Das Lenovo Tab S8 soll dem chinesischen Hersteller endlich den Weg in die Herzen der Tablet-Nutzer in vielen westlichen Märkten ebnen, nachdem man bisher zwar viele ebenfalls günstige Tablets anbot, aber abgesehen von den Geräten der Yoga-Reihe eher „Me Too“-Devices im Sortiment hatte. Ob dies gelingen kann, wollen wir anhand eines Vorserienmodells herausfinden, das wir dank des Chiplieferanten Intel bereits jetzt unter die Lupe nehmen konnten.
Das ist es also, Lenovos erstes Android-Tablet mit einem Intel-Prozessor. Zwar mag dies auf den ersten Blick kein großer Schritt zu sein, doch das neue Lenovo Tab S8 ist schon auf den ersten Blick anders als die bisher von dem chinesischen Hersteller angebotenen Tablets im unteren Preissegment. Statt wenig einfallsreicher Designs mit immergleichen Spezifikationen und kaum Unterscheidungsmerkmalen, setzt Lenovo beim Tab S8 auf ein in meinen Augen ziemlich attraktives Design, eine hohe Auflösung, gute Speicherausstattung und einen Abschied von den bisher hauptsächlich verwendeten MediaTek-SoCs.
Hardware
Statt der Chips des taiwanischen Herstellers MediaTek, die man sonst so oft in Lenovos Tablets antraf, kommt hier nun ein Intel Atom Z3745 zum Einsatz, der sonst vor allem in Windows-Tablets zu finden war. Außerdem sind sportliche zwei Gigabyte Arbeitsspeicher und 16 GB interner Flash-Speicher an Bord, die per MicroSD-Speicherkarte erweitert werden können. Das Display mit seiner Diagonale von acht Zoll ist im 16:10-Format gehalten und direkt mit dem Touch-Panel verbunden. Die Auflösung des hier verbauten IPS-Bildschirms liegt mit 1920×1200 Pixeln sogar noch ein wenig über Full-HD-Niveau und insgesamt scheint es sich um ein verdammt gutes Display zu handeln, doch dazu später mehr.
Zur weiteren Ausstattung gehören bei dem mir vorliegenden Modell auch noch Bluetooth 4.0, GPS, N-WLAN und, Achtung, ein 4G-LTE-Modem vom Typ Intel XMM7160. Dank dieser Addition kann man mit dem Lenovo Tab S8 auch Telefonieren und eben mit Geschwindigkeiten von bis zu 100 MBit/s per LTE mobil im Internet surfen. Natürlich gibt es neben dem hier gezeigten LTE-Modell auch eine Variante, die ohne das Modem daherkommt und somit ganze 50 Euro günstiger verkauft wird – also für 199 statt 249 Euro.
Ansonsten sind auch noch eine überraschend hochauflösende 8-Megapixel-Kamera mit Autofokus, LED-Blitz und F/2.2-Blende sowie eine 1,6-Megapixel-Kamera auf der Front verbaut. Auf einen Lichtsensor muss man hier wie bei vielen anderen Intel-basierten Android-Geräten kurioserweise verzichten. Auch die Anschlussvielfalt ist sehr begrenzt, denn Lenovo spart sich hier den HDMI-Ausgang, obwohl dieser einem solchen auf den Medienkonsum ausgerichteten Tablet sicherlich gut zu Gesicht gestanden hätte. Der Akku bietet eine Kapazität von 4290mAh.
Design
Lenovo gelingt beim Tab S8 überraschenderweise ein ziemlich attraktives Design, das auf den ersten schnellen Blick etwas an das OnePlus One erinnert – zumindest was die Form und die Gestaltung der Rückseite angeht. Mit seiner vollkommen schwarzen Glasfront, die an den Seiten von den beiden nach vorn ausgerichteten Lautsprechern (yay!) flankiert wird, wirkt das Gerät recht edel. An den Rändern ist das Front-Cover wie „aufgesetzt“, denn es gibt eine kleine Stufe hin zur Rückenabdeckung. Das Display ist nicht hundertprozentig mittig platziert, doch dies merkt man erst nach einiger Zeit. Die Ränder um den Bildschirm sind an den langen Seiten mit nur rund einem Zentimeter Breite angenehm schmal, dafür wirken die Ränder an den kurzen Seiten hingegen etwas ausladend, aber noch nicht unbedingt störend.
