daylight, Cloudy
Musik, Sound, Bild und Lesen
- MP3-Player
- FM-Radio
- E-Book Leser
- 64-Polyphone Klingeltöne (MIDI, i-Melody, WAV, MP3), 10 Töne vorinstalliert
- Vibrationsalarm
- JPEG, GIF, PNG, BMP
Messaging & Datenübertragung
- Bluetooth® v2.1(A2DP),
- WIFI IEEE 802.11 b/g/n
- A-GPS
- TV-OUT
- SMS(bis 300 Mtlg.) , MMS, WAP, E-Mail GPRS Klasse 12
- MicroSD™-/SDHC™-Speicherkarte-Steckplatz bis 32GB
Anrufmanagement
- Anrufer-ID
- Anrufliste
- Rufumleitung, Anklopfen, Makeln, Halten
- Battery: Li-Ion, 1800mAh
- Gesprächszeit bis zu 2G 750hr / 3G 650hr.
Personalmanagement
- Telefonbuch : bis 500 Einträge
- Rechner
- Stoppuhr
- Einheitenumwandler
- Kalender
- Aufgabenliste
- Alarmfunktion
- Weltzeituhr
- eBook-Reader(TXT-Datei)
Logistik
- Grösse:130x69x10,8mm
- Gewicht 154g (inkl. Akku)