Nicht lange nach dem Rücktritt von Google protestierten Mitarbeiter von Microsoft und Amazon dagegen, dass ihre Firmen an “Projekt Jedi” teilnehmen. Dabei ging es nämlich um eine Ausschreibung, an der die Unternehmen teilnehmen und sich für die Mitarbeit daran bewerben konnten. Mitarbeiter von Microsoft und Amazon sahen das kritisch.
Sie würden nicht an einem System mitwirken wollen, welches das US-Verteidigungsministerium zu einer größeren Bedrohung mache. Das Projekt umfasst nämlich eine kommerzielle IT-Infrastruktur und auch Plattformdienste, sowie eine künstliche Intelligenz. Dadurch sollen die US-Streitkräfte, die im Ausland stationiert sind, besseren Zugang zu den Daten erhalten.
Nun steht fest: Microsoft hat sich in diesem Rennen gegen den Favoriten Amazon durchgesetzt und nun erhalten die Redmonder den Zuschlag für das Jedi Projekt. Von nun an, läuft der Vertrag zehn Jahre und hat ein Volumen von zehn Milliarden US-Dollar, wenn alle Optionen ausgeschöpft werden.

Obwohl es interne Proteste bei Microsoft gab, hatte der Präsident des Unternehmens, Brad Smith, die Zusammenarbeit mit dem US-Militär verteidigt. Angestellte, die das Projekt aus ethischen Gründen nicht unterstützen wollten, konnten in andere Bereiche der Firma wechseln.
Amazon war über die Auftragsvergabe “überrascht”. Sie hatten fest mit dem Auftrag gerechnet – man tippe auf verfälschtes Bewertungsverfahren, weshalb man nun Optionen für eine juristische Vorgehensweise prüfe. Der Online-Riese spielt damit auf Berichte an, nach denen sich US-Präsident Donald Trump persönlich in die Auftragsvergabe eingeschaltet haben soll.
Der US-Präsident ist ein scharfer Kritiker von Amazon-Chef Jeff Bezos, dem auch die Washington Post gehört. Warum ist das relevant? Nun ja, das Weiße Haus hat in dieser Woche bekanntgegeben, dass die Abonnements für die Washington Post und die New York Times nicht mehr verlängert werden. Beide Zeitungen sind scharfe Kritiker der Trump Regierung. Könnte der US-Präsident etwa ein Problem mit Kritik haben?
via: golem