Mit der App MindRDR von This Place könnt ihr bestimmte Funktionen auf der Google Glass künftig per Gedanken steuern. Dazu kommt ein EEG-Biosensor von Neurosky zum Einsatz, der dafür sorgt, dass die Brille auf diese Weise zwei Signale unterscheiden kann.
Ich persönlich bin manchmal immer noch fasziniert davon, dass ich auf einem Touchscreen arbeiten kann, also Eingaben mache, ohne dass dafür eine Tastatur oder echte Buttons notwendig sind. Dank verbauter Kameras können wir auch viele Funktionen per Gestensteuerung steuern und Sprachsteuerung ist auch für uns alle nichts Neues mehr. Dennoch ist mit dieser Vielzahl der Eingabemöglichkeiten das Ende der Fahnenstange noch lange nicht erreicht.
Künftig wird nämlich sogar die pure Gedankenkraft ausreichen, um ein Foto zu machen und das dann anschließend auch im Netz zu sharen. Zumindest, wenn man eine Google Glass sein eigen nennt und die MindRDR-App von This Place so funktioniert, wie sie soll. Ihr bekommt einen EEG-Biosensor von Neurosky auf die Stirn, der dann eure Hirnaktivitäten misst. Der Sensor ist via Bluetooth mit der Brille verbunden und die MindRDR-App ist die Schnittstelle zwischen den Geräten, die aus den Ergebnissen des Sensors Signale macht, mit der Google Glass was anfangen kann.
Unterscheiden kann das Device dann zwischen zwei Zuständen – quasi Ja und Nein. Denkt ihr äußerst angestrengt oder konzentriert, wird das als Ja gewertet, relaxtes, entspanntes Verhalten hingegen wird als Nein dokumentiert. Die Jungs von This Place erklären aber, dass sie noch weitere 18 Hirnströme ermittelt zu haben, die man künftig Befehlen zuordnen könnte.
Auf GitHub steht MindRDR als Open Source zur Verfügung, so dass auch andere Developer von der Entwicklung der App profitieren können bzw vom derzeitigen Wissensstand. Aktuell kann man die Kommandos nur nacheinander Punkt für Punkt abarbeiten, aber das ist ja auch schon mal eine sehr interessante Geschichte. In der Praxis sieht das so aus, dass die erste Konzentrations-Phase zu einem Foto führt, konzentriert man sich danach weiter, wird dieses Bild dann auch bei Facebook geteilt. Das mag uninteressant sein für denjenigen, der auf dem Smartphone – oder auch mit der Google Glass – auf anderen Wegen deutlich schneller zu seinem Ergebnis kommt. Wenn ein Mensch aber ein Handicap hat, beispielsweise Personen mit Locked-in-Syndrom, dann könnte es ihnen das Leben deutlich erleichtern.
MindRDR from This Place Ltd on Vimeo.