Sailfish OS ist da. Das finnische Start-Up Jolla hat mit Sailfish seine Interpretation eines offenen Betriebssystems für Smartphones und andere mobile Geräte vorgestellt. Die Basis bilden alte Bekannte, nämlich das von Nokia aufgegebene MeeGo und der Mer Core, der wiederum den Linux-Kernel nutzt.
Sailfish soll ab 2013 auf ersten Smartphones zum Einsatz kommen und dazu hat sich Jolla die Unterstützung des finnischen Mobilfunkanbieters DNA und des bekannten Chipherstellers ST-Ericsson gesichert. Das Betriebssystem nutzt eine attraktive Benutzeroberfläche, die ein wenig wie eine Mischung aus Windows Phone mit seinen Live Tiles, Android und vielleicht auch BlackBerry 10 anmutet. Echtes Multitasking – also der wirkliche parallele Betrieb mehrerer Apps – wird ebenso unterstützt wie diverse Gesten zur Bedienung.
Die Entwicklung von Apps erfolgt mit Hilfe von Qt und einigen anderen Frameworks, die als Teil eines ab sofort verfügbaren SDK zum Download bereitstehen. Für den Anfang will das Jolla-Team, das zum Großteil aus ehemaligen Nokia-Entwicklern besteht, die zuvor an MeeGo arbeiteten, sich vor allem auf Smartphones konzentrieren, auch wenn Sailfish auch auf anderen Geräten wie etwa Tablets problemlos laufen soll. Das Unternehmen sieht seine geringe Größe und das Fehlen von Legacy-Problemen als großen Vorteil und will unter anderem in China schnell Fuß fassen.
Zu Demozwecken wird wie in den obigen Videos zu sehen ist anfangs die gute alte Nokia-Hardware verwendet, denn in dem Clip zeigt der Chef-Designer nichts anderes als ein Nokia N950! Wer sich Jolla schon jetzt in Aktion ansehen will, kann hier einen aktuell laufenden Livestream einsehen!