Amazon arbeitet ja schon länger daran, die Waren mit Amazon Prime Air via Drohne auszuliefern. Die Technik, um auch schwerere Pakete per Drohne ausliefern zu können ist dabei weniger das Problem. Eine größere Herausforderung stellt da zurzeit die Infrastruktur dar. Mitte des Jahres hatten wir euch schon von einem Ladestationen Patent für Lieferdrohnen von Amazon berichtet.
Jetzt ist ein neues Patent aufgetaucht, in dem Amazon den Vogel im wahrsten Sinne des Wortes abschießt! Das Patent aus April 2016 zeigt zum ersten Mal eine funktionierende Infrastruktur für ein komplettes Luftliefernetzwerk.

In so genannten „Airborne Fulfillment Center“ (AFC) werden Waren und Drohnen in der Luft in einem Zeppelin gelagert. Die AFCs sollen laut Patent in einer hohen Höhe von 45.000 ft (13 km) schweben. Mich erinnert dieser AFC-Zeppelin dann doch stark an die fliegenden Flugzeugträger aus „The Avengers“. Der Vergleich mit einem Flugzeugträger ist insgesamt passend.
Wird etwas bestellt, das via „Prime Air“ lieferbar ist, wird eine Drohne bestückt und startet. Im Patent wird beschrieben, dass das erste Flugsegment quasi im Segelflug durchgeführt wird.

Deshalb hat die Drohne aus der Patentskizze auch Flügel. Der große Vorteil hierbei ist, dass der Segelflug kaum Energie verbraucht. Hiermit umgeht Amazon das Problem der zurzeit eher geringen Flugzeit von Drohnen. Strom wird erst für die eigentliche Landung zur Auslieferung benötigt. Nachdem die Drohne gelandet ist und das Paket entladen wurde, startet die Drohne wieder und fliegt zu einer Amazon Relais Station.
An diesen Relais-Stationen befinden sich kleinere Shuttle-Zeppeline. Diese sind zur Versorgung der AFCs gedacht. Am Boden werden die Shuttles mit Waren und zurückgekehrten Drohnen neu bestückt. Des Weiteren können die Shuttle auch Personal mitnehmen.

Die Shuttles starten dann zu den AFCs. In 13 km Höhe werden diese dann neu bestückt. Dadurch sind die Zeppeline in der Lage, sehr lange in der Luft zu bleiben. Zwischenlandungen sind so nicht nötig. AFCs sind also sowas wie fliegende Kaufhäuser bzw. Warenhäuser.
Auch wenn sich das Patent stellenweise wie ein SciFi-Roman liest, ist die darin beschriebene Technik heute schon weitestgehend realisierbar. Natürlich kann man heute noch nicht sagen, ob dieses Patent so wirklich einmal umgesetzt wird. Bevor wir diese Technik in der Realität sehen, gibt es sicherlich auch noch einige Gesetzeshürden zu überspringen. Grundsätzlich ist dieses Konzept in meinen Augen das erste wirklich realisierbare und praktikable Konzept, dass ich zu der Lieferung per Drohne bis jetzt gesehen habe.
Das volle Patent (gleichzeitig auch die Bilderquelle) könnt ihr hier nachlesen.