Jolla und das Sailfish OS 2.0 scheinen noch beliebter zu sein als erwartet: Das Jolla Tablet geht gerade am ersten Kampagnentag bei der Crowdfunding-Plattform Indiegogo durch die Decke.
Ich hätte vielleicht mit einer soliden Finanzierung innerhalb weniger Tage gerechnet, dass dieses Jolla Tablet gleich am ersten Tag locker über die als Ziel gesteckten 380.000 US-Dollar hinausschießt, ist dann doch beeindruckend. Zum Redaktionszeitpunkt steht das mit Sailfish OS 2.0 angetriebene Tablet bei über 460.000 Dollar, die Kampagne läuft noch bis zum 9. Dezember dieses Jahres.
Leider sind alle Jolla Tablets für frühe Backer bereits vergriffen, es gab lediglich 2000 Exemplare für Vorbesteller. Mit 189 Dollar bzw. 199 Dollar ist das Ding aber auch ein No-Brainer. Wer noch einsteigen möchte, kann eines der nächsten 2000 Stück für 204 US-Dollar bekommen, was immer noch günstig ist.
Zunächst zu den Spezifikationen des Jolla Tablet: Ein 64-Bit Intel SoC mit vier Kernen á 1,8 GHz bringt ordentlich Dampf, zwei Gigabyte DDR3-RAM und 32 GB interner EMMC-Speicher runden das Paket ab.
Es gibt eine Rückkamera mit 5 Megapixeln Auflösung, die bei 60 Frames pro Sekunde ein Video in Full HD aufnehmen kann. Die Frontkamera ist mit 2 MP etwas schwachbrüstiger, aber brauchbar. Der 7,85-Zoll IPS-Bildschirm ist bei 330 PPI mit einer nativen Auflösung von 2048 mal 1536 Pixeln gut dabei, natürlich handelt es sich um einen kapazitiven Touchscreen, der in diesem Fall maximal 5 Touchpunkte parallel erkennt.
Mit 384 Gramm ist es etwa 50 Gramm schwerer als das iPad mini der aktuellen Generation und absolut ergonomisch brauchbar, das Gehäuse hat eine Stärke von 8,3 Millimetern. Lediglich der Akku ist mit 4300 mAh nicht der Mächtigste. GPS mit Glonass-Support, Bluetooth 4.0 und WLAN 802.11 a/b/g/n sind natürlich ebenso wie die üblichen Sensoren dabei. Hier ein Spezifikationenvergleich via Jolla:
Das Betriebssystem hat einen zeitgemäßen Fokus: Die Privatsphäre der Nutzer. Angeblich keine Hintertürchen und kein Datenhandel, keine neugierigen Blicke Dritter. In Kooperation mit der Open Source Gemeinde will Jolla diese Fronten auch weiter stärken und eine gewisse Transparenz und Unabhängigkeit wahren.
Multitasking auf Sailfish OS ist recht spektakulär, denn Apps lassen sich auch in der herausgezoomten Übersicht weiterhin live bedienen, wenn auch in reduziertem Umfang.
Die Steuerung des kompletten Betriebssystems verlässt sich stark auf Gesten und meidet Software- wie Hardwarebuttons. Das User Interface reagiert enorm flott und knackig, wie in den Demos beim Jolla Phone zu sehen:
Nebst den nativen Apps kann man auch weitere Marketplaces installieren und herkömmliche Android-Anwendungen nutzen. Die aktuelle, neue Generation Sailfish hat neue Theming-Features für die Optik, eine weiterentwickelte Ansicht für Benachrichtigungen und Ereignisse sowie weitere kleine Neuerungen parat.
Verschickt werden die Tablets (wenn plangemäß) zum Mai 2015, die Wartezeit hält sich also in Grenzen. Wer die umgerechnet 178 Euro inklusive Versand gerade sowieso herumliegen hat, kann es ja mal ausprobieren. Ich glaube ich werde ebenso ein Jolla Tablet bestellen. Hier geht es zur Indiegogo-Kampagne.