Neben steigenden Schadstoffwerten in der Luft hat auch die Verschmutzung der Umwelt durch Abfälle in den letzten Jahrzehnten zugenommen. Um diesem Trend entgegenzuwirken, haben Städte wie Amsterdam bereits mehr und mehr Abfalleimer in den eigenen Straßen installiert, teilweise solche, die den aktuellen Füllstand an die Stadtverwaltung zu senden. Ein neues Projekt erprobt dort nun die emissionsfreie Abholung von vollen Müllsäcken.
Dabei geht es um den Abtransport des Haushaltsmülls per Boot. Normalerweise würde hier der Müllwagen vor die Türe fahren und die vollen Tüten einfach verschlucken, da solche Fahrzeuge aber Emissionen verursachen und gleichzeitig eine Herausforderung für die Brücken der Stadt sind, entscheidet man sich jetzt für den doch relativ neuen Weg der Abfallversorgung.

Einen großen Vorteil hat das für sechs Monate angelegte Projekt: Die schwimmenden „Müllwägen“ stoßen keinerlei schädlichen Gase wie Kohlenstoffdioxid aus, der Antrieb passiert vollständig elektrisch. Die nächsten 180 Tage sollen zeigen, ob die Bewohner:innen der Stadtbezirke de Wallen und Nieuwmarkt die neuartige Müllabfuhr annehmen und ob sich langfristig auch Kosten senken lassen.
Der Prozess sieht folgendermaßen aus: Ein Schiff legt am Rande des Kanals an. Mitarbeiter:innen der Abfallentsorgung laufen die Straßen am Fluss ab und werfen den von den Einwohner:innen vor die Tür gebrachten Müll in den Bauch des Schiffes. Kleine Transporter fahren so lange die Straßen abseits des Kanals ab und holen den Müll dort ab, bevor dieser erneut seinen Weg in das Müllschiff findet.

Neben der Abholung per Schiff wird auch eine Entsorgung per E-Lastenräder erprobt. So könnten gewisse Gebiete und Entleerungen nachhaltiger passieren, Müllwägen müssten sich nicht mehr durch enge Straßen schlängeln. In den nächsten Jahren wird sich also zeigen, welche Methode für welches Gebiet in Amsterdam wohl die beste ist.
Eigene Meinung:
Amsterdam zeigt, wie man bei der Müllentsorgung weiterdenken kann. Sofern die Infrastruktur gegeben ist, muss nicht zwangsläufig der große Müllwagen das Mittel der Wahl sein. Ich bin gespannt, wie das Projekt nach 6 Monaten abgeschnitten hat und ob eine solche Methode auch in anderen Städten Schule machen könnte. Jedes eingesparte Gramm CO2 kann schon viel im Kampf gegen den Klimawandel helfen.
Via The Next Web