Auch in diesem Jahr ruft wieder ein Bündnis verschiedener Organisationen und Parteien zu einer Großdemo gegen Überwachung unter dem Namen „Freiheit statt Angst“ auf. Stattfinden wird die Demo am 30. August 2014 in Berlin vor dem Brandenburger Tor. Das Motto in diesem Jahr lautet „Aufstehen statt Aussitzen!“
Die Enthüllungen aus den Dokumenten von Edward Snowden zeigen uns ein Bild von grenzenloser Überwachung. Grenzenlos sowohl was den Ort betrifft als auch was den Datenhunger der Überwacher betrifft, seien es nun Unternehmen oder Geheimdienste. Am 30. August soll in Berlin wieder ein Zeichen gesetzt werden, das deutlich zeigt, dass vielen Menschen in diesem Land einfach genug davon haben und nicht mehr bereit sind, diese ständige Überwachung und Verletzung unserer Rechte zu akzeptieren.
Im letzten Jahr sind zur Freiheit statt Angst immerhin rund 10.000 Menschen auf die Straße gegangen – die Regierung in Deutschland zeigt sich bis heute aber von der ständigen Überwachung weitgehend unbeeindruckt und versucht sich größtenteils weiter darin zu beschwichtigen, die wichtigen Beziehungen zu den USA nicht gefährden zu wollen und einfach mal alles auszusitzen. Auf der anderen Seite gibt es ja auch in der Regierung genügend Fans einer möglichst umfassenden Überwachung – natürlich alles im Namen der Sicherheit.
Wer also am 30. August in Berlin sein kann, der sollte auch an der Demo teilnehmen, betrachtet das als Aufforderung von uns allen. Soweit es dem Einzelnen möglich ist, werden wir selbst natürlich auch dabei sein. Hier der vollständige Demo-Aufruf:
Stoppt den Überwachungswahn!
Die grenzenlose Überwachung ist Realität. Die Snowden-Enthüllungen belegen: Geheimdienste und Unternehmen treten unsere Rechte mit Füßen und sind dabei an Dreistigkeit nicht zu überbieten. Sie dringen in die letzten und intimsten Winkel unserer Privatsphäre vor. Mit Verlaub, es reicht!
Wer überwacht wird, ist nicht frei!
Neue Überwachungsgesetze und Kontrolltechnologien zerstören unsere Freiheit und Selbstbestimmung. Demokratie lebt durch angstfreie Meinungsäußerung und überwachungsfreie Rückzugsräume. Diese zu verteidigen liegt in der Verantwortung von uns allen!
Aufstehen statt Aussitzen!
Derweil übt sich unsere Bundesregierung in stoischer Untätigkeit. Sie ist im Begriff unsere Grundrechte aufzugeben, aber so leicht lassen wir Merkel und Co. mit ihrer Strategie des Aussitzens nicht davon kommen. Deshalb stehen wir gemeinsam auf, um die grenzenlose Überwachung endlich zu beenden!
Wir wollen eine freie, demokratische und offene Gesellschaft. Wir wollen Solidarität statt Misstrauen. Wir wollen freie Gedanken statt Selbstzensur. Wir wollen mehr Mut und Engagement statt Ohnmacht und Resignation. Wir brauchen Freiheit statt Angst. Wir brauchen Euch!
Am 30. August 2014 um 14 Uhr vor dem Brandenburger Tor in Berlin.
Beitragsfoto: Freiheit statt Angst 2013 von Tobias M. Eckrich, CC-Lizenz