Prostitution ist in Deutschland legal, das kann man gut finden oder nicht oder es kann einem auch egal sein. Was aber wundert: Erst jetzt gibt es auch eine passende App, die Anbieter von sexuellen Dienstleistungen mit Kunden zusammen bringt. Dabei wird doch wirklich alles inzwischen per App vermittelt und verkauft.
Probleme, die Steel Panther in Japan hatten und in ihrem Song „Asian Hooker“ thematisieren, werden sie bei ihren zukünftigen Deutschland-Auftritten zumindest nicht mehr haben:
I’m in Tokyo, I’m looking for a whore
I tried to score some blow but I don’t speak Japanese, no
Denn nun – endlich? – heißt es auch im Bereich sexueller Dienstleistungen: „There is an app for that“ (zumindest eine Web-App). Und zwar „PEPPR – Die mobile Web-App zum Buchen von erotischen Dienstleistungen“. Die Idee zu dieser App kam Pia Poppenreiter in der Oranienburger Straße, wo sie die „armen Mädchen“ sah, die auf der Straße auf Kundschaft warteten. Das sei ineffizient und es müsse doch besser gehen – zum Beispiel mit einer App. Diese App kommt nun also…
Kostenlos für die Anbieter und Anbieterinnen von entsprechenden Dienstleistungen, aber gebührenpflichtig für die Kunden – in der Beziehung hat sich also an dem klassischen Geschäftsmodell der Branche nichts geändert. Man kann dann in der App nach passenden Dienstleistern und Dienstleisterinnen in der Nähe suchen, über die typischen Merkmale wie Aussehen, körperliche Merkmale, Extras wie besondere Fetisch-Angebote und natürlich nach dem Preis. In der Beziehung dürfte es sich echt um eine Neuheit handeln oder ist es üblich auf dem Strassenstrich erst die ganze Straße abzulaufen und nach dem Preis zu fragen, um am Ende das Angebot mit dem besten Preis-Leistungsverhältnis in Anspruch zu nehmen? Kann ich mir nicht vorstellen (andererseits kann ich mir in dem Bereich eine ganze Menge nicht vorstellen).
Logischerweise kommt Peppr als Web-App daher, mindestens Apple will ja schließlich keinen Schmuddelkram im App Store haben (zumindest keinen offensichtlichen), aber für die Zukunft soll sich das ändern, denn Peppr soll nicht nur Dienstleister und Kunden zusammen bringen, sondern auch gleich das Image der Sex Arbeiter und Sex Arbeiterinnen verändern:
“We’re trying to revolutionize the image of sex work in general,” she added. “We’re trying to get it away from its shabby image.”
Aktuell ist Peppr für Berlin verfügbar, entsprechende Testberichte interessierter Leser nehmen wir gerne auch anonym entgegen. Aber zumindest eines ist klar: Es gibt nichts, was es nicht gibt und für das alles gibt es dann auch keine App.