Die zahlreichen und vor allem äußerst kreativen Netbook-Hersteller in China haben festgestellt, dass unsere kleinen Lieblinge ja eher begrenzte Bildschirmgrößen bieten. Wer mehr Platz auf dem Desktop braucht, muss entweder gute Augen haben, um auf den höher aufgelösten 10-Zoll-Displays noch sinnvoll arbeiten zu können, oder er greift gleich zu einem Gerät mit einem größeren Display. Doch statt in diesem Bereich auf Intels ach so tolle CULV-CPUs zurück zu greifen, verwenden die chinesischen Billig-Anbieter lieber Prozessoren von VIA und AMD, um Netbooks mit Display-Diagonalen von über 12 Zoll anzubieten. Und ja, ihrer Meinung nach sind auch diese Geräte Netbooks.
Wie der taiwanische Branchendienst DigiTimes unter Berufung auf die in Taiwan erscheinende chinesischsprachige Wirtschaftszeitung Commercial Times meldet, haben diverse Hersteller in China begonnen, White-Box-Netbooks mit Displays über 12 Zoll Diagonale zu bauen. Als CPUs kommen wie erwähnt Chips von VIA oder AMD zum Einsatz, wohl auch um so möglichen Auflagen des Halbleiterriesen Intel zu umgehen, der die Lieferzahlen seiner Atom-CPUs gerne mal beschränkt, wenn ein Hersteller nicht das macht, was man ihm gerade im Rahmen der eigenen Produktstrategie vorschreibt.
Die Prozessoren der Konkurrenten sind zudem deutlich günstiger als selbst Intels Atom. Dies dürfte der Hauptgrund für die Wahl von VIA- oder AMD-CPUs sein, sollen doch gerade die Chips der kleinen taiwanischen Chipschmiede um bis zu die Hälfte günstiger zu haben sein als Intels vergleichbare Plattformen. Obwohl die Geräte teilweise deutlich größer ausfallen als die bisher üblichen Netbooks, vermarkten die Hersteller aus China sie als solche und positionieren sie so irgendwo zwischen ihren kleinen Netbooks mit Atom-CPUs und den von Intel gerade bevorzugten CULV-Notebooks.
Wir dürfen gespannt sein, wann die ersten 13,3- und 14-Zoll-Netbooks auch bei uns Einzug halten. Oder was auch immer die Hersteller gerade unter dem Begriff Netbook vermarkten wollen.
Quelle: DigiTimes