Mit dem LG G Flex und dem Samsung Galaxy Round sind zwei Devices mit flexiblem, gebogenem Display im Handel. Der Markt reagiert aber wenig begeistert, nur wenige Einheiten wurden bislang verkauft.
Haben sich LG und Samsung verpokert oder sind sie schlicht einfach ein bisschen zu früh dran? So hören wir, dass Samsung binnen 40 Tagen, in denen das Galaxy Round auf dem Markt ist, nicht einmal 10.000 Exemplare verkaufen konnte. Das sind gerade einmal 250 Stück am Tag, was selbst dann noch erschreckend wenig ist, wenn man berücksichtigt, dass das Gerät nur in Korea verfügbar ist derzeit.
Generell heißt es aus Industriekreisen, dass die eh schon überschaubaren Kapazitäten bei den gebogenen Displays weder von Samsung noch von LG ausgeschöpft werden können. Zwar gehen die Leute in die Geschäfte und schauen sich aus Neugier mal die neuen Display-Formen an, zum Kauf fehlen aber scheinbar die Argumente. Darüber hinaus scheint es wohl auch speziell beim Galaxy Round so zu sein, dass die interessierten Menschen einfach zu selten wirklich mal so ein Gerät vor Ort in die Finger bekommen, um sich von der Qualität zu überzeugen.
Vielleicht muss man die Vorteile eines gebogenen Displays einfach stärker kommunizieren und nicht einfach nur ein Gerät ausstellen, bei dem man darauf vertraut, dass es gekauft wird, nur weil es sich durch den Formfaktor von der Konkurrenz unterscheidet. Vielleicht muss man aber auch echt einfach nur ein wenig mehr Zeit verstreichen lassen, um den Verbrauchern zu erlauben, sich auf diese neuen Formen und deren Vorteilen einzustellen.
Aktuell ist es eher sowas wie die bärtige Frau in einem Wanderzirkus vor 100 Jahren: Alle starren sie an, weil sie sowas noch nicht gesehen haben, mit nach Hause nehmen möchte sie aber niemand. Ich persönlich glaube, dass die Technologie einige Vorteile mitbringt, die aber eben vielleicht noch nicht so offensichtlich für jedermann sind. Wenn LG und Samsung also glauben, dass es der richtige Weg ist, auf diese Displays zu setzen, dann muss man wohl in den sauren Apfel beißen und für die Folge-Produkte ein deutlich höheres Marketing-Budget veranschlagen.
Aus Korea heißt es jedenfalls, dass sich die Industrie derzeit lieber wieder auf die klassischen Displays konzentriert, weil es aus wirtschaftlichen Gründen einfach mehr Sinn ergibt. Geht aber mal davon aus, dass die Geschichte selbst dann nicht ausgestanden ist, wenn LG G Flex und Galaxy Round floppen – ich bin sicher, dass beide Unternehmen auch in die nächste Runde gehen und weiter in diese Richtung forschen.