Das Nexus 6 von Motorola wurde mittlerweile der Welt präsentiert und der Verkauf beginnt Anfang November. Höchste Zeit also, dass man sich Gedanken dazu macht, ob man zu dem riesigen Motorola-Phablet greift – oder vielleicht lieber zum Samsung Galaxy Note 4, der neuesten Version des Phablet-Flaggschiffs schlechthin.
Viele Punkte müssen berücksichtigt werden bei diesem Duell: Bei beiden Geräten handelt es sich um High-End-Smartphones und dadurch, dass das Nexus 6 mit 649 Dollar auch preislich angezogen hat im Vergleich zu vorherigen Nexus-Modellen, ist es wirklich ein Duell auf Augenhöhe. Schauen wir zunächst auf die technischen Daten, bevor wir andere Faktoren berücksichtigen:
Spezifikationen Nexus 6:
5.96-inch QHD (2560x1440p) Display (493 ppi)
2.7 GHz Qualcomm Snapdragon 805 Prozessor
Adreno 420 GPU
3 GB RAM
32/64 GB interner Speicher
13 MP Kamera auf der Rückseite
2 MP Kamera auf der Frontseite
3220 mAh Akku
Wireless Charging
Spezifikationen Samsung Galaxy Note 4:
5.7-inch QHD (2560 x 1440) Display (515 PPI)
Qualcomm Snapdragon 805 (vier Kerne) / Exynos 5433 (acht Kerne)
3 GB RAM
32 GB Storage
16 MP rückseitige Camera, f/1.9 mit optischer Bildstabilisierung
3.7 MP Cam vorne
3,200 mAh Akku
Wireless Charging-Rückseite optional
Design und Verarbeitungsqualität
Das ist der Bereich, in dem es üblicherweise noch am einfachsten ist, Samsung zu übertreffen. Nahezu jeder andere große Hersteller ist in der Lage, besser verarbeitete Geräte zu bauen als es die Koreaner tun. Das Galaxy Note 4 sieht toll aus, fühlt sich aber nicht so hochwertig an wie das Nexus 6, welches auf dem herausragend verarbeiteten Moto X basiert.
Klar – da es sich bei der Designsprache auch um eine Frage des Geschmacks handelt, wird so mancher in diesem Punkt auch das Galaxy Note 4 vorziehen, welches immerhin mit einem Aluminiumrahmen aufwarten kann. Samsung hat es immerhin verstanden, das Design gegenüber dem Galaxy S5 zu verbessern. Leicht die Nase vorn hat für unseren Geschmack dennoch das Nexus 6 aufgrund der besseren Verarbeitung durch Motorola.
Die Displays im Vergleich:
Bei der Größe des Displays geht es ebenfalls um die persönliche Vorliebe: Mit 5,96 Zoll Bildschirmdiagonale ist das Nexus 6-Panel ein wenig größer als das 5.7-inch Display beim Note 4 – davon ab sind sich die beiden jedoch recht ähnlich.
Beide setzen auf ein AMOLED QHD-Display – also mit einer Auflösung von 2.560 x 1.440 Pixeln. Das bedeutet natürlich, dass das kleinere Samsung Galaxy Note 4 (wer hätte gedacht, dass man ein Galaxy Note jemals ein „kleineres“ Device nennen würde) in diesem Fall die höhere Pixeldichte vorweisen kann. Die Pixel sind auf dem Note 4 ein wenig komprimierter, was Bilder ein klein wenig klarer wirken lässt – unter dem Strich lässt sich aber kein großer Unterschied feststellen.
Performance und Software
Beide Geräte kommen mit einem Qualcomm Snapdragon 805, wobei es beim Samsung-Device auch alternativ in einigen Regionen den Octacore-SoC von Exynos gibt. Stell diesen Prozessoren 3 GB RAM an die Seite und ihr erhaltet superschnelle und kraftvolle Phablets – wie es eben sowohl beim Nexus 6 als auch beim Galaxy Note 4 der Fall ist.
Die Hauptunterschiede finden sich hier eher in der Software: Das Nexus 6 kommt mit der nackten Android-Experience, welche durch die einfachere, aufgeräumte UI punkten kann. Samsung auf der anderen Seite bietet bei seiner stark angepassten UI einen Haufen zusätzlicher Features, bei denen sich allerdings der ein oder andere die Frage stellt, ob sie wirklich sein müssten.
Aber auch durch die Android-Version an sich unterscheiden sich die beiden Devices: Das Nexus 6 kommt selbstverständlich mit Android 5.0 Lollipop, während das Samsung Galaxy Note 4 noch mit Android 4.4.4 KitKat vorlieb nehmen muss. Wir wissen, dass das Update auch beim Samsung-Phablet kommen wird, aber das dürfte noch eine Weile dauern.
Kamera:
Diesen Punkt müssen wir uns noch aufsparen, bis wir beide Kameras einmal selbst ausgiebig testen konnten. Samsung verbaut vielleicht nicht die Kamera-Technik, bietet aber immer überdurchschnittliche Technologien für tolle Fotos, während Motorola nun nicht gerade für tolle Cams bekannt ist.
Akkulaufzeit
Was den Akku angeht, können wir euch versichern, dass sich beide ziemlich auf Augenhöhe befinden. Sie kommen mit ähnlichen Displays und Chipsätzen, bieten zudem ähnlich große Akkus. Einen kleinen Vorteil könnte das Nexus 6 in dieser Disziplin haben, weil die UI nicht so aufgeblasen ist wie bei Samsung und somit weniger Ressourcen verbraucht.
Falls ihr jedoch zwingend einen auswechselbaren Akku im Gerät vorfinden möchtet, punktet das Samsung Galaxy Note 4, welches über so einen verfügt als eines von stets weniger werdenden Geräten auf dem Markt.
Welches werdet ihr euch kaufen?
Wie eingangs erwähnt, ist es eine schwierige Entscheidung allein schon deswegen, weil sie preislich so eng beieinander liegen. Google hat die Preise beim Nexus zuvor stets subventioniert und somit extrem günstig gestaltet, so dass die Wahl auf ein Google-Smartphone bislang sehr leicht fiel.
Dieses Mal geht es wirklich nahezu ausschließlich um die persönlichen Vorlieben. Beide Phablets sind große klasse, so dass man sich im Einzelnen damit auseinandersetzen muss, welche Punkte einem bei der Neuanschaffung wirklich wichtig sind. Wollt ihr lieber die reine Google-Experience und flotte Updates, oder lieber haufenweise zusätzliche Software-Features, wie sie Samsung bietet?
Und nicht vergessen: Samsung arbeitet auch an Zubehör, Wearables und IoT-Gadgets, die zumeist (manchmal sogar exklusiv) am besten mit Samsung Smartphones funktionieren. Wollt ihr also beispielsweise eine Gear VR oder ein anderes Samsung-Device, fällt eure Wahl auch bei den Phablets vielleicht eher auf Samsung.
Wer aber die Vorteile der neuen Android-Funktionen unter Lollipop ebenso schätzt wie die flotten Updates und die aufgeräumte UI, der dürfte sich beim Nexus 6 deutlich wohler fühlen. Was sagt ihr? Welches ist das Gerät eurer Wahl?
Im Original bei Mobilegeeks.com veröffentlicht von Edgar Cervantes