Schon mal gesehen, wie jemand seine Hand in Brand setzt, um bei HTC One (M8), Sony Xperia Z2, Samsung Galaxy S5 und LG G Pro 2 die Zeitlupen-Qualitäten zu testen? Nicole hat es es getan und ihr könnt in unserem Video dabei zuschauen!
Wir haben uns mal vier High-End-Smartphones der letzten Wochen geschnappt, um auf ihnen lediglich ein einziges Feature zu testen: Zeitlupen-Videos! Sowohl das Sony Xperia Z2 und das HTC One (M8) als auch LG G Pro 2 und Samsung Galaxy S5 verfügen über diese Funktion und da war es nur logisch, dass wir diese vier Boliden gegeneinander antreten lassen.
Zeitlupe ist Zeitlupe?
Für ein Slo-Mo-Video muss man doch einfach nur eine Aufnahme langsamer laufen lassen, oder? Nee, ganz so einfach ist es nicht in der Praxis. So kommt es auch, dass die Geräte unterschiedliche Ansätze wählen – und auch unterschiedliche Ergebnisse erzielen.
Alle vier Kontrahenten sind mit Full HD-Displays ausgestattet und nehmen nativ auch 1080p-Videos auf, wenn ihr mit der rückseitigen Smartphone-Cam drauf haltet. Nutzt ihr jetzt aber die Zeitlupen-Funktion, wird die Auflösung bei der Aufnahme auf 720p gesenkt. Wirklich überraschend ist das aber nicht, denn den verbauten SoCs wird die Rechenarbeit bei Effekten und bei der Nachbearbeitung dadurch deutlich erleichtert. Aber lasst uns nun erst einmal Nicole in Action beobachten, wie sie uns in die dunklen Künste der Slo-Mo-Videos einführt mit ihrer Parade-Nummer – der Firehand:
Und – beeindruckt? Dann lasst uns jetzt mal auf die jeweiligen Ansätze von LG, Sony, Samsung und HTC schauen und dabei versuchen festzustellen, welcher der vier Anbieter mit seinem Weg die beste Performance in dieser Disziplin bieten kann:
LG G Pro 2
Beim LG-Phablet mit 5.9-inch Display haben wir es auf der Rückseite mit einem 13 Megapixel-Shooter zu tun, der uns je nach Auflösung verschiedene Frames-per-Second-Möglichkeiten anbietet: 2160p@30fps, 1080p@60fps, 720p@120fps. Wie erwähnt haben wir es bei der Zeitlupe mit 720p zu tun und interessanterweise bietet uns LG hier mit 120 fps einen eher hohen Wert bei der Wiedergabe. Im Grunde wird der Zeitlupen-Effekt während der Wiedergabe implementiert, soll heißen, dass das 120fps-Video auf 60fps runtergebremst wird und mit dem halben Speed abläuft.
Wenn ihr euch das Resultat auf dem LG G Pro 2 anschaut, werdet ihr zugeben müssen, dass sich das absolut sehen lassen kann: Die Zeitlupen-Wiedergabe läuft dort butterweich und ist so gut wie nicht überbelichtet, alle Farben wirken absolut natürlich. Das gilt aber leider nur, wenn ihr das Slo-Mo-Video da betrachtet. Zieht ihr das Video beispielsweise auf den Rechner, werdet ihr mit einer Wiedergabe in der normalen Geschwindigkeit konfrontiert. Es gibt keine Möglichkeit, die Zeitlupen-Videos zu rendern bzw zu speichern – dazu müsstet ihr auf eurem Rechner also zu anderen Software-Lösungen greifen.
Sony Xperia Z2
Sony wählt grundsätzlich den gleichen 120fps-Ansatz wie LG, bietet uns hier allerdings die deutlich bessere Software-Experience. Ihr könnt gezielt bestimmen, wie und wann exakt der Zeitlupen-Effekt einsetzen soll im Video und es in Echtzeit editieren. Damit sind tolle Effekte möglich, wenn ihr mitten im Video eine bestimmte Stelle in Zeitlupe laufen lasst. Darüber hinaus könnt ihr die bearbeitete Version auch als ein neues File abspeichern
Die Performance ist bei der 20.7 Megapixel-Cam des Xperia Z2 auch sehr ordentlich, allerdings haben wir einen leichten Rotstich wahrgenommen, der auf die Beschichtung der Linse zurückzuführen sein könnte. Die Software ist jedenfalls super-einfach zu bedienen und es macht Spaß, hier mit dem Zeitlupen-Effekt herumzuexperimentieren.
Samsung Galaxy S5
Samsung wählt für seinen Zeitlupen-Effekt beim Galaxy S5 einen sehr viel rudimentäreren Ansatz als die beiden Geräte zuvor. Wie erwähnt findet die Zeitlupen-Aufnahme auch hier in 720p statt, der Bilder-pro-Sekunde-Wert wird allerdings auf 15fps gesenkt. Dementsprechend ist das Resultat ein eher gemischtes: Tolle Sättigung und auch die Perfomance des Sensors ist große Klasse, was ihr daran seht, dass beispielsweise das Schwarz viel tiefer ist als bei der Hardware der Konkurrenz – durch die niedrige Frame-Rate allerdings wirkt alles ziemlich abgehackt.
Alles in allem ist das Zeitlupen-Feature – wie so oft – etwas, was bei Samsung so wirkt, als habe man es ein wenig überhastet integriert, nach dem Motto: Hauptsache, wir haben es dabei. Vielleicht haben die Samsung-Techniker aber auch einfach darauf gehofft, dass die Performance dank der wirklich starken 16 MP-Cam auch bei 15fps noch gut genug sein würde.
HTC One (M8)
HTC geht bekanntlich bei seinen Kameras im One seinen ganz eigenen Weg, indem man auf eine 4 Megapixel-Cam mit größeren Pixeln vertraut, die jeweils mehr Licht einfangen sollen. Es scheint sich hier aber herauszustellen, dass die Cam eher dann gute Resultate erzielen kann, wenn die Rahmenbedingungen dementsprechend gut sind – mit Abstrichen bei Fotos und Video bei schlechteren Lichtbedingungen. Auch hier wird die Zeitlupe des 720p-Videos durch die Wiedergabe von 30 Frames per second dargestellt. Durch diese höhere fps-Zahl wirkt das Ganze wesentlich sanfter als beim Galaxy S5 von Samsung. Nachteile gibt es aber auch hier zu vermelden: So sehen wir das Bild ein wenig überbelichtet und auch hier kommt es mitunter zu einem rotstichigen Resulat
Abschließende Worte
Am Besten seht ihr euch das Video ganz genau an und entscheidet selbst, zu welchem der vier Geräte ihr tendiert, die alle ihre Vor- und Nachteile haben. Trotz der verschiedenen Ansätze, die die Hersteller wählten, beeindruckt das Resultat aber in jedem Fall – vor allem, wenn man so eine dramatische Vorlage hat wie Nicoles brennende Hand ;) Schreibt uns in die Kommentare, welche der vier Kameras eurer Meinung nach den besten Zeitlupen-Effekt zu bieten hat. Wir Mobile Geeks jedenfalls finden dieses Feature so interessant, dass wir uns künftig noch ausführlicher damit beschäftigen werden – seid also gespannt.