Inzwischen hat die Telefonkonferenz stattgefunden, so dass Details zu der Kooperation zwischen Intel und Nokia vorliegen. Die beiden Unternehmen wollen eine “neue mobile Plattform definieren, die über heutige Smartphones, Notebooks und Netbooks hinaus geht und die Entwicklung einer Vielfalt von innovativer Hardware, Software und Mobilen Internet Diensten ermöglichen”.
Dies schließt ihren Angaben zufolge auch neue Geräte und neue Chipsatz-Architekturen mit ein. Die Geräte sollen “die besten Eigenschaften und Fähigkeiten der Welten von Computing und Kommunikation vereinen und das Nutzungserlebnis transformieren”. Letztlich will man so “unglaubliche mobile Anwendungen” und Geräte mit ständigem Internet-Zugriff à la “always on” in einem nutzer- und hosentaschentauglichen Format anbieten.
Update: Nach dem Start von MeeGo ist es doch mal ganz schoen zu sehen, wie die Intel Nokia Welt vor etwa 7 Monaten aussah. Jetzt bin ich definitv gespannt, was da in Zukunft fuer Systeme auf uns zukommen,
Mit konkreten Details hielten sich die beiden Firmen noch stark zurück, es wird jedoch einen Ausbau der bereits bestehenden Beziehungen im Bereich Software geben. Hier will man vor allem Einfluss auf die Open-Source-Szene nehmen und den Austausch von Technologien fördern, um die von den Firmen entwickelten mobilen Betriebssysteme Maemo (Nokia) und Moblin (Intel) zu verbessern. Intel will außerdem eine Lizenz für HSDPA 3G-Modems von Nokia erwerben.
Gerade die Zusammenarbeit im Bereich der Software lässt erahnen, wohin die Reise geht. Intel will seinerseits Hardware entwickeln, die für Maemo optimiert ist. Gleichzeitig soll Moblin verstärkt zum Einsatz kommen, das wiederum speziell für die Intel Atom Prozessoren angepasst wurde. In der Industrie kochen dementsprechend gleich mehrere Gerüchtekessel auf Hochtemperatur.
Nokia bietet schließlich mit seinen so genannten Internet-Tablets kleine äußerst handliche Surf-Maschinen an, die allerdings bisher noch keine großen Markterfolge feiern konnten. Andererseits zeigen sie aber, wie man quelloffene Software sinnvoll einsetzen kann, um abseits von Windows ein attraktives Angebot zu schaffen. Mit Nokias Erfahrung im Bereich der Benutzeroberflächen und Intels Geschick im Design von Hardware-Plattformen, dürfte sich da einiges machen lassen.
Nokias Executive Vice President for Devices (was eine Berufsbezeichnung) Kai Oistamo sprach jedenfalls schonmal visionär davon, dass man gemeinsam mit Intel “neue Ideen bei Designs, Materialien und Displays erkunden” wolle, die “weit über heute im Markt erhältliche Geräte und Dienste hinaus gehen”. Wie wäre es nun also mit einer weiteren Geräteklasse, die mal eben gegen die von Qualcomm und Co entwickelten “Smartbooks” antreten soll, oder zumindest genau das Gleiche verspricht – lange Akkulaufzeiten und ständigen Internetzugriff irgendwo zwischen Smartphone und Netbook.
Freuen wir uns auf einen heißen Wettbewerb der Plattformen.