Die Firma wurde erst vor Kurzem gegründet, ihr Sitz befindet sich in Mountain View, Kalifornien. Die Ingenieure sollen einen Durchbruch bei der LIDAR-Technologie geschafft haben. Im Wesentlichen handelt es sich dabei um die nächste Generation der 3D-Kameratechnik. Damit werden Entfernungen von Objekten direkt gemessen, so erhalten selbstfahrende Autos wichtige Informationen über die Distanz zu anderen Objekten. Der neue Sensor von Aeva präsentiert sich dabei als kleine, unscheinbare Box – soll aber dennoch enorme Leistung bieten.
In einem ausgedehnten und leeren Lagerhaus an der Uferpromenade von San Francisco schnallte Aeva sein Produkt letzte Woche an die Spitze eines Nutzfahrzeugs und demonstrierte die Funktionen – der Sensor konnte eine komplexe Szenerie visualisieren, bei der ein kleines Team von Menschen, Rollern und Golfwagen in Zickzacklinien vor ihm herfuhr. Die Technologie von Aeva ist in der Lage, Objekte nach Entfernung zu trennen, ebenso wird die Richtung der Bewegung erkannt. Zusätzlich wird auch die Geschwindigkeit gemessen, was es der Software ermöglicht vorherzusagen, wohin Autos und Fußgänger fahren. Zudem soll der Sensor Störungen von anderen Sensoren zuverlässig umgehen können und, dank Reflexionssensor, auch bei jeder Witterung arbeiten.
„Typischerweise haben Sie separate LIDAR-, separate Kamera- und separate Bewegungssensoren und fusionieren diese in einer zentralen Rechenbox“, sagt Aeva-Mitbegründer Soroush Salehian. „Unser Produkt hat Zugriff auf die niedrigsten Datenebenen. Wir können sogar Pixel auf bestimmten Objekten messen. Wir können die Geschwindigkeit und Bewegung eines Fußgängers oder Objekts messen und die zukünftige Bewegung dieser Objekte ziemlich genau vorhersagen.“.
Wie der Sprecher bereits angibt: Die kleine Box enthält deutlich mehr als nur eine Kamera. Alle notwendigen Sensoren für autonome Autos sollen enthalten sein. Der Konzern hofft darauf, dass das 4D-LIDAR-System zum neuen Branchenstandard wird.
Während derartige Aussagen oft skeptisch stimmen, haben die beiden Gründer, Soroush Salehian und Mina Rezk, eine beeindruckende berufliche Laufbahn hinter sich. Beide waren bei Apple für sogenannte „Special Projects“ zuständig – Hardwareprojekte, die die beiden aufgrund der Geheimhaltung nicht weiter benennen dürfen. Seit einiger Zeit wird Apple Engagement im Zusammenhang mit einem eigenen Auto nachgesagt. Es wäre möglich, dass die beiden hier bereits tätig waren. Zuvor waren sie an der Entwicklung der Apple Watch und des iPhone 6 beteiligt.
Obwohl die Biografie Vorschusslorbeeren gegenüber anderen Start-ups bescheinigt, wird der Konzern sich erst beweisen müssen. Der Markt rund um selbstfahrende Fahrzeuge entwickelt sich schnell. Viele Firmen versuchen, in dieses Segment zu drängen – auch Konzerne, die bisher nicht in der Autobranche tätig waren. Während Nvidia sein Engagement immer weiter ausbaut, entwickelt Tesla hier ebenso eigene Lösungen. Auch abseits der USA gibt es interessante Projekte, so dürfen wir vor allem Konzerne wie Bosch nicht vergessen. Aeva bezeichnet den neuen Sensor als den Fortschritt in die nächste Generation – ob sie recht behalten, wird letztlich auch der Markt entscheiden.
Via The Verge