Google X macht mit einem neuen Moonshot-Projekt von sich reden und hat dieses Mal dem Krebs den Kampf angesagt. Man möchte dieser Geißel der Menschheit den Garaus machen, indem man Nano-Partikel in den menschlichen Körper verfrachtet. Auch bei anderen Krankheiten will man so Fortschritte machen in Zukunft.
Auch wenn wir hier zumeist mit Android, den typischen Google-Diensten oder Geräten wie der Nexus-Reihe zu tun haben, interessieren wir Mobile Geeks uns aber auch brennend für die Moonshot-Projekte, die von der legendären Google X-Division ausgebrütet werden. Als Beispiel seien hier das Project Baseline oder die smarte Kontaktlinse genannt, die künftig Diabetikern das Leben erleichtern soll.
Jetzt meldet sich Google X wieder mit einem neuen Projekt, bei dem es um den menschlichen Körper geht und um eine der schlimmsten Krankheiten überhaupt: Dem Krebs! Andrew Conrad, Chef für Biowissenschaften im Forschungslabor Google X, erklärte bei einer Konferenz des Wall Street Journal, dass man durch Nano-Partikel beispielsweise Krebszellen aufspüren möchte im menschlichen Körper.
Diese Partikel besitzen nur die Größe von einem Tausendstel eines roten Blutkörperchens und gelangen per Pille in den Körper. Soll heißen: Krebserkennung wird laut Google in Zukunft durch das Einnehmen einer Tablet möglich sein! Die Kleinstpartikel sollen sich an Zellen, Proteine etc heften, so den Körper erforschen und schnellstmöglich Krebs erkennen können. Getrackt werden sollen die so ermittelten Daten mithilfe eines Wearables, welches am Handgelenk sitzt und die Partikel magnetisch anzieht. Die vermitteln dann – quasi im Vorbeigehen – welche Veränderungen im Körper stattgefunden haben und liefern somit wesentlich schnellere Ergebnisse, als das bis dato denkbar ist.
Bereits in fünf Jahren soll die Entwicklung abgeschlossen sein, mit der man neben Krebs auch andere Erkrankungen – Schlaganfälle oder Herzinfarkte – frühzeitig erkennen kann. Bis zur Marktreife wird es aber auch dann noch einige Zeit brauchen, denn neben technologischen Fragen erwarten Google auch regulatorische Schwierigkeiten und auch die sozialen Aspekte darf man nicht unterschätzen. Schon heute fühlen sich genügend Menschen unwohl damit, dass Google diese gewaltigen Datenmengen sammelt und dieses Unwohlsein weicht natürlich nicht, wenn sich jetzt auch noch die Daten aus unserem Körper hinzugesellen.
Google lässt aber bereits verlauten, dass man die medizinischen Daten nicht selbst sammeln oder speichern werde. Stattdessen möchte man die Technologie lizenzieren an andere Unternehmen. Klingt für mich sehr aufregend, nicht nur, weil ich schon viel zu viele wichtige Menschen durch den Krebs verloren habe.