Die beiden Stereo-Lautsprecher sind jeweils am äußersten Ende des Gehäuses platziert und wie erwähnt in Richtung des Nutzers ausgerichtet, so dass sie nicht verdeckt werden, wenn man das Tab S8 auf den Tisch legt. Die mittige Platzierung ist OK, besser wäre es aber wohl, wenn sie leicht versetzt angebracht wären, denn dann wäre garantiert, dass die Speaker auch bei Spiele-Sessions nicht mit dem Handballen gedämpft werden. Abgesehen vom Lenovo-Logo bleibt die Front darüber hinaus „sauber“. Ein Blick von der Seite offenbart, dass Lenovo hier versucht einen möglichst dünnen Eindruck zu erzielen, denn die Rückseite ist geschickt so geformt, dass die Ränder des Tab S8 verdammt dünn wirken. Natürlich wird das Gerät zur Mitte hin etwas dicker, so dass wir es am Ende mit einer Bauhöhe von 7,9 Millimetern zu tun haben, man sich also fast auf iPad-Air-Niveau bewegt.
Die Ränder sind es auch, wo Lenovo die Anschlüsse und Einschübe platziert hat, so dass das Tab S8 auf der linken Seite eine Klappe hat, hinter der sich MicroSD- und in unserem Fall auch der MicroSIM-Kartenslot verbergen, wobei auf der gegenüberliegenden Seite der Ein- und Ausschalter sowie die Lautstärkewippe sitzen. Während sich der Power-Schalter gut erfühlen und bedienen lässt und außerdem fest sitzt, wackelt die Lautstärkewippe bei unserem Gerät leider stark und wirkt dadurch sehr schwammig – dies ist jedoch nur ein kleines Manko und es ist außerdem zu bedenken, dass wir es hier mit einem Vorseriengerät zu tun haben. Solltet ihr euch also ein Lenovo Tab S8 zulegen oder eines im Handel antreffen, bitten wir um entsprechende Hinweise in den Kommentaren und werden den Artikel wie in allen anderen entsprechenden Fällen dann anpassen.
Die Rückseite ist bei unserem Testgerät vollkommen weiß gehalten und weist einen leichten Glitzer- oder Metalleffekt auf, der meiner Meinung nach sehr angenehm zu betrachten ist. Ganz kratzfest dürfte die glatte Oberfläche nicht sein, aber bisher sind auch nach einigen ruppigen Touren im Rucksack und einer Woche IFA-Ausstellungszeit keine Schäden zu erkennen. Die Rückenabdeckung fühlt sich durchaus hochwertig an und ist ganz leicht gummiert, so dass das Gerät nicht aus der Hand rutscht. Die Kamera ist mit ihrer Linse in einer der Ecken platziert und steht dort ganz leicht hervor. Weil das Gehäuse aber nach innen dicker wird, liegt das Gerät letztlich doch auf der Rückseite auf und nicht auf dem Rand der Kamera.
Mit 307 Gramm (selbst nachgewogen) ist das Lenovo Tab S8 in der LTE-Version ein wenig schwerer als das WiFi-only Modell mit seinen 299 Gramm. Damit bewegt es sich auf dem gleichen Niveau wie das iPad Mini. Insgesamt fühlt sich das Tab S8 hochwertiger an, als der günstige Einstiegspreis von 199 Euro vermuten lassen würde. Das Gerät lässt sich gut mit einer Hand halten, was sicherlich auch auf die gleichmäßige Gewichtsverteilung zurückzuführen ist. Die etwas kantige Form sorgt dafür, dass die Finger einwandfrei nach vorn herumgreifen können.
