Mit einem Brandbrief wenden sich 1000 Ingenieure bei HTC an CEO Peter Chou, um sich über die Überstunden zu beschweren. Nicht zuletzt wegen der Produktion des neuen Flaggschiffs M7 mussten die Mitarbeiter einige Mehrarbeit leisten.
Neulich noch zeigten wir Peter Chou in bester Laune auf einer Firmen-Party, der nicht nur das M7 zum Fotografieren nutzte, sondern auch lautstark das neue Gerät mit seiner Belegschaft abfeierte. Dort bedankte er sich auch artig bei allen, dass sie so fleißig an einem Strang gezogen haben und viele Überstunden hinlegen mussten, um das Gerät rechtzeitig fertigstellen zu können.
Was sich dort in Bierlaune so anhörte, als könne die HTC-Mannschaft so ein paar Überstündchen nicht schocken, sieht in Wahrheit jedoch viel ernster aus. Aufgrund eines sogenannten “Responsibility Systems” mussten die Ingenieure über einige Monate hinweg täglich 12-Stunden-Schichten fahren, was sich aufs Jahr gesehen auf über 1000 (!) Überstunden summiert. Daher formulierte man nun gemeinsam einen Brief an Peter Chou, um zu verdeutlichen, dass man mit dieser Vorgehensweise wenig bis gar nicht einverstanden ist:
… requiring more than a thousand engineers to work 12 hour days according to “responsibility system” without any overtime compensation, for more than a year … which means 1000+ hours of uncompensated overtime per person per year – is extremely unreasonable …
HTC sieht das alles sehr entspannt – schließlich halte man sich an die betreffenden Arbeitsgesetze des Landes und habe angeblich auch die Mitarbeiter dazu ermutigt, ihren Urlaub einzureichen. Ob ein eingereichter Urlaub im Endeffekt dann bewilligt wird, steht natürlich auf einem ganz anderen Zettel.
Also wieder mal brennt der Baum bei HTC und angesichts der Tatsache, dass man sein Unternehmen unter anderem durch Entlassungen von Mitarbeitern wieder aus der roten Verlustzone manövrieren wollte, sind die verbliebenen Angestellten logischerweise wenig erbaut davon, dass sie diese so entstandene Mehrarbeit komplett auffangen sollen.