Testbericht

OnePlus 10 Pro im Test: Was kann das neue Flaggschiff von OnePlus?

OnePlus 10 Pro Titelbild
Quelle: BasicThinking
geschrieben von Nils Ahrensmeier

Mit dem OnePlus 10 Pro hat OnePlus sein neues Flaggschiff für 2022 präsentiert und zugleich den Nachfolger des OnePlus 9 Pro veröffentlicht. Wir haben das neue Smartphone getestet und genauer unter die Lupe genommen.

OnePlus 10 Pro: Design und Verarbeitung

Das OnePlus 10 Pro ist bei uns in der Farbe “Volcanic Black” angekommen. Es ist gut gegen Fingerabdrücke geschützt. Das Kameramodul sticht aus dem Rahmen hervor und erinnert ein wenig an das Design des Samsung Galaxy S21 Ultra. Das Modul selbst besteht aus Keramik und fühlt sich hochwertig an. In diesem sitzen drei Kameras und ein Blitz.

OnePlus 10 Pro Design Slider

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Was uns sehr freut: OnePlus behält weiterhin seinen Alert-Slider an der rechten Seite des Gerätes, wodurch flüssig zwischen “Klingelton, Vibration und keine Benachrichtigung” gewechselt werden kann. An der rechten Seite befindet sich ebenfalls der An/Aus Schalter. Auf der gegenüberliegenden Seite sitzt die Lautstärke-Wippe.


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Beide Knöpfe fühlen sich hochwertig an und lassen sich gut klicken. Das Gerät ist zwar vergleichsweise groß (163 mm), doch nicht so breit (73 mm). Es liegt besser in der Hand als ein Galaxy S22 Ultra (78 mm) oder ein iPhone 13 Pro Max (78 mm). Das Design und die Verarbeitung befinden sich auf Flaggschiff-Niveau.

OnePlus 10 Pro: Das Display

Das OnePlus 10 Pro hat ein 6,7” großes QHD+ (1440 x 3216) AMOLED-Display mit einer fluiden Bildwiederholrate von 120 Hertz. Das Display unterstützt dabei erstmals den 10-Bit-Farbraum, also mehr Farben als jemals zuvor in einem OnePlus-Smartphone.

Die Bildwiederholrate wird dabei wieder adaptiv angepasst, dieses Jahr in der zweiten Generation. Das soll vor allem Akkulaufzeit sparen, aber dazu später mehr. Im Alltag schlägt sich das Display sehr gut. Inhalte sehen scharf aus, durch die dünnen Display-Ränder wirkt das Gerät wie “ein Stück Glas in der Hand”. Die Ränder sind ein wenig abgerundet, aber nicht so stark wie bei ehemaligen Edge-Geräten von Samsung.

OnePlus 10 Pro Display

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Licht und Helligkeit

Die Helligkeit des Displays ist ebenfalls sehr gut. In meiner Alltagsnutzung lag das Samsung Galaxy S22 Ultra aber immer noch ein kleines Stückchen vor dem OnePlus 10 Pro. Gerade bei starker Sonneneinstrahlung merkt man solche minimalen Unterschiede, die aber nur den wenigsten auffallen dürften. Die Auflösung von QHD+ kann heruntergeschraubt werden, um Akku zu sparen. Mit Full-HD+ ist die Auflösung dann trotzdem ausreichend.

OnePlus 10 Pro: Performance

Das OnePlus 10 Pro gibt es dieses Jahr wieder in zwei Variationen, eine Speicherkonfiguration mit 128 Gigabyte an internem Speicher sowie 8 Gigabyte an RAM, eine zweite mit 256 und 12 Gigabyte. Diese kostet dementsprechend mehr, 100 Euro möchte OnePlus als Aufpreis haben.

Als Prozessor kommt der Flaggschiff SoC “Snapdragon 8 Gen 1” zum Einsatz, der in allen großen Flaggschiffen der ersten Jahreshälfte 2022 sitzt. Dieser wirkt sehr gut auf das Betriebssystem angepasst, was nicht immer bei 8-Gen-1-Geräten der Fall ist – zumindest ist es der im Magic 4 Pro von Honor noch nicht.

OnePlus 10 Pro Performance

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Im Alltag läuft alles flüssig, so wie bei so einem teuren Smartphone zu erwarten ist. Auch Spiele wie PUBG oder Diablo Immortal laufen in hoher Qualität mit schnellen 60 Bildern pro Sekunde. Gamer werden mit dem Gerät also sehr zufrieden sein.

Inwiefern ein RAM-Upgrade aber nötig ist, bleibt offen. Wir waren zumindest mit der 8-Gigabyte-Version zufrieden. Wer mehr Speicher möchte, muss aber zur großen Version greifen, per SD-Karte kann der Speicher nicht erweitert werden.

OnePlus 10 Pro: Sound

Vollen Stereo-Sound liefert das 10 Pro nicht. Uumindest ist neben der Hörmuschel noch ein zweiter Lautsprecher verbaut worden, der für guten Klang sorgt. Videos, Filme und auch Musik lassen sich gut darüber hören, doch auf dem Niveau von einem Xiaomi 12 Pro oder Magic 4 Pro ist der Klang des Smartphones nicht.

