Das Neo900 soll dem MeeGo-Vorläufer Maemo neues Leben einhauchen und die Entwickler des “Open-Source-Smartphones” haben einen ersten entscheidenen Meilenstein hinter sich gelassen. Weil es genügend Vorbesteller gibt, soll nun die Produktion tatsächlich anlaufen.
Das Nokia N900 war so ziemlich das letzte Smartphone, auf dem Maemo zum Einsatz kam und unter Insidern auch wegen seiner Hardware sehr beliebt. Mit dem Neo900 soll das Gerät in abgewandelter Form auferstehen und wieder mit Maemo laufen können. Das neue Modell soll aber einen schnelleren Prozessor, mehr Speicher und LTE-Unterstützung bieten. Nachdem die ersten Pläne im Oktober bekanntgegeben wurden, begannen die Macher des Projekts damit, Geld für das Vorhaben zu sammeln. Zunächst ging es darum, mindestens 25.000 Euro Startkapital anzuhäufen und 200 Vorbestellungen zu erhalten – gerade ausreichend, um tatsächlich mit der Produktion zu beginnen.
Jetzt hat man genau dieses Ziel erreicht, so dass nun die nächste Phase beginnt. Ab sofort geht es darum, weiteres Geld zu sammeln und mindestens 1000 Geräte an den Mann zu bringen. Daraus ergibt sich nicht nur die Möglichkeit, das Vorhaben weiter voranzubringen, sondern auch der Preis jedes Neo900 sinkt. Auch wenn unsicher ist, ob es jemals gelingt, so viel Geld aufzutreiben und so viele Käufer zu finden, so werden auf jeden Fall erst einmal 200 Geräte gebaut und ausgeliefert.
Der Preis liegt mit fast 1000 Dollar noch sehr hoch, doch mit jeder weiteren Spende sinkt er. Die Hardware steht beim Neo900 nicht im Mittelpunkt: Das Gerät wird einen TI OMAP 3730 ARM Cortex-A8 Single-Core SoC, 1 GB RAM, GSM, HSPA und LTE-Unterstützung (je nach Version) bieten und mit einem 3,5 Zoll großen Display mit resistivem Touchscreen und 800×480 Pixeln daherkommen. Das Gerät bekommt eine Reihe von interessanten Features, darunter USB-OTG-Support, LTE wie erwähnt, einen Stereo-Line-In, einen IR-Sender und sogar die Möglichkeit, den Akku des Telefons im laufenden Betrieb zu wechseln – wenn man denn schnell genug ist.
Als Basis für das gegenüber dem N900 etwas dickere Neo900 dienen bisher alte N900-Gehäuse. Stattdessen geht es vor allem um eine möglichst offene Plattform, deren Teile weitestgehend unter Open-Source-Lizenzen stehen (abgesehen von der proprietären PowerVR-Grafik). Aktuell werden die ersten Mainboards getestet und die Entwickler schrauben weiter an der Hardware, um die eigentliche Produktion vorzubereiten.
Wer das Projekt unterstützen will, sollte sich die Homepage des Neo900 und die oben eingebundene Präsentation in Form eines aufgezeichneten Google Hangouts ansehen.