Anfang September wurde angekündigt, dass der Musikdienst VEVO endlich nach Deutschland kommen wird. Jetzt können wir Vollzug melden, ab heute könnt ihr dort Tausende Musik-Videos und mehr genießen.
Mein guter Freund Caschy hat eben über VEVO geschrieben und ist völlig aus dem Häuschen – und ehrlich gesagt bin ich es bereits nach einer Handvoll Videos auch. Wir sind es bei YouTube doch mittlerweile so gewohnt: Ich suche nach dem Song X von der Band Y, erhalte dann einen Haufen Suchergebnisse, unter denen sich aber nicht das Original-Video befindet, weil es in Deutschland nicht gezeigt werden darf. Stattdessen sehe ich Heerscharen von irgendwelchen Gitarren-Menschen, die das gewünschte Lied mehr schlecht als recht covern, verstümmelte Live-Versionen, die irgendein Fan mit seiner Handy-Kamera gefilmt hat oder Beiträge von Leuten, die lediglich den von mir gesuchten Song besprechen.
Das birgt hohes Frust-Potential und bei VEVO gehört all das der Vergangenheit an. Hier findet ihr von Beginn an 75.000 Musikvideos, es gibt exklusive Live-Mitschnitte, Interviews und vieles mehr. Heute zum Start könnt ihr dort exklusiv das neue Video von Fettes Brot sehen, Mittwoch dann folgt der neue Clip von Britney “Wer kennt sie noch” Spears.
Deutschland ist das dreizehnte Land, in dem man VEVO empfangen kann, nimmt aber hier eine Sonderstellung ein: In allen anderen Ländern könnt ihr den VEVO-Content durch die Partnerschaft mit YouTube auch direkt dort abgreifen. Hierzulande wartet YouTube noch auf die Einigung mit der GEMA und deshalb könnt ihr in Deutschland die Videos nur über VEVO direkt erreichen.
Ihr könnt die gehörten Songs natürlich zu den bekannten Plattformen sharen und auch Playlists nach Belieben anlegen. Entscheidet ihr euch für einen Song, wird automatisch auch eine Playlist von ähnlichen Künstlern generiert. Sucht ihr also nach dem gewünschten Song nicht sofort den nächsten Clips, könnt ihr die Geschichte auch einfach weiterlaufen lassen. Bei meinem kurzen Test wählte ich Depeche Mode aus und bekam danach dann The Human League, Adam Ant und Gary Numan präsentiert – kann ich durchaus mit leben ;)
Ihr könnt VEVO in Deutschland sowohl übers Web als auch über Smartphone- und Tablet-Apps sehen, aber auch Apple TV und Xbox werden unterstützt sowie Smart TVs in der Zukunft. VEVO ist kostenlos und finanziert sich über Werbung. Auf VEVO findet ihr auch nicht jeden Clip, denn mit Universal und Sony sind “nur” zwei der drei Musik-Schwergewichte mit im Boot. Dennoch findet man massig tolle Songs und endlich auch Original-Videos, die uns hierzulande oft verwehrt bleiben.
YouTube in Deutschland, aber auch die Mitbewerber wie Tape.tv müssen sich künftig warm anziehen, denn VEVO könnte das werden, was MTV mal vor einer gefühlten Million Jahren war.