Unser Vorseriengerät ist zugegebenermaßen in Sachen Qualität noch nicht ganz auf der Höhe. Da es sich um eine „handgeklöppeltes“ Modell handelt, das noch aus dem Stadium des „Product Verification Testing“ stammt – also nicht aus der Massenproduktion – knarzt es hier und da noch etwas. Verwindungssteif ist das Testgerät bereits, doch die Rückenabdeckung sitzt noch nicht ganz einwandfrei. Bei den Geräten aus der Serienproduktion dürften derartige Probleme allerdings der Vergangenheit angehören, so dass wir aufgrund unseres Testgeräts noch kein abschließendes Urteil über die Qualität fällen können, auch wenn die Verarbeitung im Grunde schon jetzt vollkommen in Ordnung geht. Sobald uns ein finales Gerät begegnet, werden wir das Ganze natürlich noch einmal unter die Lupe nehmen – auch hier wieder die Bitte an euch, uns gegebenenfalls ein Update zu geben.
Performance
Das Lenovo Tab S8 basiert wie einige andere neue Android-Tablets auf einem Intel Atom-SoC, wobei in diesem Fall der normalerweise vor allem in Windows-basierten Modellen verwendete Intel Atom Z3745 zum Einsatz kommt. Da es sich um einen bis zu 1,86 Gigahertz schnellen Quadcore-Chip handelt, steht hier reichlich Leistung zur Verfügung. In diversen Benchmarks wird dies dann auch bestätigt, denn der Atom ballert hier mal eben in die Spitzengruppe und muss sich vor der ARM-Konkurrenz wirklich nicht verstecken. Gerade im Vergleich zu den deutlich teureren Samsung-Tablets mit Samsung Exynos 5420 kann der Intel-Chip beeindrucken, denn er erreicht fast die gleichen Leistungswerte.
Im Vergleich zum Qualcomm Snapdragon 801 in aktuellen Top-Smartphones und einigen anderen High-End-Tablets hat der Intel-SoC allerdings wenig überraschend das Nachsehen in Sachen Grafikleistung. Dennoch reicht die Power des Intel Atom Z3745 im Tab S8 ohne weiteres aus, um das hochauflösende Display gut zu bedienen. Wer sich die Benchmark-Werte ansieht, erkennt wohl schnell, dass das Gerät mit seinem x86-Chip ebenfalls in der oberen Liga mitspielen kann und einzig die grafisch anspruchsvollen Benchmarks nicht ganz auf dem gleichen hohen Niveau wie der Snapdragon 801 absolviert.
Im Alltag fielen mir keine großartigen Ruckler oder ähnliches auf, wobei die auf dem von mir getesteten Vorseriengerät installierte Android-Build sicherlich noch nicht der finale Stand der Dinge ist. Es gibt zwar keine Performance-Schwierigkeiten, dafür aber einige andere kleine Macken bei der Software, die jedoch bis zum Launch definitiv noch ausgeräumt werden sollen, doch dazu später mehr. Die reine Leistung des Lenovo Tab S8 war absolut zufriedenstellend und im Vergleich zu anderen Tablets in dieser Ausstattungsklasse doch sehr ordentlich. Die Rückseite des Tablets wird bei starker Belastung der CPU im oberen Bereich (wenn vertikal gehalten) relativ warm. Ohne genauere Messungen würde ich die Temperatur im Bereich um das Lenovo-Logo auf dem Rücken mal auf ca. 40 Grad schätzen. Unangenehm ist dies noch nicht, aber eben doch deutlich merkbar.
