Ist er endlich da? Der lang erwartete und fast noch länger angekündigte Atom/CULV-Killer von AMD? Sascha hat vor wenigen Tagen ausführlich die Situation – und somit auch die Verfehlungen – bei AMD durchleuchtet. Auch Engadget holt bei seinem ausführlichen Review des HP Pavilion dm1z weit aus, um den Weg nachzuzeichnen, den die Fusion-Plattform genommen hat. Angefangen von der umjubelten Ankündigung bis zur immer weiter verzögerten Praxis-Vorstellung, die auf dem besten Weg war, zum Running Gag zu verkommen. Wie wir alle wissen, ist die Plattform nun fertig und einsatzbereit und deswegen schaut man natürlich gespannt auf die ersten Geräte, in denen die Kombi aus CPU und Grafikchip verbaut wird.

Dem Pavilion dm1z Netbook von HP ist nun die Ehre beschieden, als erstes Gerät mit dem neuen Chipsatz – der Dual-Core 1.6GHz E350 Zacate Prozessor und die AMD Radeon HD 6310 GPU – auf den Markt zu kommen. Engadget konnte das Teil gründlichst unter die Lupe nehmen, wir fassen das Wichtigste für euch zusammen.
Äußerlich hat man sichtlich nachgebessert, wenn man das dm1z mit seinem Vorgänger vergleicht. Dunkler, eleganter und mit gummierter Beschichtung wiegt das gute Stück keine zwei Kilo und ist mit seinen 11.6 Zoll absolut brauchbar für den mobilen Einsatz. Mehr Eindrücke liefern euch die Bilder:
Die Chicklet-Tastatur ist wie schon beim Vorgänger gelungen, verfügt über einen vernünftigen Widerstand, aber spannender ist hier eher die Frage, wie sich das Trackpad verhält, welches beim alten Modell durch die integrierten Tasten für manchen Unmut gesorgt hatten. Das Trackpad ist glücklicherweise verbessert worden, richtig angenehm bedient man das dm1z allerdings nur, wenn man das Pad deaktiviert und stattdessen auf eine Maus zurückgreift. Dennoch ein klarer Vorteil gegenüber dem Vorgänger.
HP stattet das Fusion-Netbook mit folgenden Anschlüssen aus: drei USB-Anschlüsse, eine kombinierte Micro/Kopfhörer-Buchse, VGA und HDMI-Ausgänge, ein Ethernet Port und ein 2-in-1 Kartenleser. Während das 11.6 Zoll große Display mit einer Auflösung von 1366 x 768 gerade beim Betrachtungswinkel eher mittelmäßig präsentiert, wissen die eingebauten Lautsprecher zu überzeugen.
Spannender als die Frage nach dem Äußeren des Pavilion ist in diesem Fall logischerweise die Performance des Chipsatzes. Auch hier haben die Kollegen von Engadget nichts dem Zufall überlassen und das Netbook auf Herz und Nieren getestet.

Wie wir gedacht/gehofft/erwartet haben, pulverisiert AMD mit der Fusion-Plattform Konkurrenten wie den Atom N550 oder den hauseigenen Neo-Prozessor. Im Test liefen unter Windows 7 Home Premium gleichzeitig Microsoft Word Starter 2010, TweetDeck, Skype, Trillian, Firefox mit zehn geöffneten Tabs und ein 1080p HD-Video, ohne dass es zu irgendwelchen Performance-Problemen kam. Bei der Grafik kann man mit NVIDIAs Ion2 nicht ganz mithalten, aber gerade in dem Preis-Segment, in dem wir uns mit dem Pavilion dm1z bewegen, ist die Qualität absolut bemerkenswert. AMD hat scheinbar die richtige Balance getroffen zwischen der Performance der CPU und GPU.
Ein weiteres Hauptaugenmerk bezüglich des neuen Chipsatzes liegt auch auf der Akku-Laufzeit bei Fusion-Devices. Hier hat sich AMD in der Vergangenheit nicht mit Ruhm bekleckert und allein schon deswegen wurde die Ankündigung begrüsst, dass nun Laufzeiten bis zu neun Stunden erreicht werden. Um es kurz zu machen: Von diesen neun Stunden sind wir weit entfernt beim Pavilion dm1z – allerdings rennt die Kiste mit 5.40 Stunden im Test und 6.15 Stunden im Normalbetrieb ein sattes Drittel länger als seine Vorgänger und bleibt dabei übrigens auch sehr kühl.
Abschließend können wir festhalten, dass AMD – bzw in diesem Fall natürlich auch HP – ein sehr schönes Gerät auf den Markt bringt, welches all das mitbringt, was man sich von einem Fusion-Netbook erhofft hat. Tolle CPU, ansprechende Grafik und das alles verbaut in einem ansehnlichen Gerät, welches nicht schon nach drei Stunden den Hintern zusammenkneift. Das alles für einen Preis von 450 Dollar kann sich absolut sehen lassen.
Darüber sollte AMD allerdings auch nicht vergessen, dass die Konkurrenz natürlich nicht schläft, aber mit dem AMD Fusion hat man jetzt zumindest schon mal einen Fuß in der Tür.
Quelle: engadget.com