Logischerweise hat man bei der Google I/O Android Wear einigen Platz eingeräumt – dem Betriebssystem für Wearables. Das bereits bekannte System wurde auf der Bühne demonstriert und das SDK für Android Wear ist ab heute verfügbar.
Niemand dürfte darüber überrascht sein, dass Google sich auf der Bühne der Google I/O-Keynote auch ausgiebig zu Android Wear geäußert hat. Man präsentierte uns einige Anwendungen live und bot somit schon mal einen ausführlichen Vorgeschmack auf das, was sich schon bald an unseren Handgelenken abspielen soll.
Dazu sprach man nicht lediglich über die bereits bekannten LG G Watch und Motorola Moto 360, sondern zauberte mit Samsung einen weiteren Partner aus dem Hut, welcher mit der Gear Live ebenfalls eine Android Wear-Uhr beisteuert. Sowohl die Samsung-Smartwatch als auch die LG G Watch sollen noch heute bei Google Play verfügbar sein, wobei ich fürchte, dass das lediglich US-Nutzer betrifft.
Auf der Bühne erklärte man uns nochmals die Grundzüge von Android Wear und strich nochmal heraus, dass man sowohl die üblichen viereckigen als auch runde Displays unterstützt. Man ließ uns wissen, dass wir im Schnitt 125 mal am Tag unser Smartphone checken – allein aus dieser Zahl ergibt sich die Lebensberechtigung von Wearables, die uns mit einem Blick auf die Uhr sehr viele dieser Griffe zum Smartphone einsparen lässt.
Anhand einer LG G Watch führte man vor, welche Möglichkeiten sich für uns ergeben – das erste Beispiel war (Hurra, FIFA World-Cup-Bezug) ein Flug von San Francisco nach Brasilien, der uns auf der entsprechenden Karte auf dem Display der Uhr angezeigt wurde:
Dort – auf dieser Google Now-Karte – bekommt ihr wie gewohnt alle notwendigen und verfügbaren Daten über den Flug: Ist der Flug pünktlich, wann muss ich mich auf den Weg zum Flughafen machen, wo ist mein Gate usw. Klar, dass euch auch wichtige Last-Minute-Meldungen auf dieser Uhr erreichen:

Bei vielen demonstrierten Apps konnten wir sehen, dass die Dinge stets synchron passieren: Bekommen wir eine SMS auf der Watch angezeigt und wischen sie nach dem Lesen vom Screen, verschwindet sie automatisch auch auf dem Smartphone. Ähnlich verhielt es sich auch bei einer App, die uns Schritt für Schritt ein Kochrezept anzeigte.
Klar, dass wir auch die Möglichkeit haben, verschiedene Watch-Faces auszuwählen. Das geht denkbar einfach, indem man einfach lange das aktuelle gedrückt hält und dann durch Swipen die verfügbaren Faces betrachtet und das gewünschte auswählt. Bei der Demo machte man uns übrigens auch vor, dass wir nicht nur über den Touchscreen navigieren können, sondern möglichst viel auch per Sprache gesteuert werden kann. Das demonstrierte man beispielsweise mit einer Notiz, die per Voice kinderleicht erfasst wurde.
Natürlich vernachlässigt man Health- und Fitness-Features auch nicht, so werden all eure Schritte gezählt und – so es denn das Gerät unterstützt mit den richtigen Sensoren – erfasst auch euren Puls. Weiter zeigte man, dass man bei einem eingehenden Anruf eine Auto-Response-Nachricht mit einem Tipp absenden kann, über die Pinterest-App informiert wird, wenn man beispielsweise in die Nähe eines Restaurants gelangt, welches man mal bei dem Dienst gepinnt hatte und einiges mehr. Falls ihr euch übrigens genervt fühlt durch ständige Benachrichtigungen: Mit einem einzigen Wisch nach unten deaktiviert ihr Benachrichtigungen, mit einem Wisch nach oben sind sie wieder am Start.
Google ist schwer gespannt, wohin die Developer Android Wear in nächster Zeit bringen können, denn die bislang gezeigten Demos sind das, was Android Wear bereits “out of the box” beherrscht. Sobald sich die Entwickler ins SDK eingearbeitet haben, dürften uns noch großartige neue Apps ins Haus stehen. Wenn man sich einige der bisherigen Drittanbieter-Apps und deren Möglichkeiten anschaut – Pizza bestellen oder Taxi rufen per Smartwatch – kann man vielleicht erahnen, was für Möglichkeiten sich mit Android Wear bieten. Entwickler, die bereits jetzt mit den Füßen scharren, werden vermutlich glücklich sein darüber, dass das SDK für sie schon in den nächsten Tagen bereitstehen wird.