Display
Das Display des Lenovo Tab S8 hat mich sehr positiv überrascht. Zuerst muss ich allerdings anmerken, dass das Panel definitiv nicht zu den hellsten Bildschirmen zählt, denn im Vergleich zu anderen Displays, gerade aus dem Smartphone-Bereich, kann es in Sachen Leuchtkraft nicht mithalten. Die Helligkeit liegt, ohne auf derzeit nicht verfügbares Mess-Equipment zurückzugreifen, wohl bei rund 350 Candela, womit man im Vergleich zu Geräten wie dem Nexus 7 oder auch dem iPad Mini das Nachsehen hat. Weil beim Lenovo Tab S8 Display und Glasabdeckung ohne Lufteinschluss direkt verbunden sind, reflektiert das Panel jedoch wenig und der gute Kontrastwert sorgt zusätzlich dafür, dass man den Bildschirm auch im freien recht gut ablesen kann.
Natürlich ist das S8 wie die meisten Tablets eher für den Gebrauch in den eigenen vier Wänden gedacht und dementsprechend macht es gerade in diesem Bereich eine gute Figur. Die Farben wirken kräftig, aber keineswegs übertrieben und was mir besonders gut gefällt ist, dass Schwarz hier wirklich Schwarz ist. Obwohl es sich um ein IPS-LCD handelt, zeigt das Lenovo Tab S8 schwarze Bereiche der Bildschirminhalte auch wirklich schwarz an.
In normal beleuchteten Räumen kann man keinen Unterschied zwischen dem schwarzen Rand des Displays und zum Beispiel der schwarz hinterlegten Leiste der Standard-Buttons von Android erkennen, was für sehr gute Schwarzwerte spricht. Es ist außerdem das allererste Mal, dass mir bei einem Gerät ohne OLED-Display absolut gar keine Lichthöfe am Rand auffallen. Selbst in absolut dunkler Umgebung sind keine Unregelmäßigkeiten in der Ausleuchtung des Displays zu erkennen. Wo mein Lenovo Yoga 2 Pro die Hintergrundbeleuchtung an vielen Stellen durchscheinen lässt, ist beim Tab S8 alles wirklich einheitlich dunkel! Ich hätte nicht erwartet, dass das nochmal jemand hinbekommt – und das bei einem 200-Euro-Tablet wie diesem.
Die Blickwinkelstabilität ist beim Lenovo Tab S8 sehr gut, wie es bei einem ordentlichen IPS-Panel auch nicht anders zu erwarten ist. Die Farbdarstellung bleibt also aus jedem Blickwinkel unverändert und es gibt auch keine Bereich, in denen sie vorrübergehend verändert wiedergegeben werden. Alle Schriften und sonstigen Inhalte werden gestochen scharf dargestellt, schließlich hat das Panel eine Pixeldichte von immerhin 283 PPI. Weil hier eine normale RGB-Streifenmatrix statt einer diamantförmigen Anordnung der Pixel verwendet wird, sind bei normaler Betrachtung keinerlei einzelne Pixel zu erkennen.
Lenovo nutzt die hohe Auflösung und Darstellungsqualität seines Displays hier, um viele Beschriftungen deutlich kleiner darzustellen, als man es von anderen Tablets und vor allem Modellen mit geringerer Auflösung kennt. Screenshots machen schnell deutlich, dass hier kaum hochskaliert wird, um der hohen Auflösung gerecht zu werden. Natürlich ist hier zu bedenken, dass noch nicht die finale Software zum Einsatz kommt, sich dies also bis zur generellen Verfügbarkeit des Lenovo Tab S8 noch ändern kann. In den meisten Fällen ist die kleiner als üblich ausfallende Darstellung vieler Schriften jedoch kein Problem, denn auch ich mit meinen nicht unbedingt perfekten Augen kann bei normalem Abstand zum Tablet alles gut lesen.
