Intel hat, wie wir gestern bereits berichteten, eine neue Familie von besonders kleinen Prozessoren vorgestellt, die unter dem Namen Intel Quark in kleinen Endgeräten wie Smartphones aber vor allem auch in sogenannten “Wearables” zum Einsatz kommen sollen. Die Chips werden langfristig 14-Nanometer-Maßstab gefertigt und sollen bereits ab Ende des Jahres in ersten Referenz-Designs an Intels Hardware-Partner ausgeliefert werden.
Der neue Intel-CEO Brian Krzanich zeigte auf dem IDF 2013 gestern abend den neuen Prozessor erstmals und erklärte, dass die Quark-SoCs noch unterhalb der bisher am unteren Ende des Sortiments angesiedelten Atom-CPUs positioniert werden. Als erstes Modell wurde der sogenannte Intel Quark X1000 vorgestellt, doch mit konkreten Daten wie etwa Taktrate und tatsächlicher Leistungsaufnahme hielt sich Intel zurück. Sicher ist nur, dass die Rechenkerne der neuen Quark-CPUs bis zu fünf Mal kleiner und zehn Mal sparsamer sein sollen als die aktuellen Atom “Silvermont”-Cores, die noch mit 22 Nanometern Strukturbreite gefertigt werden. Gleichzeitig soll die Performance um mehr als 30 Prozent zulegen.
Der Zielmarkt für den X1000 und seine Geschwister sind im Grunde alle Geräte, die bisher traditionell mit Embedded-SoCs arbeiten, also einerseits Consumer-Produkte, aber vor allem auch Embedded-Anwendungen. Intel spricht hier einmal mehr vom “Internet der Dinge”, in dem praktisch jedes Hausgerät oder auch einfach nur eine Armbanduhr mit einem Intel-Prozessor ausgerüstet werden soll. Als Beispiele wurden ein Armband und eine Smartwatch in Form von Prototypen gezeigt. Inzwischen ist auch sicher, dass es sich bei den Quarks um x86-basierte Chips handelt.
Anfangs werden die Intel Quark-CPUs übrigens zunächst noch um 32-nm-Maßstab gefertig, um sie ab dem vierten Quartal auf Referenz-Boards anzubieten. Die volle Markteinführung soll zu einem unbekannten späteren Zeitpunkt erfolgen. Realistisch betrachtet werden die Chips zuerst als Mikro-Controller in der Industrie eingesetzt, bevor sie langfristig auch in “anziehbaren” Technologieprodukten Einzug halten. Auf Dauer soll die neue Quark-Plattform Intel die Möglichkeit bieten, “in jedem Segment des Chipmarktes die Führungsrolle zu übernehmen”, so CEO Krzanich. Sollten sich die Pläne des Intel-Chefs bewahrheiten, könnte dieses Vorhaben tatsächlich gelingen – auch wenn die großen ARM-Hersteller hier sicherlich ein lautes Wörtchen mitzureden haben dürften.