Es ist soweit. Lenovo belebt die Netbooks neu. Aber so richtig. Das Lenovo E10-30 ist eine Art “Netbook des Jahres 2014”, bei dem aktuelle Technik mit dem gleichen Konzept eines kleinen und günstigen Netbooks ohne Schnörkel wie Touch und ähnliche Scherze kombiniert wird. Es kommen aktuelle Intel “Bay Trail” SoCs mit bis zu vier Rechenkernen und HD-Displays zum Einsatz und werden mit recht großen Akkus kombiniert. Unklar ist allerdings, ob das Lenovo E10-30 jemals hierzulande auf den Markt kommt.
Erinnert ihr euch noch an das Lenovo IdeaPad S10-3s? Genau so müsst ihr euch das Lenovo E10-30 vorstellen, denn es handelt sich optisch gesehen wohl um eine Weiterentwicklung des einst im Jahr 2011 verwendeten Designs. Zwar kann ich noch keine gut aufgelösten Fotos oder Renderbilder bieten, doch die Support-Seiten zum Lenovo E10-30 auf der Homepage des Herstellers zeigen zumindest schematische Zeichnungen des Geräts – offiziell wurde das E10 nämlich noch gar nicht angekündigt und ich bin zufällig darüber gestolpert.
Das Lenovo E10-30 wird äußerlich ein klassisches Netbook sein. Extrem kompakte Bauweise wird mit Einsteiger-Technik kombiniert, einen Touchscreen gibt es ausnahmsweise mal nicht. Technisch ist das Mini-Notebook jedoch auf dem neuesten Stand. Das 10-Zoll-Display kommt mit einer Auflösung von 1366×768 Pixeln daher, es handelt sich allerdings um ein TN-Panel, dessen Blickwinkelabhängigkeit recht groß sein dürfte. Unter der Haube tun verschiedene Intel “Bay Trail”-SoCs mit zwei oder vier Kernen ihren Dienst. Die Palette reicht vom Intel Celeron N2806, über den N2815 und N2920 bis hin zum Intel Pentium N3520, einem Quadcore mit immerhin 2,17 Gigahertz Standard-Takt und einem bis zu 2,42 GHz schnellen TurboBoost-Modus.
Der Prozessor wird zusammen mit zwei oder gar vier Gigabyte Arbeitsspeicher verbaut. Außerdem sind Festplatten mit 320 oder 500 GB an Bord. Es gibt jeweils einen USB-2.0- und einen USB-3.0-Port. Hinzu kommen Gigabit-WLAN, Bluetooth 4.0, SD-Kartenleser, VGA-Ausgang, ein Ethernet-Port und je nach Ausstattung eine 0,3- oder eine 1-Megapixel-Webcam. Der Akku wird in zwei Varianten verbaut, die jeweils 24 oder 48 Wattstunden Kapazität haben bzw. 2200 oder 4400mAh. Das Gewicht liegt je nach Akku bei 1,2 oder 1,4 Kilogramm. Als Tastatur kommt ein AccuType-Keyboard von Lenovo zum Einsatz, wie man es auch von anderen Geräten des Herstellers kennen und schätzen gelernt hat. Als mögliche Betriebssysteme werden Windows 8.1, Windows 7, Android und Linpus Linux genannt, wobei die Handbücher eindeutig belegen, dass das Gerät für den Vertrieb mit Windows 8.1 vorgesehen ist. Es soll den mir vorliegenden Dokumenten zufolge jeweils eine schwarze und eine weiße Version geben.
Alles was man in aktuellen Notebooks sonst so findet, wird also auch in dem kleinen neuen Lenovo-Netbook geboten, was jemanden wie mich, der einst auf einem EeePC zu Bloggen begann und unter anderem noch ein Lenovo IdeaPad S10-3t sein Eigen nennt, das dringende Bedürfnis verspüren lässt, das neue E10-30 auszuprobieren.
Ein “RICHTIGES NETBOOK” (!) entfährt es mir fast – eine relativ hohe Auflösung, ein Quadcore-SoC mit ordentlich Leistung, ganze vier Gigabyte Arbeitsspeicher…. was will man eigentlich mehr… ach ja, eine SSD wäre nett, aber die könnte ich auch nachrüsten. Aber, ist das nicht sonst der feuchte Traum manches Netbook-Users?!
Warum baut Lenovo im Jahr 2014 ein Netbook? Ganz einfach: Man hat den idealen Kunden gefunden. Die frühere Sowjetrepublik Turkmenistan nimmt Lenovo gleich 110.000 Stück (genauer gesagt 109.716) ab, um damit alle Erstklässer des Jahrgangs 2014-2015 auszustatten, die die Geräte im Unterricht einsetzen sollen. Man will so ihre Lesefähigkeiten verbessern und außerdem auch andere Bildungseinrichtungen mit dem neuen Netbook ausrüsten. Auf den Lenovo-Servern finden sich zahllose weitere Dokumente zum Lenovo E10-30 in diversen Sprachen, darunter auch Deutsch – die Aussichten auf eine Verfügbarkeit in Deutschland sind also durchaus gegeben, auch wenn eine entsprechende Bestätigung natürlich noch aussteht.