Der Telefon- und Tablethersteller Motorola ist nach eigenen Angaben vollkommen offen für die Verwendung von Windows als Betriebssystem auf Tablets – bisher setzt der US-Konzern fast ausschließlich auf Googles Betriebssystem Android. So sind auf den aktuellen Flaggschiffen von Motorola wie dem Droid 3, Droid X2 und dem Xoom Tablet stets Android-Varianten im Einsatz uns das Unternehmen verdankt sein erneutes Erstarken fast voll und ganz dem Google-OS. Im kommenden Windows 8 sieht Motorolas CEO Sanjay Jha jedoch eine Alternative mit Potenzial, erklärte er anlässlich der Oppenheimer Annual Technology & Communications Conference.

Motorola führe zwar nicht die Liste der an Windows 8 interessierten Hersteller an, doch es werde immer klarer, dass Windows 8 ein gutes Ökosystem schafft und die Qualität der Innovationen, Dienste und Funktionen des neuen Microsoft-Betriebssystems tatsächlich in der Realität Form annehmen. Deshalb sei man offen für dessen Verwendung, auch wenn sich Jha beeilte klarzustellen, dass “heute der Fokus auf Android” liegt. Dies mag einigermaßen vorsichtig klingen, doch generell bedeuten die Aussagen von Jha wohl mehr als man zunächst vermuten mag. Motorola hat Android extrem viel zu verdanken, hat doch der Erfolg von Geräten wie dem Milestone/Droid das Unternehmen in den letzten Jahren erst wieder richtig auf die Beine gebracht, nachdem man zuvor doch heftig ins Straucheln geraten war. Eine Öffnung von Motorola in Richtung Windows 8 dürfte Microsoft sehr viel wert sein, gerade wenn es darum geht, Business-Kunden künftig mit attraktiven Tablets mit dem neuen Windows anzusprechen.
Rückblickend gab sich Jha übrigens mit Blick auf das Motorola Xoom erstaunlich selbstkritisch. Die Preisentwicklung verändere sich wesentlich schneller als vermutet, erklärte er als Antwort auf die Frage, was Motorola aus der Einführung des Xoom als erstes Honeycomb-Tablet gelernt habe. Künftig müsse man die WLAN-Variante erheblich früher auf den Markt bringen, weil sich gezeigt habe, dass die WiFi-Modelle des Xoom einen erheblichen Anteil an den Lieferzahlen des Tablets hatten. Für die nähere Zukunft kündigte Jha die Einführung von Tablets in “deutlich agressiveren Formfaktoren” an – in der zweiten Hälfte dieses Jahres. Wenn das mal kein Wink mit dem Zaunpfahl ist.