Gute Nachrichten aus dem Hause Huawei sind in letzter Zeit rar geworden. Nicht, weil die Chinesen irgendwas falsch machen, sondern weil sie im Handelskrieg zwischen den USA und China übel zwischen die Fronten geraten sind und sich das gleich auf mehrere Geschäftsbereiche auswirkt.
Die USA versuchen auch nicht nur, selbst auf Technologie von Huawei zu verzichten und sie ihren US-amerikanischen Landsleuten möglichst gar nicht erst zugänglich zu machen, sondern empfehlen auch anderen Nationen, es ihnen gleichzutun. So hat man Anfang dieses Jahres noch Kanada empfohlen, beim 5G-Ausbau doch bitte tunlichst auf Technologie des großen Tech-Konzerns aus China zu verzichten.
Heute schließlich melden sich Telus und Bell zu Wort, zwei der größten Mobilfunkanbieter des nördlichen Nachbarn der USA. Bell Canada, Tochter des Konzerns BCE, lässt durchblicken, dass man für seinen 5G-Ausbau in Kanada auf das Radio Access Network (RAN) von Ericsson setzen wird. Schon beim 4G-Ausbau arbeiteten die beiden zusammen. Bereits seit Februar war bekannt, dass Bell zudem auch auf die Dienste von Nokia setzt.
Telus erklärte nun ebenfalls, dass man sowohl auf eine Kombination von Nokia und Ericsson setzen wird und ja: Auch Telus hat vorher sehr lange und gut mit Huawei zusammengearbeitet. Damit sieht es für Huawei in Kanada plötzlich zappenduster aus, zumindest was den Ausbau des schnellen 5G-Netzes angeht.
Ein kleines bisschen Hoffnung gibt es für die Chinesen allerdings noch: Die Unternehmen sind nämlich nicht verpflichtet, auf die Dienste Huaweis zu verzichten und zumindest Bell ließ durchblicken, dass die Tür noch einen Spalt offen steht, wie ihr Sprecher in einer Email an BNN Bloomberg erklärte:
Wir arbeiten mit mehreren Anbietern zusammen, um unser 5G-Netz aufzubauen – so wie wir es mit unserem erfolgreichen Aufbau von 4G LTE getan haben, zu dem Cisco, Ericsson, Huawei, Nokia und andere gehörten. Huawei war in der Vergangenheit ein zuverlässiger und innovativer Partner, und wir würden eine Zusammenarbeit mit ihnen im 5G-Bereich in Betracht ziehen, wenn die Bundesregierung ihre Teilnahme erlaubt. Bell-Sprecher Marc Chom
Es besteht also noch ein klein wenig Hoffnung, zumal beide Unternehmen in der Vergangenheit gerne mit Huawei zusammengearbeitet haben und nach wie vor dem chinesischen Konzern wohlgesonnen sind. Warten wir mal ab, wie sich die Dinge in Kanada entwickeln. Die US-Regierung wird die jüngsten Entscheidungen jedenfalls begrüßen, so viel dürfte feststehen.
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