In den letzten Tagen häufen sich die Meldungen zu Google Glass, obwohl die Datenbrille noch lange nicht im Handel ist. In Seattle hat jetzt bereits die erste Bar ein Google Glass-Verbot ausgesprochen.
Vor wenigen Tagen zeigte ich euch einen Clip, der auf humorige Weise zeigte, wie wir Männer die Cyberbrille zu nutzen gedenken – werft einfach nochmal einen Blick drauf:
Für eine Bar in Seattle, Washington ist das Video aber wohl weniger lustig – man macht sich stattdessen Sorgen um die Privatsphäre der eigenen Gäste. Ich lass das jetzt mal im Raum stehen, verbunden mit der Frage, wann der Bar-Besitzer dort mit dem ersten Gast rechnet, der mit so einer Brille ausgestattet ist. Aktuell halte ich das also erst mal für eine Marketing-Geschichte und nicht für ernsthafte Besorgnis um die Gäste. Dennoch ist die Privatsphäre ein Thema, die eine Rolle spielen wird, wenn die Dinger erst einmal im Handel sind. Es wird uns ziemlich leicht gemacht, unauffällig Videos und Fotos von den Sachen (oder Personen) zu machen, die wir sehen.
In der Kneipe The 5 Point Cafe jedenfalls werden Gäste mit Google Glass nicht geduldet und nach eigener Aussage mit einem Tritt in den Hintern wieder nach draußen befördert. Schon viele Monate vor einem Verkaufsstart brüstet man sich damit, dass man a) als erste Kneipe weltweit die Brille verboten hat und b) positioniert man sich selbst als üble Spelunke mit anrüchigem Publikum. Beides in Kombination dürfte für einen ordentlichen Kunden-Zulauf sorgen:
First you have to understand the culture of the 5 Point, which is a sometimes seedy, maybe notorious place. People want to go there and be not known … and definitely don’t want to be secretly filmed or videotaped and immediately put on the Internet.
Aber auch, wenn man über diese Geschichte jetzt noch ein wenig schmunzeln kann: Zukünftig werden nun mal Menschen aufeinander treffen, die auf der einen Seite mit so einer Brille ausgestattet sind und auf der anderen Seite Angst um ihre Privatsphäre haben. Es wird sicher spannend sein, dieses Thema künftig zu verfolgen und angesichts des Protestes vieler Leute hierzulande, bloß weil ihre Häuser bei Google online zu sehen sind, bin ich sicher, dass es auch hier wieder starke Gegenwehr geben wird und das Brillenverbot sicher nicht nur in einer Bar in Seattle gelten dürfte.