Nachdem die App Slingshot – der Konkurrent zu Snapchat aus dem Hause Facebook – neulich schon kurz versehentlich verfügbar war, ist die Anwendung nun wirklich an den Start gegangen. Verfügbar ist sie zunächst jedoch sowohl für iOS als auch Android nur in englischer Sprache und für US-Nutzer.
Gerüchte gab es schon länger, dass sich die Creative Labs von Facebook um eine neue eigenständige App bemühen, die neben den anderen Facebook-Apps ihren Weg auf unsere Smartphones finden soll. Slingshot heißt die Anwendung und sie war kürzlich bereits versehentlich für einen kurzen Moment live, wurde aber umgehend wieder entfernt.
Jetzt ist sie also endgültig da (zumindest für US-Nutzer) und präsentiert sich exakt als das, was wir erwartet haben: Als Konkurrent zu dem sehr beliebten Snapchat, verfügbar für iOS und Android. Der Clou bei Snapchat: Die Nachrichten – egal, ob Fotos oder Videos – können nur wenige Sekunden lang betrachtet werden, danach sind sie verschwunden. Versucht ihr in der Zeit einen Screenshot zu machen, erhält der Absender eine entsprechende Benachrichtigung darüber.
Bei Slingshot läuft der Hase ein bisschen anders: Auch hier könnt ihr ein Bild nur einmal betrachten, allerdings so lange, wie ihr möchtet. Öffnet ihr also das Bild, könnt ihr es auch ‘ne Stunde lang anstarren, allerdings ist es eben nur einmal zu öffnen – danach verschwindet es ins Daten-Nirwana. Screenshots könnt ihr auch machen, ohne dass ihr befürchten müsst, dass euer Gegenüber benachrichtigt wird. Aber auch Facebook hat sich einen besonderen Kniff ausgedacht für diese neue App: Ihr könnt ein gesendetes Bild erst betrachten, wenn ihr eurerseits auch eine entsprechende Datei absendet. Euren Bildern könnt ihr übrigens noch Zeichnungen oder Text beifügen.
Seid ihr nicht interessiert, könnt ihr per Wisch-Bewegung auch die Foto-Nachrichten entfernen. Außerdem habt ihr die Möglichkeit, mit eurem Bild auch gleichzeitig mehrere Empfänger auszuwählen. Während auf euren Smartphones die einmal betrachteten Bilder nicht mehr vorhanden sind, verbleiben die Dateien auf den Facebook-Servern insgesamt eine Woche (nur für den Fall, dass sich Nutzer über unangemessene Inhalte beschweren). Nach 30 Tagen wird eine nicht-geöffnete Nachricht automatisch als “gesehen” markiert.
Klingt für mich alles in allem nach einem neuen Sexting-Tool, wenngleich Facebook das natürlich im Leben nicht so kommunizieren würde. Gerade die Tatsache, dass man erst ein Bild betrachten kann, wenn man selbst was abgesendet hat, dürfte das für das entsprechende Klientel interessant machen. Ich bin gespannt, ob man damit Snapchat tatsächlich Paroli bieten kann, oder ob die App ähnlich “erfolgreich” läuft wie Poke oder die Facebook-Cam. Darüber hinaus wird es interessant sein zu sehen, wann ein internationaler Start angedacht ist – erst mal freuen sich nur US-Nutzer von Facebook über diese App.