Die neuen USB 3.1 Type-C Stecker haben es in sich: Die Video Electronics Standards Association (VESA) offenbarte am Montag einige technische Details zu den endlich beidseitig einsteckbaren Kabeln. Ich persönlich habe häufiger die Freude, die eigentliche 50/50-Chance klassischer USB-Ports irgendwie auf drei oder mehr Versuche hochzuarbeiten – Ihr wisst eventuell, was ich meine.
Nebst der höheren Datenraten, die mit USB 3.1 ankommen, kann die Verbindung nun auch gleichzeitig für Audio- und Videoübertragung genutzt werden. Damit rutscht auch das sogenannte DisplayPort-Interface in das baldige Standardspektrum der Fähigkeiten von USB. Damit wird USB zur echten Allzweckwaffe, die den ganzen Kabelsalat und Kompatibilitätsprobleme hoffentlich reduzieren wird. Ich nutze DisplayPort heute schon an einem 1440p-Monitor, weil das Protokoll bei dieser hohen Auflösung etwas zuverlässiger fluppt als Dual-DVI. Warum das so ist, kann ich jedoch nicht begründen.
Sehr spannend für Ultrabooks und die mobile Generation
Gerade Notebooks mit Dockingstationen könnten auf den vier “Lanes” ununterbrochen Daten übertragen und gleichzeitig einen 4K UHD Monitor (3840 x 2160) befeuern. Über ein einziges Kabel. Diese vier “Datenautobahnen” schaffen jeweils bis zu 10 Gbps Transfergeschwindigkeit oder 8,1 Gbps an Bilddaten via DisplayPort 1.3. Eine Konversion des DisplayPort-Signals in HDMI, VGA und/oder DVI wäre über ein solches Dock auch machbar.
Bei Ausnutzung der kompletten Bandbreite der USB Type-C Verbindung für DisplayPort-Bild- und Tonwiedergabe wäre auch die gigantische Auflösung von 5120 x 2880 Pixeln bei 30 Hz und 30-Bit Farbwiedergabe durchaus im Rahmen, so die VESA. Bis wir Inhalte jenseits der 4K überhaupt in heimischer Umgebung anzeigen werden, vergeht sicherlich noch ein gutes Jahr oder mehr.
Vollgas! Mit einem einzigen Kabel.
Zusätzliche Daten können parallel, übrigens in jedem Szenario, noch in USB 2.0 über speziell dafür ausgelegte Pins fließen. Die Flexibilität der USB Type-C Verbindung soll sich also als echte Konkurrenz zu Standards wie Thunderbolt entwickeln und möglichst keine Einschränkungen bieten, die sich im Alltagsgebrauch bemerkbar machen würden. Derweil gehen Gerüchte herum, dass Apple möglicherweise den Type-C-Connector auch in den neuen MacBooks ab Mitte nächsten Jahres verwenden möchte.
Wann können wir die ersten Gadgets und Geräte mit USB 3.1 erwarten? Die Pläne peilen bislang Ende 2014 an, der Support für DisplayPort-Video folgt jedoch erst 2015. Ich hoffe derweil auf ein baldiges Ableben der ausleierfreudigen Micro-USB-Ports, die ich schon mehrfach an angestaubten Androiden austauschen durfte.