OnePlus 10 Pro Lautsprecher

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Gerade im Höhenbereich ist der Klang aber noch ausbaufähig, starker Bass wird auch nicht erzeugt. Das ist aber Meckern auf hohem Niveau, denn viele werden ihren Content auch über Bluetooth-Kopfhörer konsumieren, beleibt aber natürlich nicht unerwähnt.

Die Kameras

Das OnePlus 10 Pro hat drei Kamerasensoren auf der Rückseite. Eine 48 Megapixel-Kamera für Weitwinkel-Fotos, eine 50 Megapixel Ultra Weitwinkel Kamera und eine 8 Megapixel Linse für Telefotos.

OnePlus 10 Pro Kamera

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OnePlus wirbt wieder mit einer “Hasselblad Kooperation”, doch bis auf ein paar Filter und Softwarefunktionen ist noch nicht viel im Vergleich zum 9 Pro passiert. Eine Hardware-Änderung ist noch nicht umgesetzt worden. Mal schauen, was die Zukunft der Kooperation noch so bringen wird.

Die Hauptkamera macht gute Fotos mit vielen Details, guter Dynamik und warmen Farben. Die Ultra-Weitwinkel-Kamera ist leider ein kleiner Rückschritt zum Vorgänger. Es kann zwar mehr im Foto eingefangen werden, doch darunter leidet die Qualität der Bilder. Viele Details werden zwar schon noch eingefangen, der Vorgänger war in dem Bereich aber besser. Dort war kein Unterschied zwischen den Qualitäten der beiden Sensoren zu spüren.

Der 3.3x optische Zoom ist gut, doch andere Flaggschiffe wie das S22 Ultra oder Magic 4 Pro können auch ohne Probleme 10x optisch Zoomen. Doch die kosten auch mindestens 1100 Euro. Das OnePlus 10 Pro ist in diesem Bereich aber nicht anders als sein Konzern-Bruder, das Oppo Find X5 Pro (welches 1300 Euro kostet). Die Fotos verlieren ein wenig an schärfe beim Zoomen, doch Details werden noch gut eingefangen.

Die Performance der Kamera-App ist zufriedenstellen, trotzdem ist es wie bei allen Android-Telefonen so, dass der Wechsel zwischen den Sensoren nicht flüssig läuft. In diesem Bereich kann nur Apple überzeugen. Insgesamt hat mir die Kamera gut gefallen, doch andere Hersteller wie Samsung oder OPPO liegen noch vorne.

OnePlus 10 Pro: Software

Auf dem OnePlus 10 Pro läuft neuestes Android 12 mit “OxygenOS 12.1” Oberfläche. Der Hersteller verspricht drei große OS Updates sowie vier Jahre an Sicherheitspatches. Das ist gut für ein Android-Smartphone, liegt aber noch unter Samsung (diese Versprechen vier).

OxygenOS läuft im Vergleich zu anderen Oberflächen wie OneUI sehr schnell und energieeffizient, was sich auch in der Akkulaufzeit bemerkbar macht. Drittanbieter-Apps sind ebenfalls nicht vorinstalliert.

OnePlus 10 Pro Software

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OxygenOS 12 hat einige neue Features wie einen privaten Safe, ein Control Panel (OnePlus Shelf) und eine „Work-Life-Balance Kontrolle“. Die Software haben wir bereits ausführlich in unserem Nord 2T Testbericht vorgestellt.

OnePlus 10 Pro: Akku

Die Akkulaufzeit ist OnePlus bei diesem Flaggschiff sehr gelungen. Durch die energiesparende und nicht überfüllte Software hielt der Akku in der Alltagsnutzung ohne Probleme einen Tag, bei wenig Nutzung auch gerne noch über die Nacht. Am zweiten Tag musste aber morgens geladen werden. Das ist nicht ungewöhnlich für ein Flaggschiff, denn die viele Leistung zieht auch den Akku stärker leer, als bei Mittelklasse-Smartphones.

Das Schnellladen wurde ebenfalls verbessert. Statt den 65 Watt beim OnePlus 9 Pro lädt der Nachfolger mit flotten 80 Watt auf. Drahtlos kann weiterhin mit maximal 50 Watt der Akku gefüllt werden. In der Praxis endet dies in 30 Minuten für eine volle Ladung mit dem beigelegten Schnellladeadapter. Das ist sehr schnell, doch im Konzern gibt es mit Realme bald eine Marke, welche bereits ein 150 Watt Smartphone verkaufen wird. Für einen Nachfolger wünsche ich mir definitiv diese Geschwindigkeit.

OnePlus 10 Pro: Fazit

Das OnePlus 10 Pro ist ein sehr gutes Telefon, gerade für den UVP von 899 Euro. Es bietet ein elegantes Design, ein sehr schönes Display sowie eine schnelle Performance. Die Kameras sowie der Akku sind gut, in dem Bereich aber nicht die besten. Dafür lädt das Smartphone sehr schnell wieder auf. Für den Preis von 899 Euro ist es eines der Besten, das ihr bekommen könnt.

Zum OnePlus 10 Pro

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Über den Autor

Nils Ahrensmeier

Nils Ahrensmeier ist seit März 2022 Redakteur beim Online-Magazin BASIC thinking. Bereits vorher schrieb er für MobileGeeks, das 2022 in BASIC thinking aufging. Nebenher arbeitet Nils als FSJler im Deutschen Bundestag sowie als freier Redakteur bei dem Blog "TechnikNews".