Kann durchaus sein, dass ihr in den vergangenen Tagen schon über diese Geschichte gestolpert seid, für uns war sie neu und nicht weniger unglaublich: ein Mitarbeiter des Online-Händlers Amazon soll einem Kunden einen Riesen-Dildo in den Warenkorb gelegt haben, weil er von der Nörgelei des Mannes so genervt war.
Der Kunde – er nennt sich Pedro – hat sich offenbar beim Support über die Lieferung der falschen Ausgabe eines Lehrbuchs beschwert – nichts Weltbewegendes, sollte man meinen, für den Helpdesk des Shopping-Riesen sicherlich eine Alltagssituation. Man versprach, sich um eine korrekte Lieferung zu kümmern – doch der Vorgang zog sich über Wochen hin.
Pedro konnte nach eigenem Bekunden wegen des nicht gelieferten Buches einen Kurs nicht besuchen und revanchierte sich. Als die obligatorische Frage nach der Zufriedenheit mit dem Kundensupport eintrudelte, gab der Mann – verständlicherweise – eine schlechte Bewertung ab. Hin und her, alles im grünen Bereich, damit wäre die Nummer eigentlich durch.
Doch dann kam die grooooße Überraschung, und zwar wortwörtlich. Denn wenig später öffnete Pedro seinen Warenkorb und fand darin einen 26 Zentimeter großen Dildo. The Hulk – in voller Pracht (mit drei guten Bewertungen in der Kategorie „Gesundheit und Körperpflege – Sexuelles Wohlbefinden“). Für Pedro war die Situation wohl besonders peinlich, weil seine Kollegen anwesend waren und das stramm stehende phthalsäureester-freie PVC-Kunstwerk ebenfalls bemerkten.
Wie Ars Technica nach mehrwöchiger Recherche dokumentierte sind Amazon-Mitarbeiter wohl tatsächlich in der Lage und befugt, einem Kunden Objekte in den Warenkorb zu legen. In der Regel soll das der Hilfestellung dienen, z.B. wenn körperlich beeinträchtige Menschen beim Wareneinkauf unterstützt werden sollen. Einen Kommentar zu dem als authentisch eingestuften Vorfall wollte die Firmenzentrale allerdings nicht abgeben – aus „Datenschutzgründen“. Angeblich soll es eine Entschädigung in Form eines Amazon-Gutscheins für Pedro gegeben haben.
Für einen „The Hulk“ würde das auf jeden Fall reichen.
Quelle: arstechnica.co.uk via via derstandard.at
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