Zumindest in den USA, China und Russland wird Mozilla die Standard-Suche im Firefox-Browser neu besetzen. Statt Google vertraut man in den USA nun auf Yahoo, in Russland und China auf Yandex bzw. Baidu.
Nicht erst seit gestern verliert der Firefox – jahrelang auch meine erste Browser-Alternative – stetig an Marktanteilen, während Chrome von Google mehr und mehr dazu gewinnt. Vor einigen Tagen erst habe ich dazu einen interessanten Artikel bei netzwertig.com gelesen, in welchem Martin Weigert erklärt, wieso er den Schritt zurück macht und wieder auf Firefox vertraut.
Ihm ging es dabei nicht darum, dass er in technischer Hinsicht von Chrome enttäuscht wäre oder von Google generell. Er will lediglich ein kleines bisschen dazu beitragen, dass nicht ein einziges Unternehmen so übermächtig wird wie Google und räumte gleichzeitig ein, dass auch Firefox durch die Default-Suche von Google natürlich am Tropf der Kalifornier hänge.
Die Umsätze, die Mozilla mit Firefox erzielte, kamen fast ausschließlich von Google und exakt da setzt das Unternehmen jetzt an, wie man in einem eigenen Blog-Beitrag verkündet:
Today we are announcing a change to our strategy for Firefox search partnerships. We are ending our practice of having a single global default search provider. We are adopting a more local and flexible approach to increase choice and innovation on the Web, with new and expanded search partnerships by country
Mozilla wählt also nicht mehr den globalen Ansatz für eine einzige präferierte Suche, sondern möchte das nun regional entscheiden. Das erste Unternehmen, welches von dieser Neuausrichtung profitiert, ist Yahoo! In den USA wird per Default Yahoo als Suchmaschine eingestellt sein, was dem ehemaligen Suchmaschinen-Riesen einen deutlichen Schub geben dürfte.
In China hingegen setzt man auf Baidu, während in Russland die Yandex-Suche zum Einsatz kommen wird. Für den Rest der Welt ändert sich (vorerst) nichts, aber auch hier hält Mozilla die Augen auf bei der Suche nach geeigneten Partnern. Logischerweise wird Google aber immer noch als Alternative angeboten, die ihr euch in den Einstellungen auswählen könnt.
Bleibt abzuwarten, ob Mozilla künftig auch in weiteren Ländern die Default-Suche an andere Anbieter vergibt und natürlich auch, was die Nutzer in den USA sagen: Bleiben sie bei dem voreingestellten Yahoo oder setzen sie weiterhin auf Google? Vielleicht sehen es ja auch manche Nutzer tatsächlich als Startschuss, um sich ein wenig von Google lösen zu können und kehren tatsächlich von Chrome zu Firefox zurück – was glaubt ihr?