Nach und nach posteten berühmte Leute auf Twitter die gleiche Nachricht. Ihre Follower sollten ihnen Bitcoin schicken, um die doppelte Summer der Kryptowährung zurückzuerhalten. Elon Musk, Bill Gates, Kanye West und sogar Präsidentschaftskandidat Joe Biden und der ehemalige Präsident Barack Obama waren gehackt worden. Twitter musste dem Ganzen etwas weniger als eine Woche tatenlos zusehen.
Es wurde vermutet, dass sich ein professionelles Hackernetzwerk hinter dieser Machenschaft verbirgt, doch gestern verkündete die Polizei in den USA, dass es sich stattdessen um einen 17-jährigen Highschool-Absolventen aus Florida handelt.
Graham Ivan Clark wurde gestern in seinem Appartment festgenommen. Er wird als Erwachsener angeklagt und muss sich in 30 Fällen für Hacking und Betrug verantworten. Unterstützt wurde er von zwei Komplizen, die 19 und 22 Jahre alt sind.
Folgendermaßen soll Clark vorgegangen sein. Er soll einen Mitarbeiter von Twitter davon überzeugt haben, dass er selbst für Twitter arbeite und die Zugangsdaten für das Kundenservice-Portal bräuchte. Mithilfe dieser Daten konnten Clark und seine Mittäter 130 Accounts hacken.
Laut Gerichtsdokumenten machte das Hackerteam jedoch Fehler bei der Ausführung ihres Coups. Sie hinterließen Spuren ihrer wahren Identität und versäumten es auch, die Geldflüsse anonym durchzuführen. Daher konnte die Polizei sie relativ schnell überführen.
Bei der Überführung spielte auch ein/e unbekannte/r Mtiwisser/in eine Rolle, der oder die nicht namentlich genannt wird, da er oder sie noch minderjährig ist. Diese Person gab entscheidende Hinweise an die Strafermittler weiter.Clark ist zudem offenbar kein Ersttäter. Erst im April beschlagnahmte die Polizei rund 700,000 Dollar in Bitcoin vom 17-jährigen. Es liegt nahe, dass auch dieses Geld in ähnlichen Fällen illegal angeeignet wurde.
Der Scam, der oben kurz erläutert wurde, ist in der Kryptowelt sehr bekannt. Er beruht auf der Leichtgläubigkeit und Naivität von Usern, dass berühmte Persönlichkeiten, Geschenke an ihre Community verteilen. Ganz unüblich ist dies nicht, da Kryptowährungen aus dem Nichts geschaffen werden. Mit sogenannten Airdrops, Bonus-Aktionen und Gewinnspielen wird daher oft versucht, Marketing oder Werbung für die eigene Plattform zu machen. Dass ein User dabei aber selbst Bitcoin oder irgendeine andere Kryptowährung versenden muss, ist ungewöhnlich.