Speicher
Lenovo verbaut dem Tab S8 grundsätzlich zwei Gigabyte Arbeitsspeicher, was sich natürlich im Alltag positiv auf die Multitasking-Performance auswirkt. Trotz des recht günstigen Preises hat man also daran gedacht, möglichst ideale Voraussetzungen in Sachen RAM zu schaffen. Für die meisten Nutzungsszenarien ist der Anwender hier also gerüstet. Anders sieht es beim integrierten Flash-Speicher aus, denn hier sind zwar bei allen Varianten des Tab S8 16 GB an Bord, doch davon belegt das Betriebssystem allein in meinem Fall bereits fast 4,9 GB. Ein Teil des Speicherplatzes wird aber bei diesem Vorseriengerät noch von Entwicklerwerkzeugen und Demos belegt, so dass ich noch keine endgülige Aussage über die Menge des zur Verfügung stehenden Speicherplatzes treffen kann.
Sound
Lautsprecher sind auch bei Tablets wichtig und dies hat Lenovo beim Tab S8 berücksichtigt, denn statt des oft stiefmütterlich behandelten und deshalb auf die Rückseite verfrachteten Mono-Quäkers vieler anderer Geräte, sitzen hier zwei Lautsprecher auf der Front. Diese sind der flachen Bauform entsprechend natürlich nicht sonderlich groß, liefern aber einen durchaus akzeptablen Sound.
Kamera
Anders als andere Tablets dieser Preisklasse bekommt das Tab S8 von Lenovo eine auf den ersten Blick sehr ordentliche Kamera-Ausstattung spendiert, denn neben der 2-Megapixel-Kamera auf der Front ist hier eine mit immerhin acht Megapixeln arbeitende Kamera mit BSI-Sensor auf der Rückseite im Einsatz. Die Kamera liefert für ein Tablet dieser Preisregion hervorragende Bilder, schwächelt aber wie jede anderen Smartphone-Kamera bei schlechten Lichtverhältnissen. Einen optischen Bildstabilisator gibt es freilich nicht und es kann außerdem schon mal eine Sekunde dauern, bis nach dem Drücken des Aufnahmeknopfes auch tatsächlich ein Foto geschossen wird. Dies bedeutet, dass das angepeilte Motiv sich unter Umständen schon weiterbewegt hat. Der Autofokus braucht manchmal ein bisschen länger, um aktiv zu werden, stellt dann aber recht zügig und vor allem zuverlässig scharf.
Die Kamera-App startet überraschend schnell und kommt mit einer zumindest bei der ersten Betrachtung auf das absolute Minimum reduzierten Benutzeroberfläche daher. Neben dem Auslöser sind lediglich zwei weitere Schaltflächen angebracht, doch wenn man sie antippt, öffnet sich ein Menü, das eine recht umfangreiche Auswahl von Einstellungsmöglichkeiten zugänglich macht. Leider ist das Ganze recht verschachtelt gestaltet, so dass die eigentlich sehr praktischen Optionen zur Einstellung verschiedener Szenenmodi sowie von Weißabgleich, Belichtung, HDR-Modus, Blitz und Selbstauslöser oft erst nach mehrfachen Klicks erreicht werden. Praktischer wäre es, den zur Verfügung stehenden Raum auf dem Display zu nutzen und die entsprechenden Bedienelemente lieber gut sichtbar und leicht zugänglich auf der Oberfläche zu verteilen.
Die Bildqualität geht insgesamt in Ordnung, was mir jedoch aufgefallen ist, war dass die Panoramabilder beim Tab S8 nur in einer sehr begrenzten Auflösung von 1536 Pixeln in der Breite und 456 Pixeln in der Höhe aufgenommen werden, was dann doch etwas enttäuschend ist, denn die Ergebnisse sind eigentlich OK.
Software
Lenovo verwendet beim Tab S8 wie auch bei seinen anderen neuen Android-Tablets eine relativ stark angepasste Variante von Android 4.4.2 „KitKat“. Die Basis ist (fast) auf dem neuesten Stand und es bleibt zu hoffen, dass die Chinesen hier regelmäßig Updates nachschieben. Optisch erinnert das Ganze stark an das Betriebssystems eine gewissen US-Computerkonzerns, doch dies ist ja nicht unbedingt schlimmt, so lange man nicht Apples Icons kopiert. Die Skalierung ist bei unserem Vorseriengerät so eingestellt, dass die Schriften generell recht klein dargestellt werden, man sollte also gute Augen haben, wenn man nicht gewillt ist, die natürlich verfügbare Umstellung auf eine größere Schriftdarstellung zu nutzen.
