Der Espruino pico bringt Hardware-Gebastel und das „Internet der Dinge“ in die Hände weiterer Entwickler. Dank diverser MOOCs (Massively Online Open Course) wie Codeacademy oder Code School und dem Zuwachs moderner Webtechnologien an Universitäten und Schulen gibt es immer mehr Entwickler, die sich primär mit JavaScript auseinandersetzen.
Webentwickler dürfen jetzt auch mitspielen
Über die Qualitäten und Fehler der Sprache kann man sich streiten oder amüsant unterhalten, Fakt ist: Es gibt eine riesige und wachsende Anzahl von JavaScript-Entwicklern im Netz bzw. auf unserem Planeten.
Diese haben jetzt dank dem auf Kickstarter finanzierten Espruino pico einen einfacheren Einstieg in die Embedded-Welt und die Möglichkeit damit Projekte im „Internet der Dinge“ auf die Beine zu stellen oder digitale Elektronik mit ihrem eigenen Code anzusteuern.
Was kann man mit solchen Mikrocontroller-Boards veranstalten?
Wer noch nie von Arduino gehört hat und sich gerade fragend am Kopf kratzt, schaut am besten mal hier in eine Liste spannender Bastelprojekte rein. Von einem Zeitraffer-Aufnahmen-Schwenkarm für GoPro Kameras bis hin zum vollautomatischen Hundefutterspender oder Blumengieß-Erinnerung per Tweet und Emoticon-LED-Screen. Einige steuern mit Arduinos ihre Weihnachtsbeleuchtung, andere haben ihren Kaffee-Vollautomaten zu einem Smart Device mit WLAN umfunktioniert.
Hier einige Beispiele mit Arduino:
Häufig basieren Arduino-Projekte auf der Kombination eines sensorischen Reizes wie Distanzmessung, Licht- oder Schallmessung und der programmatischen „Reaktion“ darauf. Beispielsweise gibt es da auch kleine Roboter, die stetig einem Lichtpunkt (z.B. von einem Laserpointer) folgen können. Generell ist das alles ein genialer Einstieg in die Welt der Programmierung und Hardwareentwicklung bzw. Prototypisierung.
Hier eine Demo einiger kleiner Espruino Projekte:
Eine Scriptingsprache auf einem Mikrocontroller-Board?
JavaScript wird von den Machern des Espruino als äußerst geeignet beschrieben, weil unter anderem die ereignisbasierte Natur der Sprache für Dinge wie Energiemanagement (Prozessor bekommt eine Auszeit wenn nichts zu tun ist) überraschend gut funktioniert und Arbeit spart.
Der Code wird ohne vorherige Kompilierung auf dem Board ausgeführt, anders als beim Arduino ist ein Interpreter auf dem pico eingebaut und bringt eine Menge Funktionalität bereits mit. Das Debugging geht in Echtzeit über das Auslesen von Variablen und Spannungswerten.
Befehle in JS können übrigens auch aus entfernter Ecke direkt an den Mikrocontroller geschickt werden und lassen sich dort ohne Umschweife ausführen. Quasi eine epische Fernbedienung mit USB und digitalen Pins, die sich mit diversen Sensoren, Motoren, Servos und anderen Geräten verbinden lässt. Den Espruino gibt es übrigens mit und ohne Pins, falls ihr auf einem „Breadboard“ lieber stecken oder eher löten wollt – beide Seiten werden bedient.
Die drahtlose Konnektivität des Espruino pico soll über Dritthersteller-Module gelöst werden, die eine Schnittstelle zu Ethernet, WLAN, NRF24, Bluetooth (inkl. LE) und anderen Technologien öffnen. Das macht die Lösung flexibel und robust für die Zukunft. Die Firmware für den Espruino gibt es schon seit zwei Jahren zum Download, die Softwareseite ist also bereits recht reif.
Geliefert wird planungsmäßig im April. Aktuell gibt es noch sämtliche Pledges außer den Early Birds, d.h. ihr könnt beispielsweise für recht günstige 15 respektive 17 UK-Pfund einen Espruino ohne oder mit Pins bekommen.
Wer 39 Pound hinlegt, bekommt direkt ein Starter-Set bei dem nicht gelötet werden muss. Das kleine Kit ermöglicht bereits das Senden und Empfangen von Infrarot-Signalen, Temperaturmessungen, LED-Blinkaction und offenbar sogar Relaisschaltungen zur Steuerung von herkömmlichen Elektrogeräten. Ein einfarbiges Display ist auch dabei, der Inhalt der Starter Kits ist offenbar aber noch nicht final. Außerdem wird es ein erweitertes Kit für Geeks geben: