Unser Leser Dominik Litzinger beschreibt euch in 7 kleinen Kapiteln, wie er sein Netbook einsetzt und zeigt damit, wie vielseitig nutzbar dieser Formfaktor ist.
In den Berichten der Netbook-User werden sich sicher einige Tätigkeiten wiederholen. Da ich niemanden langweilen möchte, werde ich die Tätigkeiten für die ich mein Netbook nutze in der Art eines Inhaltsverzeichnisses auflisten. So kann sich jeder die “Kapitel” herauspicken die ihn interessieren. In Sachen Software-Tips möchte ich noch kurz warnen, ich bin Linux-User. Da ich davon ausgehe, daß die überwiegende Mehrheit der Netbook-User Windows nutzt, werden etwaige Hinweise auf Software für die wenigsten relevant sein. Aber egal welches Betriebssystem und welches Programm, es geht ja um die Tätigkeit und nicht um das Werkzeug.
1 Mein Netbook: Asus EEE PC 1000H
2 Surfen im Web, E-Mails bearbeiten
3 Im Urlaub Fotos sichern, anschauen und aussortieren
4 Musik, ob unterwegs oder als Party-Musik-Maschine
5 Diplomarbeit schreiben, kein Problem
6 Spontane LAN-Partys
7 Sparsamer Server
1. Mein Netbook: Asus EEE PC 1000H
Zunächst einmal zu meinem Netbook. Ein Asus EEE PC 1000H, an dem ich keinerlei Modding und keinerlei Aufrüstung (HDD/RAM) durchgeführt habe.
Der kleine ist recht hart im Nehmen, wie ich kürzlich feststellen konnte. Er ist mir hingefallen. Ich hatte ihn zwar in seiner Schutzhülle (original) transportiert, trotzdem waren danach drei unschöne schwarze Streifen im Display. Allerdings scheint er über Selbstheilungskräfte zu verfügen, denn die Streifen wurden mit jedem Tag kleiner und nach etwa zwei Wochen waren die gänzlich verschwunden. Ich bin begeistert. Einziges Manko der Hardware: die Netzteilbuchse wird sehr heiß, wenn der Rechner im Betrieb ist und der Akku gleichzeitig geladen wird.
Zur Software. Das vorinstallierte Windows hat nicht ein einziges mal starten dürfen, ich habe es direkt durch Debian “lenny” ersetzt. Hierzu sei auf das Debian-eeepc Projekt verwiesen (http://debian-eeepc.alioth.debian.org/). Die grafische Oberfläche meiner Wahl ist KDE.
2. Surfen im Web, E-Mails bearbeiten
Das wird wohl die meistgenannte Netbook-Tätigkeit sein und ich denke, dazu kann ich nicht wirklich viel neues sagen. Mal eben schnell etwas bei Wikipedia nachschlagen, ob auf der Couch, am Frühstückstisch oder im Bett. Es ist einfach praktisch. Ich nutze KMail für die E-Mails und Opera für die Web-Seiten.
3. Im Urlaub Fotos sichern, anschauen und aussortieren
Da ein Netbook durch die Eigenschaften die es auszeichnet ein unheimlich hohes Maß an Mobilität bietet, ist es sehr gut geeignet, um in den Urlaub mitgenommen zu werden. Am Flughafen kann ich mir die Zeit damit vertreiben, auch im Flugzeug passt es prima auf den schmalen Klapptisch und wird ganz schnell zum ‘Personal Movie Player’ (mit mplayer bzw. einem beliebigen Frontend dafür). Im Urlaub übertrage ich die aufgenommenen Fotos und erweitere damit die Aufnahmekapazität der Kamera, kann abends die geschossenen Fotos durchsehen (Kuickshow/Gwenview) und die Nieten aussortieren. Habe ich im Hotel auch W-LAN-Zugriff ist auch schnell eine Mail mit den ersten Bildern nach Hause unterwegs. Die Postkarte hingegen kommt nicht selten erst nach meiner Rückkehr an.
4. Musik, ob unterwegs oder als Party-Musik-Maschine
All meine CDs finden sich in Form von MP3-Dateien auch auf meinem Netbook wieder. Der Musikspieler meiner Wahl ist Amarok (geht so in die Richtung von iTunes). Amarok holt sich automatisch Liedtexte aus dem Netz, füllt die Playliste automatisch mit passenden Titeln und kann durch Skripte erweitert werden. Ob mit Kopfhörer unterwegs oder bei einer Party an die Surround-Anlage angeschlossen, auch hier erweist sich ein Netbook als sehr praktisch.
Foto by mgminthu
5. Diplomarbeit schreiben, kein Problem
Ja, ich habe meine Diplomarbeit auf meinem Netbook geschrieben. Einige werden den Kopf schütteln. Das kleine Display, die Kleine Tastatur! Aber es ging erstaunlich gut und erst die Verwendung des Netbooks hat es mir ermöglicht so bequem pendeln zu können und mal in der Studentenbude, mal in der Uni und mal sonst wo zu schreiben. Verfasst habe ich die Arbeit mit TeX, Rastergrafiken wurden mit Gimp bearbeitet, Vektorgrafiken mit OpenOffice.org Draw erstellt.
6. Spontane LAN-Partys
Es kommt recht selten vor, daß ich den Computer zum Spielen von Computerspielen verwende aber auch das ist mit einem Netbook möglich. Natürlich kann man keine rechenleistungshungrigen 3D-Shooter spielen, aber es gibt ja auch genügsamere Spiele die Spaß machen. Ein Spiel das mir immer noch gut gefällt ist StarCraft. Dank Wine läuft es auch unter Linux problemlos. Und auch hier ist es die Mobilität des Netbooks die spontane Netzwerk-Spiele a.k.a. LAN-Partys möglich macht. Man muss übrigens nicht zwingend ein externes optisches Laufwerk mitzuschleppen. Einfach ein RAW-Abbild der CD machen und dieses dann ins Dateisystem einbinden (mount).
7. Sparsamer Server
Eine weitere Eigenschaft die Netbooks auszeichnet ist der sparsame Umgang mit elektrischer Energie. Man muss sich schon sehr anstrengen, will man einen Desktop Rechner zusammenstellen der nur annähernd so sparsam ist. Dadurch hat es einen nur sehr geringe Auswirkung auf unsere Stromrechnung wenn ich mein Netbook über Stunden oder Tage als File-Server benutze. So z.B. geschehen nach unserem letzten Winterurlaub, in dem wir in einer großen Gruppe unterwegs waren. Ich hatte natürlich meinen kleinen Begleiter dabei und habe sämtliche innerhalb der Gruppe geschossenen Fotos auf ihm gesammelt. Nach dem Urlaub konnte man sich dann die Fotos von meinem passwortgeschützten FTP-Server (vsftp) dank DynDNS über das Internet herunterladen.