Es gibt keinen App-Drawer bei Lenovos Android-Variante, was dafür sorgt, dass Icons und Widgets über diverse Homescreens verteilt werden können. Es gibt eine Reihe von Spezialfunktionen wie etwa das Öffnen der Notification- und Optionsmenüs über Wischgesten an einer beliebigen Stelle auf dem Display, so dass man nicht gezwungen ist, immer genau die richtige Leiste zu treffen oder umzugreifen. Lenovo installiert einige recht praktische hauseigene Helfer vor, darunter auch ein Dateimanager. Das Design gefällt mir insgesamt sehr gut, weil man hier die hohe Qualität des Displays berücksichtigt und nicht wie so manch anderer Hersteller mit Schriften in Vorschulkindergröße und wenig attraktiven Icons arbeitet. Auch sonst sind viele Grafiken so gestaltet, dass sie sehr modern und edel wirken und dabei die Auflösung des Panels sinnvoll nutzen.
Unser Vorseriengerät läuft noch nicht mit der finalen Software, so dass hin und wieder ein Systemdienst abstürzte und vor allem der Google Play Store aus einem nicht nachvollziehbaren Grund nicht funktionierte. Bis zur Verfügbarkeit des Lenovo Tab S8 im freien Handel dürften sich diese Probleme allerdings erledigt haben.
Akkulaufzeit
Der Akku des Lenovo Tab S8 hat 4290mAh und soll damit nach Angaben des Herstellers rund sieben Stunden durchhalten. Bei unseren Tests mit dem LaptopMag Battery Tester, der eine Ladung Websites automatisch per WLAN ansurft, kamen wir bei abgeschaltetem 4G-Modem auf 7:10 Stunden durchschnittliche Laufzeit, was ziemlich genau dem von Lenovo versprochenen Wert entspricht. Mit eingeschaltetem 4G-Modem und eingebuchter SIM-Karte sank die Laufzeit auf rund 6:30 Stunden, was auf den Energiebedarf des Modems zurückzuführen ist, der aufgrund meiner Wohnsituation mit schlechtem Empfang wohl etwas höher ausfiel. Insgesamt sind dies natürlich kein Spitzenwerte. Im Alltag hielt das Gerät bei rund vier Stunden eingeschaltetem Display – grundsätzlich auf ca. 70% Helligkeit eingestellt – locker den Tag über durch und im Idle-Modus lief das Tablet fast zwei Wochen am Stück, bevor der Akku schlapp machte.
Fazit
Das Lenovo Tab S8 ist zum Preis von 199 Euro für die WLAN-Version und 249 Euro für die LTE-Variante ein ziemlich gutes Angebot, denn das Gerät hat ein hervorragendes Display mit guten Schwarzwerten, Blickwinkeln und einer tollen Farbwiedergabe. Die Leistung bewegt sich trotz des niedrigen Preises auf hohem Niveau, was sicherlich dem Intel Quadcore-SoC geschuldet ist. Speicher und Erweiterbarkeit sind absolut ausreichend, aber einen MicroHDMI-Ausgang hätte ich mir schon gewünscht.
Das Design gefiel und die Materialien sind gut gewählt und wehren Fingerabdrücke bei unserem weißen Modell zuverlässig ab. Der Sound ist ebenfalls einwandfrei, was den nach vorn gerichteten Lautsprechern mit Dolby-Unterstützung geschuldet ist. Einzig bei der Akkulaufzeit könnten bessere Werte erreicht werden. Von uns gibt es für das Lenovo Tab S8 schon jetzt eine Kaufempfehlung, denn bis zur Verfügbarkeit dürften die letzten Macken auch noch ausgeräumt werden.