Das eigene Adressbuch aktuell zu halten kann eine ziemliche Herausforderung sein, aber auch die eigenen Kontakte über die neue Handynummer zu informieren ist nicht immer ganz leicht. Früher™ war das viel einfacher, heute ist ja fast jeder unter mehreren Telefonnummern, Mailadressen, IM-Accounts und in unzähligen Netzwerken erreichbar.
Oder eben nicht mehr erreichbar, wenn man die aktuellen Daten nicht hat. Dieses Problem möchte MyIDkeeper aus der Welt schaffen. Natürlich ist MyIDkeeper nicht der erste Service, der die Lösung dieses Problems verspricht, aber wohl der erste Dienst, der nicht die allwissende Müllhalde die umfassende Datenspeicherung in der Cloud als Allheilmittel für alles propagiert.
Bisherige Dienste basieren meist auf einem Online-Adressbuch, das bei einem Anbieter hinterlegt wird oder auf der Synchronisation der Daten mit sozialen Netzwerken. Die Adressdaten werden dabei im Netz gespeichert und mit verschiedenen Geräten synchronisiert oder es wird per CardDAV zugegriffen. Diese Lösungen funktionieren zwar, aber sind natürlich in Sachen Datenschutz eher nicht ganz so optimal oder auch schlicht eine Katastrophe.
MyIDkeeper hat hier einen anderen Ansatz: Es werden zwar Personen über die MyIDkeeper-ID miteinander verknüpft, die Adressdaten werden aber nicht dauerhaft auf den Servern des Anbieters gespeichert, sondern nur bei Bedarf darüber übertragen und nicht bei MyIDkeeper gespeichert. Wenn man also seine eigenen Kontaktdaten verändert, dann wird diese Aktualisierung an alle in MyIDkeeper gespeicherten Kontakte übertragen und die sind dann auf dem neusten Stand. Praktisch. Will man einem Kontakt die aktuellen Daten nicht mehr übermitteln, dann löscht man diesen einfach aus den eigenen MyIDkeeper-Kontakten und zukünftige Updates gehen nicht mehr an diese Person.
Natürlich kann eine App wie MyIDkeeper keiner 100%ige Garantie geben, dass die eigenen Kontaktdaten kopiert und weiter gegeben werden oder vielleicht sogar doch in irgendeiner Cloud landen. Da die Adressdaten im jeweiligen System-Adressbuch hinterlegt werden, können sie von dort ganz normal geteilt und mit anderen Diensten synchronisiert werden.
Die Einrichtung ist simpel: App starten, Passwort wählen – und sicher sein, es nicht zu vergessen, es gibt bei MyIDkeeper keine Möglichkeit ein vergessenes Passwort zurückzusetzen, wenn man nicht noch in der App eingeloggt ist – und fertig. Man erhält eine eigene myID und wählt anschließend die eigene Visitenkarte aus dem Adressbuch. Über die jeweilige myID kann man dann Kontakte hinzufügen, die dann aktuell gehalten werden und die automatisch die eigenen Änderungen erhalten. Das war es auch schon.
Die Macher von MyIDkeeper legen sehr viel Wert auf Datenschutz und wollen ihren Dienst auch möglichst nutzerfreundlich gestalten. So ist eine Kündigung des Kontos einfach in der App möglich, keine mehr oder weniger aufdringlichen Versuche, dem Nutzer die Kündigung auszureden. Und sie versuchen auch nicht ihre Abneigung gegen das übliche Geschäftsmodell vieler Cloud-Dienste zu verstecken, bei dem der Nutzer und seine Daten zur Ware werden, weil das Geld von Werbekunden kommt. Zur Finanzierung soll der Service nach der kostenlosen Testphase eine Kleinigkeit kosten:
Sobald die App gezeigt hat, was sie kann, wird der Service pro Jahr so viel kosten wie ein Kaffee oder eine Kugel Eis. Das Abo verlängert sich nicht automatisch. Wir verzichten bewusst auf Nebeneinnahmen, die durch Speicherung der Daten, Tracking, Filtern und Werbung ermöglicht würden – gemäß dem Motto: “Wenn du für etwas nicht bezahlst, bist du nicht der Kunde, sondern die Ware.” (Andrew Lewis). Und für uns seid ihr keine Ware, sondern Mitbestimmer, Visionäre und Nutzer, die es zufriedenzustellen gilt.
Neben der aktuellen Testphase gibt es auch die Möglichkeit, sich MyIDkeeper direkt live zeigen zu lassen. Das Team ist dazu auf Tour an verschiedenen Hochschulen:
- 9.10. HS Rosenheim
- 10.10. HS Regensburg Mensa
- 14.10. Ludwig-Maximilians-Universität München Mensa
- 15.10. Hochschule München Mensa
- 16.10. Albert-Ludwigs-Universität Freiburg Mensa
- 17.10. Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg Zentralmensa
- 21.10. Goethe-Universität Frankfurt a. M. Cafe Rotunde
- 22.10. Universität zu Köln Zentralmensa
- 23.10. Wuppertal Universität Mensa
- 24.10. Leibniz Universität Hannover Audimax
- 28.10. Hamburg Universität Mensa Berliner Tor
- 29.10. Freie Universität Berlin WiWi
- 31.10. Humboldt-Universität Berlin Mensa Nord
- 4.11. Friedrich-Alexander Universität Erlangen/Nürnberg Südmensa
- 5.11. Universität Regensburg Mensa
- 6.11. Universität Passau Mensa
Die Idee hinter MyIDkeeper, Kontaktdaten automatisch zu synchronisieren, ist nicht neu, aber die Umsetzung mit einem deutlichen Fokus auf die möglichst große Kontrolle über die eigenen Daten und den Schutz der eigenen Daten ist es. Die Umsetzung ist durchaus gelungen, Potential für Verbesserungen ist aber auch vorhanden. Zum Beispiel sind die IDs in der Form XX-XX-XX-XX-XX-XX-XX nicht besonders leicht zu merken, ein Austausch via QR-Code oder NFC würde das Handling deutlich verbessern. Am Ende wird es davon abhängen, wie weit sich MyIDkeeper verbreitet – denn das teilt diese Lösung mit so vielen anderen: Erst mit genügend Nutzern ergibt der Dienst Sinn.
Wer möchte, der kann zum Testen auch mit mir Kontaktdaten tauschen, meine ID ist 00-00-00-00-02-18-14.