Ich bin eine ziemlich ungeduldige Person. Gerade, wenn es um ein langersehntes Packet geht, entwickle – hoffentlich nicht nur ich – fast schon obsessive Verhaltensweisen. Die Tracking-Nummer wird alle paar Stunden gecheckt, der Briefkasten bis auf den letzten Zentimeter durchforstet und es wird Ausschau nach einer vielleicht verloren gegangen Botennotiz gehalten. Zum Glück gibt es Amazon Prime, sodass dieser ganze Prozess innerhalb weniger Tage durchgespielt ist.
Der Versandriese scheint diese Obsession nachvollziehen zu können und nährt sie sogar noch, indem man in den USA nun das Feature des Map Trackings eingeführt hat. Mit diesem lässt sich jederzeit überprüfen, wo sich das erhoffte Amazon-Packet befindet. Die neue Funktion in der App wurde zwar schon im letzten Jahr vorgestellt, nun ist es jedoch für die meisten US-Kunden verfügbar.
Der große Unterschied zu anderen Tracking-Diensten ist, dass in der App nicht nur ein vages Datum vorausgesagt wird, wann das Packet ankommen wird. Mit diesem Feature kann man den Fahrer des Postwagens ständig im Auge behalten. Laut Business Insider bekommt der Empfänger des Packet erst Zugang zu dem Live-Tracking-Feature, wenn der Fahrer weniger als 10 Zustellungen erledigen muss, bevor er an dem eigenen Standort ankommt.
In der App wird dann die voraussichtliche Ankunftszeit und die Anzahl der noch auszutragenden Lieferungen gezeigt. Klar kann das Feature sehr hilfreich sein, aber es gibt natürlich auch Punkte, die man dringend hinterfragen muss. Da man jede Bewegung des Fahrers nachverfolgen kann, wirft das natürlich wieder Fragen über die Sicherheit und Privatsphäre auf. Nicht nur was den Fahrer selbst angeht, sondern auch die Nachbarn im Umkreis, die auch alle auf ein Packet warten.
Well played, @amazon Putting a live update of where my packages are so that I can obsessively check my deliveries and open your app more. Smart. #hotpeppers #VitaminD pic.twitter.com/yiQWvfNiuF
— Brandon | This Is Tech Today – YouTube (@thisistechtoday) May 23, 2018
Wenn man wollen würde, könnte man das Feature auf jeden Fall missbrauchen und das Risiko ist sogar ziemlich hoch. Also Daumen hoch an Amazon, für das Einführen einer Funktion, die wir nicht gebraucht hätten. Ob das Live-Tracking auch nach Europa oder Deutschland kommt, steht übrigens noch nicht fest.
via: businessinsider