Microsoft hat konkrete Vorstellungen, wie neue Geräte mit Windows 8.1 auszusehen haben. In einem Formfaktoren-Guide beschreibt der Softwarekonzern, was man sich gerade im Bereich der Tablets an Merkmalen wünscht, um ein ideales Nutzungserlebnis zu erreichen. Verbindlich sind die Vorgaben allerdings nicht, so dass die Hersteller einigen Spielraum haben, was die Gestaltung ihrer Produkte angeht.
Damit Windows 8.1-Tablets nicht zu schwer werden, setzt Microsoft vor allem bei kleineren Geräten auf ein geringes Maximalgewicht. So sollen Modelle mit Display-Größen bis maximal 8,5 Zoll höchstens 350 Gramm wiegen, während Geräte jenseits dieser Marke bis 650 Gramm wiegen dürfen, so zumindest die Vorstellung der Redmonder. (Ein Details, das hier interessant ist, ist die Angabe 8,5 Zoll, denn bisher gibt es keine entsprechenden Displays im Tablet-Bereich. Dies könnte daher durchaus eine Andeutung in Richtung Surface Mini sein, das wie seine großen Brüder vielleicht wieder mit einer unkonventionellen Display-Größe aufwarten könnte.)
Auch was die Bildschirmauflösungen angeht, hat Microsoft konkrete Vorstellungen. So sollen bei Geräten mit Display-Größen bis 7 Zoll Auflösungen von maximal 1024×768 Pixeln verwendet werden, wobei hier ein 4:3-Format erlaubt ist. Interessanterweise wird seit Windows 8 generell eine Mindestauflösung von 768 Pixeln in der Vertikalen vorausgesetzt, so dass die genannte Auflösung wohl die einzig sinnvolle Möglichkeit für derart kleine Geräte im 4:3-Format sein dürfte – bei höheren Auflösungen wird der Desktop fast unbrauchbar. Bei Geräten ab 10 Zoll wird grundsätzlich eine Auflösung von 1366×768 Pixeln empfohlen, natürlich im 16:9-Format. Abhängig von der Größe hat Microsoft auch Ideen zur Zahl der Live-Tile-Reihen auf dem Startscreen. So sollen bei 7 Zoll drei und bei 10,1 Zoll bis zu vier Reihen angezeigt werden.
Microsoft wünscht sich außerdem, dass die Tasten für Lautstärke, Rotationssperre und Power in Form von Hardware-Buttons umgesetzt werden. Die Windows-Taste darf kapazitiv realisiert werden, aber nur wenn Display und Abdeckungsglas per Optical Bonding verbunden sind. Die Redmonder geben auch Hinweise, wie groß das Windows-Logo dabei sein sollte, abhängig von der Dicke des Rahmens um das Display. Der Display-Rahmen soll laut MS außerdem mindestens 7 Millimeter breit sein, um eine optimale Bedienbarkeit zu gewährleisten.
Weil Windows außerdem für den Landscape-Modus ausgelegt ist, sollten auch die damit ausgerüsteten Geräte entsprechend gestaltet sein, auch wenn die Unterstützung für den Porträt-Modus in Windows 8.1 verbessert wurde. Die Kameras sollten grundsätzlich mittig am oberen Rand des Geräts angebracht werden – man hält also wenig von der Platzierung an einer Randposition, weil dies die Nutzung einschränken könnte. Microsofts Empfehlungen gehen sogar soweit, dass man einen bestimmten Tastenhub, die Platzierung der Umgebungssensoren und die Größe der Handballenauflage konkret vorgibt. Trotzdem ist der Microsoft Form Factor Guide keine Pflichtlektüre für die Hersteller, so dass sie ihre Produkte dennoch anders gestalten können – es handelt sich ausdrücklich nur um Vorschläge für die Entwicklung möglichst optimaler Geräte.