ass sich die europäischen Politiker in den letzten Tagen ernsthafte Gedanken zu 5G im Allgemeinen und zu 5G unter Mithilfe von Huawei im Speziellen machen, dürfte unbestritten sein. Wenn wir auch noch nicht wissen, wie sich Deutschland oder andere EU-Staaten letzten Endes entscheiden, so bemerken wir eben zumindest, dass Bewegung rein kommt. Großbritannien will Huawei eingeschränkt mitarbeiten lassen und auch die EU sieht es ähnlich, während in Deutschland immer noch Skepsis herrscht, Stichwort „Smoking Gun„.
Wie die Einstellung in den USA bezüglich Huawei ist, ist ja allgemein bekannt. Anscheinend resigniert das chinesische Unternehmen auch langsam ein wenig, oder verliert vielleicht auch schlicht das Interesse, sich in den Vereinigten Staaten mehr reinzuknien. Zumindest ist festzustellen, dass sich Huawei verstärkt unserem Kontinent zuwendet und mehr mit uns Europäern redet in diesen Tagen.
Dazu passt, dass sich jetzt in Brüssel die oberste Führungskraft des Unternehmens für Europa, nämlich Abraham Liu, zu Wort gemeldet hat. Der Top-Manager sagte im Rahmen eines Empfangs:
Huawei engagiert sich mehr denn je für Europa. Deshalb haben wir beschlossen, dass wir Produktionsstätten in Europa aufbauen wollen – damit wir wirklich 5G für Europa in Europa hergestellt haben können.
Klare Ansage und ein Signal an die EU, dass man hier nicht nur gewillt ist, technologisch mit von der Partie sein zu wollen, sondern uns Europäern auch ein besseres Gefühl zu geben, was die Sicherheitsbedenken angeht, die immer um Huawei herum wabern. Ob das dann tatsächlich dazu beiträgt, dass die Bedenken bezüglich Huawei vom Tisch gewischt werden, mag ich doch arg bezweifeln, ehrlich gesagt.
Es ist sicher zu begrüßen, wenn Huawei seine Produktion auch nach Europa verlagern würde. Es verkürzt Wege beim 5G-Ausbau, bringt Jobs und vielleicht auch wirklich ein bisschen mehr Kontrolle. Aber die Sicherheit, die Huawei aus Sicht der deutschen Regierung oder der EU genießen will, wird man sich anders erarbeiten müssen, nicht mit dem Versprechen, hierzulande Fabriken zu bauen. Darauf springt vielleicht ein Donald Trump an, europäische Regierungen werden da skeptischer auf das chinesische Unternehmen schauen.
Quelle: South China Morning Post via t3n