Geht es nach den Marktforschern von Semico wird der Netbook-Markt in den kommenden Jahren explodieren. Für das Jahr 2013 rechnet das Unternehmen mit dem Verkauf von insgesamt 59 Millionen Netbooks. Der Anteil der Netbooks am gesamten PC-Markt soll dann bei satten 22 Prozent liegen, was einer Verfünffachung gegenüber dem heutigen Stand entprechen würde. Offenbar können wir uns also auf eine Zunahme der Vielfalt bei den Angeboten und einen noch härteren Wettbewerb der Hersteller freuen.
Als einen der Motoren für die zunehmende Eroberung des PC-Markts durch Netbooks sieht Semico in einem neuen Bericht für seine Kunden die Einführung neuer Geräte von Herstellern, die nicht auf die klassische Kombination aus Intel CPU und Windows setzen. Bisher werden über 90 Prozent der Netbooks mit dieser Ausstattung verkauft. Bald wird der Markt jedoch nach Einschätzung der Analysten von diversen Systemen auf Basis von ARM-Prozessoren aufgemischt. Für den Bericht wurden unter anderem die Ambitionen von ARM-Lieferanten wie Freescale, Nvidia, Qualcomm und Texas Instruments analysiert.
Netbooks werden nach Auffassung von Tony Massimini von Semico, der den Bericht verfasst hat, bald nicht mehr nur eine weitere “Wintel”-Plattform sein. Offenbar sieht er also gute Chancen für die Anbieter von ARM-basierten Geräten, sich langfristig mit einigem Erfolg im Markt zu etablieren. Letztlich müsse dafür aber die Kompatibilität und Treiberunterstützung für bestehende PC-Anwendungen und Peripheriegeräte gegeben sein – wie das gehen soll, fragt man sich angesichts der mangelden Interoperabilität zwischen ARM- und x86-Prozessoren dann aber doch.
Die neuen Mitbewerber werden laut Massimini ihre gute Stellung im Bereich der Smartphones nutzen, um Partner für den Vertrieb ihrer Netbooks zu finden. Bei den CPUs hätten sie derzeit eine gewisse Chancengleichheit. Für die kommende Zeit rechnet der Marktforscher mit einem Schwinden der von Microsoft und vor allem Intel befürchteten Kannibalisierung der Notebook-Verkäufe. Weil sich Netbooks weiter entwickeln und neue Kundengruppen wie zum Beispiel Anwender, die zum ersten Mal einen PC verwenden, erobern können, sei die Gefahr für die Notebookumsätze langfristig eher gering.
Na das sind doch mal rosige Aussichten.
[Quelle: EETimes]