Lange wurde spekuliert, nun ist es tatsächlich passiert: Microsoft hat bekannt gegeben, dass die nächste Ausgabe von Windows auch für ARM-Plattformen angeboten wird. Um die entsprechenden Entwicklungsarbeiten schnell voranzutreiben setzt der Softwarekonzern auf die Hilfe der Chiphersteller Qualcomm (Snapdragon), Texas Instruments (OMAP4) und Nvidia (Tegra). Außerdem wirbt das Unternehmen um eine breite Unterstützung durch die Industrie, denn damit Windows “8” auf ARM Erfolg haben kann, müssen zahllose Anwendungen, die bisher nur für die x86-Version von Windows zu haben sind, für die ARM-Variante neu aufgelegt werden.

Während der Eröffnungsansprache zur CES von Microsoft-Obermacker Steve Ballmer gab es bereits einen ersten Eindruck von Windows für ARM-Plattformen zu sehen. Ballmer und Kollegen führten jeweils Entwickler-Systeme von Qualcomm, Texas Instruments und Nvidia vor, auf denen eine frühe Vorabversion der nächsten Windows-Version mit der aktuellen Oberfläche von Windows 7 lief. Es wurde außerdem gezeigt, dass man bereits an einer Portierung von Office arbeitet und erste wichtige Dinge wie die Hardware-Beschleunigung von web- und Multimedia-Inhalten bereits in Angriff genommen hat.

Unter anderem war zu sehen, wie sich schon jetzt Full-HD-Filme mit Windows auf einer Nvidia Tegra ARM-SoC problemlos wiedergeben lassen. Auch der Anschluss von USB-Geräten und das Drucken aus Office heraus sind bereits möglich. Noch muss Microsoft aber schier unmögliches schaffen, bis Windows wirklich in vollem Umfang auf ARM-Chips genutzt werden kann. Ganz nebenbei ließen die Redmonder auch durchblicken, dass die Hardware-Anforderungen mit der nächsten Windows-Version gegenüber Windows 7 doppelt so hoch ausfallen werden.

Windows-Chef Steven Sinofsky bemühte sich allerdings, entsprechende Bedenken zu zerstreuen und versicherte, dass bis zur Einführung der nächsten Version die Leistung der verfügbaren Hardware deutlich zunehmen werde. Außerdem habe Windows 7 bekanntermaßen geringere Anforderungen als sein Vorgänger Vista, weshalb man bei Microsoft reichlich Spielraum sieht. Interessant war auch, dass die Microsoft-Vertreter indirekt bestätigten, dass Windows “8” tatsächlich mit einer neuen Benutzeroberfläche aufwarten soll.
Bevor ich jetzt meine Meinung zum vierten Mal heute niederschreibe, verweise ich auf einige Absätze von mir, die in den nächsten Tagen wahrscheinlich im Hamburger Abendblatt und der Stuttgarter Zeitung nachzulesen sein werden – Wenn sie denn nicht dem Kürzungsstift zum Opfer fallen. Da ich ja auch für WinFuture schreibe, habe ich meine Meinung zum Thema dort ausführlich zusammengefasst.
Bildquellen: Long Zheng, WinRumors, Engadget