Seit heute ist sie nun in Deutschland zu haben: die LG G Watch R. Die erste auf Android Wear basierende Smartwatch mit wirklich vollkommen rundem Display kann für 269 Taler zum Beispiel bei Media Markt erworben werden, so wie ich es ebenfalls getan habe und euch daher hier ein erstes Unboxing-Video und meine ersten Eindrücke liefern kann.
Mit gut 46 Millimetern Durchmesser ist die LG G Watch R nicht gerade klein, aber irgendwie wirkt die Uhr dann doch kleiner, als ich sie in Erinnerung hatte. Gut neun Millimeter Dicke sind im Vergleich zur Moto 360 ebenfalls dünner, auch wenn die breiten Aufnahmen für das Armband natürlich nicht gerade zu einem kompakten Look beitragen. Insgesamt wirkt die G Watch R mit ihrem PVC-beschichteten Edelstahlgehäuse durchaus edel, wenn auch nicht unbedingt wie die absolute High-End-Uhr à la Breitling. Das Armband ist aus einem sehr dicken Kalbsleder gemacht und nicht gerade weich, so dass mancher Kunde vielleicht die Möglichkeit zum leichten Tausch gegen ein alternatives 22-Millimeter-Armband nutzt und dabei vielleicht sogar ganz auf Metall umstellt. Zu beachten ist aber, dass die alternativen Armbänder an den Aufnahmen nicht zu dick sind, da sie sonst unter Umständen am nahegelegenen Gehäuse reiben könnten.
Technisch ist die erste LG-Smartwatch mit rundem Display auf dem aktuellen Stand, man verwendet hier also den gleichen Qualcomm Snapdragon 400 mit 1,2 Gigahertz, der mit 512 Megabyte RAM und vier Gigabyte Speicher kombiniert wird. Der Speicher lässt sich inzwischen auch zum Abspeichern von Musikstücken aus Google Music für die Offline-Wiedergabe per Bluetooth-Headset unabhängig vom Smartphone nutzen, doch dies klappte bei mir auch schon bei der Moto 360 nicht so recht, was aber wohl eher an der Software liegt als den Geräten selbst.
Das Display der G Watch R ist angenehm hell, wenn auch nicht ganz so hell wie das Panel der Moto 360, auch wenn man bei der LG-Uhr sogar statt nur fünf ganze sechs Helligkeitsstufen zur Verfügung hat. Genaue Werte liefere ich euch dann im Testbericht. Grundsätzlich lässt sich das Display auch in der Sonne gut ablesen, was auch an seiner Natur als P-OLED-Display liegt, denn es werden nur die wirklich benötigten Pixel beleuchtet und Kontrast und Schwarzwert sind natürlich praktisch unendlich. Die Schärfe ist durch die Auflösung von 320×320 Pixeln und die mit 1,3 Zoll Durchmesser etwas kleinere Größe des Displays angenehm hoch, so dass man kaum einzelne Pixel erkennen kann, wobei es sich wenn mich nicht alles täuscht um eine PenTile-Pixelstruktur handelt, also dann doch wieder leichte Abstriche in Sachen Schärfe zu machen sind. Im Alltag fällt dies jedoch wohl kaum negativ auf.
Das Gewicht geht mit 63 Gramm in Ordnung und entspricht dem der normalen G Watch. Mit 410mAh ist hier der bisher größte Akku einer Smartwatch verbaut, so dass zu hoffen ist, dass die LG G Watch R tatsächlich die maximal mit drei Tagen angegebene Laufzeit erreicht. Einzig der Umstand, dass hier weiterhin der etwas unpraktischer Charging-Cradle verwendet werden muss, stört mich ein wenig, denn ich besitze mittlerweile zwei Wireless-Charging-Stationen, so dass mir ein drahtloses Aufladen im Alltag praktischer erscheint – gerade wenn man wie ich einen kombinierten Akku-Pack mit Qi-Charging-Feature mit sich führen kann, wenn man mal länger unterwegs ist. Unser Vollprofi Sascha hat nämlich seinen Charger für die G Watch R erstmal schön im Hotel in Singapur vegessen….
Insgesamt macht die Uhr auf mich einen guten Eindruck, ist sie doch eine deutliche Weiterentwicklung gegenüber dem ersten Modell und wirkt nicht nur hochwertiger, sondern bietet mit dem Herzfrequenzmesser auch eine bessere Ausstattung – wenn man vom ohnehin besseren Display absieht.