Ein Smartphone von Microsoft, welches mit einer Akkuladung sieben Tage auskommt? Derzeit noch undenkbar, aber exakt daran arbeitet Microsoft Research bereits seit 2010. Wie weit man mit der Umsetzung ist, verrät man jedoch nicht.
Oft ist es der einzige wirkliche Schwachpunkt von ansonsten starken Smartphones: Die Akkulaufzeit! Mein tollstes Device nutzt mir wenig, wenn es nach fünf Stunden intensiver Nutzung die Grätsche macht und man sich wieder auf die Suche nach einer Steckdose begeben muss. Nicht umsonst fordern wir hier immer wieder, dass man bei den Unternehmen mal mehr Hirnschmalz, Geld und Manpower stecken muss, um in diesem Punkt die Entwicklung voranzutreiben, statt immer noch mehr Pixel aufs Display zu zaubern und Chips noch ein wenig höher zu takten.
Dieser Problematik ist man sich auch bei Microsoft durchaus bewusst, denn Microsoft Research beschäftigt sich bereits seit 2010 damit, wie man die Lebensdauer einer solchen Akkufüllung signifikant steigern kann. Man möchte erreichen, dass ein Akku ein einziges Mal in sieben Tagen aufgeladen wird, ihr also mit einer Ladung über die ganze Woche kommt.
Ranveer Chandra spricht als Senior Researcher bei Microsoft Research darüber, dass man verschiedene Ansätze verfolgt, um dorthin zu gelangen. Es geht ja beileibe nicht darum, einfach noch größere Akkus zu verbauen. Stattdessen versucht man, neue Akku-Arten zu etablieren, Chips effizienter arbeiten zu lassen und einzelne Prozesse eventuell sogar in die Cloud auszulagern. Ein wichtiger Punkt ist auch, wie das Betriebssystem mit dem Akku interagiert, wie es mit Apps zusammenarbeitet. Es gibt also eine Menge Ansatzpunkte und man möchte Microsoft – aber jedem anderen natürlich auch – die Daumen drücken, dass man hier möglichst schnell weiterkommt und Innovationen erarbeiten kann.
Aktuell ist diese Forschung am 7-Tage-Akku vielleicht noch nicht viel mehr als eine Absichtserklärung und ein Projekt, bei dem man an verschiedenen Baustellen arbeitet. Aber immerhin hat man in Redmond das Problem schon lange erkannt und so bin ich auch zuversichtlich, dass wir schon in wenigen Jahren nicht mehr so häufig über Akkuleistung schimpfen müssen – wobei mir selbst eine Akkuladung für drei Tage schon großartig erscheinen würden.