Wie das Forbes-Magazin berichtet, haben wir von Apple in diesem Jahr keine ’neuen‘ Geräte zu erwarten. Bevor ihr jetzt aber nach den Herz-Tabletten fischt oder pauschal schon mal in den Troll-Modus schaltet, erkläre ich euch, was Haydn Shaughnessy in seinem Artikel damit meint.
Natürlich will er uns nicht weismachen, dass wir überhaupt keine frischen Geräte aus Cupertino zu erwarten haben – immerhin warten wir ja gleich auf zwei verschiedene iPhones, neue Tablets und einiges mehr. Stattdessen will Shaughnessy uns dafür sensibilisieren, dass wir dieses Jahr nicht damit rechnen sollen, dass wir bahnbrechende Innovationen aus Cupertino zu erwarten haben.
Gerade bei den Tablets und noch extremer beim iPhone waren die Verbesserungen zwar punktuell bei den letzten Updates gelungen, der WOW-Faktor aber eher überschaubar. Klar, auch Apple kann das Rad nicht jährlich neu erfinden. Mit iPod, iPhone, iPad hat man ganze Märkte umgekrempelt, aber Konkurrenten wie Samsung schlafen nun mal nicht.
Das macht auch den Aktien-Besitzern augenscheinlich einigen Kummer – gestern verlor die Apple satte sechs Prozent und fand sich zum Börsenschluss unter 400 Dollar wieder – einen Tiefstand, den man zuletzt gegen Ende 2011 zu vermelden hatte. Experten sind sich hier sicher, dass das auch stark mit dem iPhone zusammenhängt, welchem langsam ein wenig die Puste ausgeht. In Gesamtbild passen auch ständig wiederkehrende Meldungen von den heruntergefahrenen Kapazitäten aufgrund angeblich niedrigerer Nachfrage als erwartet. Klar, wir jammern hier auf einem sehr hohen Niveau, da sich das iPhone nach wie vor wie geschnitten Brot verkauft. Aber in immer mehr Köpfen kommt mittlerweile ein Bild von Samsung und Co an, welches das Kult-Smartphone aus Cupertino mittlerweile technisch im Hintertreffen sieht.
In Sachen Design zeigen vor allem Sony und HTC, dass ein Android-Smartphone nicht immer ein eher billig wirkender Plastikbomber sein muss und auch in Sachen Software fehlen mittlerweile die herausragenden Alleinstellungsmerkmale.
Apple bräuchte also mal wieder sowas wie einen Volltreffer in Sachen Innovation, um zumindest Börsen-Experten und Analysten zufriedenzustellen. Nicht wenige dieser – mal mehr und mal weniger zurecht so bezeichneten – Experten sehen trotz auch im letzten Jahr immer noch so phänomenalen Zahlen schwere Zeiten auf Cupertino zurollen.
Im Forbes-Artikel geht der Autor auch darauf ein, dass eine iWatch, über die wir viel diskutiert haben in den letzten Monaten, nicht die innovative Neuvorstellung des Jahres werden kann, auf die viele hoffen. Seiner Meinung nach ist man hier noch nicht so weit, ein Gerät auf den Markt zu bringen, welches den technischen und ästhetischen Ansprüchen Apples gerecht würde. Das erwartete OLED-Display für so eine Smartwatch könnte Apple am ehesten von Samsung beziehen, aber die beiden sind nun gerade mal alles andere als dicke und eine solche strategische Entscheidung eher unwahrscheinlich. Zudem muss das Gerät schlank genug sein und dennoch adäquate Akkulaufzeit mitbringen können – Punkte, die laut Haydn Shaughnessy gegen einen baldigen Release sprechen.
Ich bin gespannt, wie sich die Situation um Apple in der nächsten Zeit entwickelt. Kann man bei iPhone und iPad doch überraschend neue Innovationen vorbringen, kaufen die Leute einfach auch ohne große Veränderungen weiterhin tonnenweise iDevices oder zaubert man in Cupertino in diesem Jahr doch noch ein Überraschungs-Gerät aus dem Hut? Was meint ihr?