Bin ich eigentlich der Einzige, der sich noch an all den “New Media”-Hype rund um die olympischen Spiele in London erinnern kann? Da wurde von den “ersten Twitter Spielen”, den “Games of the Social Networks” und den “always online Games” gesprochen und ein vermeintlich neues Zeitalter der Berichterstattung angekuendigt. Und was ist daraus geworden? Ein absoluter Witz!
Schauen wir uns mal den offiziellen Youtube-Kanal des IOC an und versuchen dort die letzten 10 Videoclips aufzurufen! Wie, das funktioniert nicht obwohl ihr ja in einem Land lebt, welches in der schicken Liste des Pulldown-Menus gelistet ist? Willkommen im Jahre 2012, dem Zeitalter in dem wir zwar mit fast 3 Milliarden Internet-Usern in Verbindung treten koennen (wohlgemerkt unabhaengig davon wo diese leben), welches uns aber auch zeigt dass sich die traditionellen Medienkanaele und das IOC rein internettechnisch in der Steinzeit befinden.

Jetzt kann man natuerlich behaupten, dass der Youtube-Kanal eine Ausnahme ist und der ganze Rechtekram dem olypmischen Gedanken einen fetten Strich durch die Rechnung macht. Schnickschnack sage ich da und wuerfle den offiziellen Twitter-Account ins Rennen: https://twitter.com/Olympics
1.5 Millionen Follower erhalten da gerade einmal im Schnitt ein Dutzend Updates pro Tag, selbstverstaendlich ohne auch nur ansatzweise mit der Community in Kontakt zu treten bzw. diese zu integrieren. Der Twitter-Content ist nicht nur verdammt langweilig und belanglos, sondern ziemlich duenn gesaet, wenn man bedenkt was da in London jeden Tag abgeht.
Ja aber wir haben doch noch Facebook und da sogar 2 Seiten mit insgesamt fast 5 Millionen Likes. Nun, schaut selbst:
http://www.facebook.com/olympics
http://www.facebook.com/London2012
So schauen also die Online-Spiele aus! Durch ausbaldowerte Uebertragungsrechte und Social Media Anfaenger beschnittener Content. Glueckwuensch IOC und Co, so kann man der Welt auch zeigen was fuer Betonkoepfe in euren Vorstaenden hocken.
Dass es auch anders geht zeigte uebrigens die NASA am heutigen Montag, welche ueber ihre Webseite eine sensationelle Uebertragung der Curiosity Landung auf dem Mars zeigte. Livestreams aus dem Kontrollzentrum in den Staaten, Interviews mit Experten und animierte Einspieler, waehrend daneben ein Twitter-Stream ebenfalls noch einmal alle Updates raushaute. Uebrigens konnte man selbiges auch ueber Ustream verfolgen.

In diesem Sinne ein ganz dickes Dankeschoen an die NASA, die gezeigt hat, dass es auch noch Organisationen da draussen gibt die wirklich alles versuchen um ueber die neuen Content-Distributionskanaele Informationen an die User zu senden. Die olympischen Spiele sehen dagegen zur Zeit wir ein Schuelerzeitungsprojekt aus.
P.S. Ich schaue die olympischen Spiele uebrigens via UK VPN auf der BBC Webseite!